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Opfer der Lust

Opfer der Lust

Titel: Opfer der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henka Sandra
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über die Feuertreppe an der Rückseite des Hauses nach unten gebracht hatte. Dann ließ sie ihn einfach stehen und rannte so schnell sie konnte über den Parkplatz, die Vellum Street hinauf zu ihrem Wagen. Mit zittrigen Fingern startete sie ihren Pontiac und raste zurück nach Roxbury.
    Sie würde ihren Eltern alles erzählen: vom Überwachungsvideo aus der Jamaica Plain Shopping Mall über Aarons private Ermittlungen bis hin zu Kade. Bei der Gelegenheit würde sie auch fragen, was es mit Maternity Help auf sich hatte.
    Bethany würde reinen Tisch machen. Die Flucht nach vorne war die einzige Möglichkeit, gegen Kade zu siegen.
    Doch wenn Beth meinte, sie wäre dem Teufel gerade entkommen, so hatte sie sich getäuscht, denn die Hölle wartete zu Hause auf sie.

36. KAPITEL
    „Aaron.“ Beth sah ihn erstaunt an. Sie schloss ihren Pontiac ab und ging zu ihm. „Was machst du denn hier?“
    Er stand lässig gegen das Polizeiauto gelehnt, das unmittelbar vor dem Haus ihrer Familie parkte. Nun kam er ihr entgegen und nahm Beth in seine Arme. „Mantis hat mich aus dem Haus geworfen. Er kann mich nicht leiden, daran wird sich nie etwas ändern.“
    „Doch! Einiges wird sich ändern. Er wird lernen müssen, dass ich mir meine Freunde selbst aussuche.“
    „Freunde?“, echote Aaron zögerlich. „Ich weiß nicht, wie Sadie darauf reagieren wird.“
    Aufgebracht riss sie sich aus seiner Umarmung los. „Entschuldige, wenn ich dachte, dass uns Freundschaft verbindet. Ich bin in deinen Augen eben nur eine Ex, die der Vergangenheit angehört.“
    „So war das nicht gemeint“, versuchte er sie zu beschwichtigen.
    Aber sie trat einen Schritt zurück. „Ich danke dir aufrichtig für deine Hilfe, aber nun brauche ich dich nicht mehr. Deine Familie steht bei dir an Nummer eins, dafür habe ich vollstes Verständnis. Und wenn Sadie keine andere Frau in deinem Leben akzeptiert, ist das mein Pech.“
    „Bethy –“, begann er, aber sie ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    „Nein, ist schon gut.“ Abwehrend hob sie ihre Hände. „Ich mag dich sehr, Aaron, aber wir scheinen nicht zusammenzugehören, weder als Paar noch als Freunde. Machen wir einen Schlussstrich. Es ist besser –“
    Auf einmal erhob er seine Stimme und fiel ihr ins Wort: „Beth, halt mal die Luft an. Es ist etwas passiert.“
    Fragend hob sie ihre Augenbrauen und schwieg.
    Aarons Kollege kam gerade aus dem Haus. Als er sie erkannte, ließ er die Haustür einen Spaltbreit offen stehen. Er ging an ihr vorüber, grüßte sie mit einem tonlosen „Hallo“ und nickte Aaron zu. Weil er merkte, dass sein Partner noch mit Beth reden wollte, stieg er in den Wagen und wartete.
    Aaron strich besänftigend über Beths Oberarme, als wäre ihr kalt und er wolle sie wärmen, dabei war die Nachtluft lauwarm. „Du musst jetzt tapfer sein. Ich weiß, du hast die Stärke, um das durchzustehen. Dein Dad braucht dich jetzt, und wenn du eine Schulter zum Anlehnen suchst, kannst du mich jederzeit auf meinem Mobiltelefon anrufen.“
    „Und du kommst hinter Sadies Rücken zu mir geeilt.“ Sie schüttelte den Kopf. „Das möchte ich nicht mehr. Bestimmt hat sie das nicht verdient. Wenn du sie geheiratet hast, muss sie eine tolle Frau sein.“
    „Nur ein wenig zu eifersüchtig“, gab er kleinlaut zu und lächelte verlegen.
    „Jeder hat Fehler.“
    Eindringlich sah er sie an. „Ich möchte nur nicht, dass du zu diesem Kade gehst.“
    „Ganz bestimmt nicht. Gleich morgen werde ich auf dem Polizeirevier Anzeige gegen ihn erstatten, auch wenn ich dann das Video erwähnen muss. Ich werde mein Bestes versuchen, um die Fotos, die im Highland Park von uns gemacht wurden, aus dem Spiel zu halten.“
    „Das ist heute Nacht nicht wichtig. Die Anzeige kann einige Tage warten.“ Seine Stimme war butterweich.
    „Du machst mir Angst, Aaron.“ Ihr Blick schweifte zum Haus hinüber. Sie war unsicher, ob sie hören wollte, was er zu sagen hatte, aber sie hatte keine Wahl. „Was ist passiert?“
    Er holte tief Luft. Das Licht der Straßenlaterne warf dunkle Schatten auf sein Gesicht, was ihn älter und vergrämt wirken ließ. „Blanche …“
    „Was ist mit meiner Mom?“, entfuhr es ihr. Der Schreck fuhr ihr in die Glieder. Auf einmal konnte sie nicht schnell genug erfahren, was los war. „Erzähl endlich.“
    „Sie hatte einen Unfall und …“ Seine Stimme brach ab. Er schluckte schwer. Sein Brustkorb hob und senkte sich.
    „Ist sie im Krankenhaus?“
    Beth wollte zu ihrem Wagen

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