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Opferspiel: Thriller (German Edition)

Opferspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Opferspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niamh O'Connor
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Stromrechnung für das Lagerhaus, in dem Crawley gefunden wurde, bezahlt. Ich möchte nicht mehr, dass du dir die Nächte um die Ohren schlägst. Du tust niemandem einen Gefallen, wenn du krank wirst, schon gar nicht mir und Sal.«
    Jo war auf dem Weg in Dans Büro, als ihr Handy mit diesem schrillen Crazy-Frog-Klingelton losdudelte. »Ich bring ihn um«, murmelte sie. Den hatte garantiert Rory eingestellt.
    »Weiß nicht genau, wie ich das formulieren soll«, meldete sich Hawthorne.
    »Das sieht Ihnen gar nicht ähnlich«, sagte Jo und zeigte einem Kollegen den erhobenen Daumen, der fragte, ob sie gehört hatte, dass Dan sie ausrufen ließ.
    »Ehe ich weiterrede, möchte ich darauf hinweisen, dass ich Ihnen das nur zum Zweck der Hintergrundinformation sage«, fuhr der Pathologe fort. »Falls Sie beabsichtigen, mich damit vor Gericht aussagen zu lassen, werde ich nicht nur leugnen, dass dieses Gespräch jemals stattgefunden hat, sondern auch …«
    »Schon gut, verstanden«, unterbrach ihn Jo.
    »Die Sache ist die, ich habe hier einen Doktoranden von der Uni, der im Labor aushilft, wenn es eng wird«, begann Hawthorne. »Sie haben ihn vielleicht bei der Obduktion von Rita Nulty gesehen. Anständiger Kerl. Hilfsbereit. Bekommt man nicht mehr oft heutzutage. Die haben alle zu viel mit Ausgehen und Partys zu tun … Es ist nur so, uns kämen alle möglichen ethischen Bedenken und erforderlichen Genehmigungen in die Quere, wenn der Student das nach Vorschrift machen würde, verstehen Sie …«
    »Was machen würde?«
    Hawthorne hustete. »Der Laborant, er heißt übrigens Walter, forscht darüber, wie sich der Tod auf äh … Sperma auswirkt.«
    Jo wurde hellhörig. »Sie meinen, der Mörder hat kein Kondom benutzt?«
    Hawthorne brummte etwas.
    »Das ändert alles.«
    »Die Gesetzesgrundlage für die DNA -Datenbank wurde erst im Januar geschaffen«, rief ihr Hawthorne in Erinnerung. »Die Chancen, dass wir sein Profil gespeichert haben, sind gleich null.«
    »Nein, ich meine die Denkweise unseres Täters. In den Staaten spricht man vom CSI -Effekt … Sie wissen schon, wie das Fernsehen den gewöhnlichen Kriminellen über die Fortschritte in der Kriminalistik aufklärt. Einbrecher tragen Handschuhe, Kids, die Rennfahrer spielen, verbrennen die gestohlenen Autos hinterher, Vergewaltiger benutzen Kondome. Niemand hinterlässt mehr DNA -Proben. Es sei denn …«
    »Er will gefasst werden?«, vermutete Hawthorne.
    »Nein«, sagte Jo, »er weiß vielmehr einfach nur genau, wie sehr wir hinterherhinken. Wir suchen nach jemandem, der sich nicht nur rechtlich gut auskennt, sondern auch sehr sicher ist, dass wir ihm nicht auf die Spur kommen.«
    »Es gibt da noch etwas.«
    »Nur zu.«
    »Walter ist sicher, dass im Fall Rita Nulty die Degeneration des Spermas, die durch die Freisetzung bestimmter chemischer Stoffe verursacht worden wäre, wenn sie noch gelebt hätte, nicht erfolgt war …« Er stockte und hüstelte wieder befangen. »Und dass besagtes Sperma, wenn Sie so wollen, weniger gealtert war, als es dem Todeszeitpunkt nach hätte feststellbar sein müssen.«
    Es entstand eine Pause, während Jo das verarbeitete. »Sie meinen damit doch nicht etwa, dass der Täter sich nach ihrem Tod an seinen Opfern vergangen hat?«
    »Über die anderen kann ich nichts sagen. Wie Sie wissen, wird Anto Crawley erst morgen früh obduziert, und kommen Sie mir bloß nicht mit einer Anordnung zur Exhumierung von Stuart Ball. Die könnte ich nie unterschreiben, selbst nicht im Bewusstsein dieser Informationen. Blutergüsse jedenfalls können nur bei vorhandener Blutzirkulation entstehen. Und sie hatte zwar Risse im Damm- und Genitalbereich, aber das allein heißt noch nicht, dass es kein einvernehmlicher Sex war, besonders in Anbetracht des Berufs des Opfers – na ja, ich muss nicht deutlicher werden. Das würde vom Gericht nie anerkannt werden. Trotzdem dachte ich, es könnte Ihnen vielleicht nützlich sein.«
    Jo war zu schockiert, um etwas zu sagen.
    Hawthorne schien das zu merken. »Diese Praktik ist übrigens so alt wie die menschliche Zivilisation. Sie war schon in Mittel- und Südamerika und im alten Griechenland weit verbreitet«, dozierte er, um sie ein wenig zu beruhigen. »Wussten Sie, dass die alten Ägypter ihre Toten nie den Einbalsamierern anvertrauten, bevor die Verwesung eingesetzt hatte? Und in manchen Teilen Indiens glaubte man, dass eine verstorbene Jungfrau keinen Frieden finden kann, weshalb die Männer für Abhilfe

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