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Opferzahl: Kriminalroman

Opferzahl: Kriminalroman

Titel: Opferzahl: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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Frage lauten: Briefmarken auf Block.se?«

    »Also so etwas wie eine Annonce für Eingeweihte? Wie habt ihr das herausgefunden?«

    »Gunnar war es«, sagte Chavez. »Ich glaube nicht, dass wir mehr wissen wollen.«

    »Nein«, sagte Holm, »das reicht. Aber ich vermute, dass weitere Fragen folgen müssen. Gibt es viele Annoncen?«

    »Zu Briefmarken nicht so viele, nein. Aber doch mehr als zehn.«

    »Eine davon führt sicher zu der Bande, aber ich schätze, dass man durch ein paar Schleusen muss, um zu Kill vorzudringen. Vielleicht Passwörter. Ich werde die Frage so formulieren: >Müssen wir sonst noch was wissen, um zu Kill zu gelangen?<«

    »Gut«, sagte Chavez. »Ich höre von dir.«

    »Haben wir irgendwie die Rollen vertauscht?«, fragte Kerstin Holm.

    »Wenn du das Bedürfnis hast, mich anzureden, darfst du mich Chef nennen«, sagte Chavez und legte auf.

    Dann begann er, die Handynummern der Briefmarkenangebote von Block.se zu sortieren. Mehr als die Hälfte davon war ohne Schwierigkeit im Telefonbuch im Internet zu finden. Sie führten zu anständigen und ehrenwerten Philatelisten in Skara, Mjölby, Hallstahammar und so weiter. Aber dann gab es ein paar geheime oder nicht registrierte Nummern. Er hatte vier beisammen, als das Handy klingelte. Als er antwortete, klang er vermutlich sehr zerstreut, denn seine bessere Hälfte sagte:

    »Das ist gut. Das ist der Tonfall eines denkenden Jorge.«

    »Es geht voran, Sara«, sagte er. »Wir sind kurz davor, das Handy einzukreisen. Ein Durchbruch.«

    »Gunnar?«

    »Warum tippst du automatisch auf Gunnar? Warum könnte ich es nicht gewesen sein?«

    »Trotzdem gefällt mir dein Tonfall immer noch gut, mein Liebling.«

    »Ja, natürlich Gunnar. Wer sonst? Wie geht es dir, meine Sara?«

    »Ein bisschen öde, ich latsche von einer Bibliothek zur nächsten«, sagte Sara und sah durch das Fenster auf das völlig gleichförmige Hochhausgelände hinaus.

    »Kann man dafür nicht das Fußvolk einsetzen?«

    »Ich glaube nicht«, antwortete Sara. »Die Suche ist zu vage. Und in so vielen Bibliotheken ist das Buch ja auch nicht vorhanden. Lena und ich brauchen einen Arbeitstag dafür.«

    »Zu vage? Du meinst, es könnte peinlich sein?«

    »Ich meine, die Kombination uniformierte Polizisten und Ibn Khalduns intellektuelles Hauptwerk wäre grotesk. Man braucht Fingerspitzengefühl. Ist es wahrscheinlich, dass die heiligen Reiter von Siffin hier gewesen sind? Das ist die Frage.«

    »Ja, ich verstehe. Habt ihr islamische Vereinigungen und so was auf eurer Liste? Bei denen wird es wohl ein paar arabische Autoren aus dem vierzehnten Jahrhundert geben.«

    »Da sind wir dran, ja. Ich bin schon bei dreien gewesen, und in sechs Filialen der öffentlichen Bücherei. Lena hat vier islamische Institutionen und vier Bibliotheken abgeklappert. Wir sind also doch ziemlich fleißig gewesen. Und haben uns eine langsam anwachsende Liste interessanter Entleiher zusammengetrickst.«

    »Das klingt gut. Wo bist du jetzt?«

    »Auf dem Weg zur Bibliothek in einem sogenannten Multikulturellen Zentrum im Fittja gärd.«

    »Das kenne ich«, sagte Jorge Chavez. »Ganz toll, Gebäude aus dem neunzehnten Jahrhundert, direkt bei Albysjöns Strand. Ich weiß noch, wie sie dort einzogen, es muss Ende der Achtziger jähre gewesen sein. Du erinnerst dich vielleicht, dass ich dort gewohnt habe. Meine erste eigene Wohnung.«

    »Wir haben wirklich verschiedene Wurzeln«, sagte Sara Svenhagen.

    »Vielleicht ist das einer der Gründe, weshalb wir es manchmal schwerhaben. Aber es ist auch einer der Gründe, weshalb wir uns so leidenschaftlich lieben.«

    Sara Svenhagen sagte eine Weile nichts.

    »Eigentlich wollte ich dich nur deshalb anrufen«, sagte sie schließlich.

    »Ich wollte dich gerade anrufen ...«

    »Danke für gestern, mein Liebling.«

    Da schossen sie wieder hoch in den Kopf. Er fühlte, wie sie in der Kehle sozusagen Anlauf nahmen und dann durch die Tränendrüsen geradezu hochgeschleudert wurden. Und als er antwortete, waren seine Augen feucht.

    »Ich danke dir«, sagte er, ohne seine Stimme wiederzuerkennen.

    »Es war ja nur ein bisschen Catering«, sagte sie. »Nein, das war es wirklich nicht«, erwiderte er. Und dann schwiegen sie wieder eine Weile still. Schließlich sagte er:

    »Wir haben ein schlechtes halbes Jahr hinter uns, Sara.«

    »Ich weiß«, antwortete sie. »Wir müssen aufhören mit so was.«

    »Es ist mein Fehler«, sagte Jorge.

    »Ist egal, wessen Fehler es

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