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Opferzahl: Kriminalroman

Opferzahl: Kriminalroman

Titel: Opferzahl: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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über Asien werden wollte. Alexander der Große versuchte es, es misslang, er wurde wütend und haute den Knoten einfach mit seinem Schwert durch.

    Schließlich rief Jorge den einzigen Menschen an, den er kannte und der von Zeit zu Zeit einen Alexanderhieb vollführte.

    »Hej, hier ist Jorge.«

    »Aha«, sagte Gunnar. »Wie läuft es?«

    »Nicht besonders gut. Ich suche nach einem Sesam-öffne-dich, habe aber mehr und mehr das Gefühl, dass ich einen Alexanderhieb brauche. Ist bei dir was im Gange?«

    »Tja«, sagte Nyberg und drehte sich in der engen Arrestzelle um, in der er sich gerade befand. »Ich bin näher an einem Hieb als an einem Sesam, so viel kann ich sagen. Ich rufe bald zurück.«

    Dann sah er sein Gegenüber auf der anderen Seite des Tisches an. Er war mit Handschellen an den Tisch gefesselt und sah unglaublich brutal aus. Film-brutal, dachte Gunnar Nyberg. So sehen Banditen nur im Kino aus.

    »Warum zum Teufel sollte ich diesen Kill kennen?«, sagte der Mann in seltsam gebrochenem Schwedisch und versuchte, noch brutaler auszusehen.

    Doch so etwas machte keinen großen Eindruck auf Gunnar Nyberg.

    »Tja«, sagte Nyberg. »Wenn man so lange dabei gewesen ist wie ich, wird man seine Pappenheimer wohl kennen.«

    »Wie zum Teufel nennst du mich, Scheißbulle? Ich bin kein Deutscher.«

    »Nein, klar«, sagte Nyberg großzügig. »Ich weiß, dass Sie aus Usbekistan stammen. Um ehrlich zu sein, habe ich mir einfach nur den Häftling herausgepickt, der im Moment der Schlimmste in ganz Schweden zu sein scheint.«

    Wenn du das brutale Gehabe noch ein bisschen weitertreibst, wird es zur Selbstparodie, dachte er und betrachtete das Monster auf der anderen Seite des Tisches.

    »Jetzt hören Sie mal zu«, fuhr Gunnar Nyberg ruhig fort. »Sie stehen demnächst wegen vierfachen Mordes und achtfacher Körperverletzung vor Gericht. Sie haben munter und fröhlich drei Menschen zu Tode gefoltert. Alles spricht dafür, dass Sie für irgendeine osteuropäische Mafia arbeiten. Usbekische Mafia haben wir noch nicht oft gehabt.«

    Der Brutale lächelte nur, und Nyberg sprach weiter:

    »Das bedeutet natürlich, dass Sie einen glänzenden Anwalt haben. Aber wie glänzend er auch sein mag, er kann Sie nicht vor lebenslänglich bewahren. Sie sind einer der widerwärtigsten Verbrecher, die mir je vor Augen gekommen sind, Beni Karimov. Was immer ich für Sie tue, Ihre Strafe kann es nicht mildern. Warum sollten Sie mir also irgendwas erzählen?«

    Karimov sagte:

    »Ich glaube, ich lasse meinen Anwalt kommen.«

    »Das ist keine gute Idee«, entgegnete Nyberg. »Dann gehe ich einfach.«

    »Geh doch, Scheißbulle. Wofür sollte ich dich brauchen?«

    »Nichts, was ich für Sie tue, kann Ihre Strafe mildern. Bis auf eines. Ich kann ein bisschen schusselig sein. Nichts lieben Staranwälte mehr als schusselige Polizisten. Ich kann mit einem einzigen Streich die ganze einwandfreie Ermittlung der Stockholmer Polizei sabotieren, indem ich mich zum Beispiel verplappere oder Ihre Papiere verschlampe. Schusselig mit Beweismaterial umgehe. So groß ist mein Interesse, Kill zu schnappen. Ich bin bereit, meine eigene Karriere zu opfern und einen wahnsinnigen Massenmörder laufen zu lassen, um Kill zu fassen zu kriegen. Verstehen Sie?«

    Beni Karimov starrte Gunnar Nyberg an. Er musterte die Konturen seines großen, schlank getrimmten Körpers, und es sah aus, als entdecke er ein leuchtendes Dunkel in diesem großen Polizisten, der nicht so war wie die anderen.

    Wenn Gunnar Nyberg etwas gelernt hatte, dann dass er Verbrecher dazu brachte, sich in ihm zu spiegeln. Er ließ sie sich selbst sehen und glauben, sie sähen ihn.

    Oder vielleicht ahnten sie auch seine gewalttätige Vergangenheit.

    Es war eine ziemliche Herausforderung, einen ausgemachten Psychopathen wie Beni Karimov dazu zu bringen, überhaupt etwas zu verraten.

    »In den Ermittlungsakten steht, dass Sie nicht weniger als dreimal Leute mit nagelneuen Handys mit Prepaid-Karte angerufen und bedroht haben. Es handelt sich allem Anschein nach um Handys, die von einer Bande gestohlen und weitergegeben worden waren, einer Bande, die von einer nebulösen Figur namens Kill angeführt wird. Ich glaube, Sie haben ihn getroffen.«

    »Wie kannst du mir garantieren, dass du dich schusslig benimmst?«

    »Gar nicht«, sagte Gunnar Nyberg. »Sie müssen es einfach riskieren.«

    Beni Karimov schnaubte und wollte aufstehen. Die Handschellen zogen ihn auf den Stuhl zurück. »No

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