Opfere dich
Kayla.“
Malcolm nickte. „Eine erfolgreiche Businessfrau, die irgendwann die Firma ihres Vaters erben wird.“
Das erinnerte Storm an ihre eigene Situation. Zumindest wenn es nach Jasper Harper ging.
„Sie führt die perfekte Liebesbeziehung, die der Serienmörder nie haben wird“, fuhr er fort.
Storm entspannte sich. Carol Frost hatte doch nicht so viel mit ihr gemein, wie es auf den ersten Blick erschien. „Sie ist das erste Opfer, das ein Kind hat. Das macht das Ganze noch entsetzlicher.“ Was würde Joseph Frost der kleinen Kayla sagen, warum ihre Mommy nicht nach Hause kam? Der Wachsmörder hatte seinen Einsatz erhöht – und damit auch den Druck auf Storm.
„Sie verschwand aus ihrem Haus. Die Spurensicherung ist schon unterwegs dorthin, und ihr solltet auch keine Zeit mehr verschwenden. Quetscht den Ehemann aus, nehmt die Nachbarn in die Mangel, spielt guter Cop – böser Cop … Ist mir scheißegal. Nur will ich, dass ihr diesmal etwas Brauchbares findet. Nie hat irgendwer etwas gesehen oder gehört. Nie werden Spuren gefunden. Das muss aufhören! Das perfekte Verbrechen gibt es nicht!“ Der Commissioner rang nach Atem.
Storm wusste, dass Lobster nur den Druck, den die Öffentlichkeit auf ihn ausübte, weitergab.
Lombard wandte sich zum Ausgang um, doch dann blieb er stehen und schaute über seine Schulter zurück. „Hat man nicht in Ihrem Haus Hundehaare gefunden?“
„Von einem Chihuahua“, bestätigte sie.
„Carol Frost hat einen Affenpinscher. So eine hässliche kleine Töle, die ein Gesicht wie Chewbacca aus Star Wars hat.“ Er lachte grimmig und ging.
Malcolm verschränkte die Arme vor dem Oberkörper und grübelte. „Das sieht mir eher nach Zufall aus. Es handelt sich ja nicht um ein und dieselbe Hunderasse.“
„Das sind zumindest beides Schoßhündchen“, dachte Storm laut nach. „Ich kann diese Paris-Hilton-Köter nicht leiden.“
„Ich auch nicht. Das sind doch keine richtigen Hunde.“ Patterson machte eine wegwerfende Geste.
Benhurst räusperte sich. „Der von Megan Cropps war eigentlich ganz süß. Zumindest auf den Bildern.“
„Sie hatte einen Hund?“, hakte Storm erstaunt nach. Diese Information war ihr neu. Sie wurde in keinem Bericht erwähnt.
„Einen Rehpinscher. Das ist so eine rehbraune Zwergpinscherart“, erklärte er. „Sein Name war Dwarf. Einen Monat vor Megans Entführung verschwand er plötzlich. Er muss weggelaufen sein. Jedenfalls lag er irgendwann entstellt auf ihrer Fußmatte, erzählte ihre Mom mir.“
„Und das hast du verschwiegen?“ Storm ballte ihre Hände zu Fäusten.
Benhurst zuckte mit den Achseln. „Jemand muss Dwarf überfahren und aus Reue zum Besitzer zurückgebracht haben.“
„Du solltest noch mal einige Jahre auf die Polizeiakademie gehen“, rutschte ihr wütend heraus. „Serienkiller haben oft in ihrer Kindheit Tiere gequält.“
„In ihrer Kindheit …“, gab er zu bedenken.
Malcolm stellte sich zwischen Storm und Benhurst. „Wahrscheinlich hat er zu diesem Zeitpunkt schon von Megans Folterung fantasiert. Er hat sich erst ihren Hund geschnappt, um die Vorfreude noch etwas hinauszuzögern.“
„Diese Erkenntnis hätte uns auch nichts mehr genutzt, weil Megan Cropps bereits in seiner Hand war, als ich mit ihrer Mutter sprach.“ Trotzig hob Benhurst sein Kinn.
Storm stand auf, um ihn über Malcolms Schulter hinweg anzusehen. „Wenn zwei Opfer einen Schoßhund hatten und in meiner Wohnung Haare eines Chihuahuas gefunden wurden, könnte das durchaus auf eine Verbindung hinweisen.“
„Aber du hast keinen Hund“, wandte er ein.
Malcolm ging dazwischen und hob seine Stimme an. „Hört auf. Zu streiten ist Zeitverschwendung. Jede Minute zählt. Denkt an Carol Frost. Sie befindet sich gerade jetzt in der Gewalt des Killers und steht Todesängste aus.“
Patterson pflichtete ihm bei. Während er sprach, konnte man sein Kaugummi sehen. „Lasst uns dem neuen Hinweis nachgehen. Vielleicht bringt er uns weiter. Ben und ich werden alle Hundesalons, Züchter und so weiter abklappern.“
„Und wir“, Malcolm zeigte auf Storm und sich selbst, „werden zuerst prüfen, ob die anderen Opfer auch Hunde hatten, und uns umhören, ob es in der Nähe eine Art Verein oder Ähnliches für Besitzer kleiner Hunderassen gibt. Wir sind ein Team, oder?“
„Und ob“, sagte Benhurst.
Aufmunternd klopfte Bobby, sein Partner, ihm auf die Schulter. „Lasst uns an einem Strang ziehen, sonst stehen wir uns selbst im
Weitere Kostenlose Bücher