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Opferzeit: Thriller (German Edition)

Opferzeit: Thriller (German Edition)

Titel: Opferzeit: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Cleave
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hinaus, Joe?«
    »Ich muss nur sichergehen. Egal was passiert, ich kriege mein Geld. Sollte ich abhauen und polizeilich gesucht werden, nachdem ich ihnen die Leiche gezeigt habe, dann …«
    »Kriegen Sie trotzdem Ihr Geld«, sagt mein Anwalt. »Die einzige Bedingung ist, dass Calhoun identifiziert wird. Sollten Sie allerdings irgendwie abhauen und polizeilich gesucht werden, dürfte es äußerst schwierig für Sie werden, an Ihr Konto heranzukommen.«
    »Oh«, sage ich. »Können wir es uns in bar auszahlen lassen?«
    »Nein, Joe, das geht nicht. Was spielt das überhaupt für eine Rolle? Wollen Sie denn abhauen?«
    »Nein, nein, natürlich nicht. Aber ein Konto nutzt mir hier drinnen nichts«, sage ich. »Es gibt hier drinnen weder einen Geldautomaten, noch kann ich jemandem, der mich umbringen will, einen Scheck ausstellen.«
    »Aber Sie können die fünfzigtausend Dollar auch nicht unter der Matratze verstecken, Joe.«
    »Können Sie ein getrenntes Konto eröffnen? Unter ihrem Namen, zu dem ich Zugang habe?«, frage ich.
    »Nein. Hören Sie, Joe …«
    »Okay, dann überweisen Sie es auf das Konto meiner Mutter«, sage ich.
    »Warum?«
    »Weil Sie das Geld braucht«, sage ich. »Weil ich mich um Sie kümmern will. Weil sie mich jede Woche besucht und mir jedes Mal etwas davon mitbringen kann.«
    »Haben Sie ihre Bankverbindung?«
    »Meine Mutter hat sie. Sie können sich bei ihr melden.«
    »Okay«, sagt er. »Ich werde mich morgen bei ihr melden.«
    »Wann werde ich denen die Leiche zeigen?«
    »Morgen früh um zehn.«
    Ich schüttle den Kopf. »Äh … nein. Das passt mir gar nicht.«
    Eine erneute Pause. »Ist das Ihr Ernst?«
    »Sicher. Zehn Uhr morgens ist zu früh.«
    »Kommen Sie, Joe, wollen Sie die Sache absichtlich kompliziert machen? Das ist ein guter Deal für Sie. Ein großartiger Deal, für den sich eine Menge Leute mächtig ins Zeug gelegt …«
    »Ich sage Ihnen, es ist zu früh«, sage ich.
    »Warum?«
    »Ich habe morgen den ganzen Tag über Gespräche mit der Psychiaterin. Das ist wichtig. Ich werde nicht das Risiko eingehen, es zu vermasseln. Sie selbst haben mich davor gewarnt.«
    »Also, ich bin mir sicher, dass sie das bei ihrer Terminplanung berücksichtigen kann.«
    Ich fange an, den Kopf zu schütteln, so als könnte er mich sehen. »Hören Sie. David …«
    »Ich heiße Kevin.«
    »Kevin. Morgens passt es mir nicht.«
    »Weil Sie andere Termine haben.«
    »Ja. Wir reden hier von meiner Verteidigungsstrategie. Von meiner Zukunft. Es ist mein Leben. Ich werde das nicht alles aufs Spiel setzen.«
    Ich sehe ihn jetzt vor mir, wie er hinter seinem Schreibtisch sitzt, eine Hand an der Stirn, während er den Hörer von sich weghält und ihn anstarrt. Vielleicht denkt er sogar daran, aufzulegen. Oder sich das Kabel um den Hals zu knoten und sich zu erhängen.
    »Joe, wir haben den Ball ins Rollen gebracht, und Sie sind kurz davor, alles über den Haufen zu werfen. Was ist hier wirklich los?«
    »Gar nichts ist los, außer was ich ihnen gerade gesagt habe. Sie sind mein Anwalt. Dann überzeugen Sie die Leute davon, dass wir es nicht morgens machen können, wenn sie wollen, dass der Deal über die Bühne geht.«
    »Wann dann?«
    »Wenn ich mit meinen Befragungen fertig bin«, sage ich. »Um vier Uhr.«
    »Vier Uhr«, sagt Kevin. »Warum um vier?«
    »Warum nicht um vier?«
    »Herrgott, Joe, Sie machen es wirklich kompliziert«, sagt er.
    »Sorgen Sie dafür, dass das klargeht«, sage ich. »Und übrigens, es heißt fallen und nicht rollen .«
    »Was?«
    »Wir haben den Ballen ins Fallen gebracht. Nicht ins Rollen .«
    Er antwortet nicht. Ich lausche ein paar Sekunden seinem Schweigen, dann lege ich, ohne mich zu verabschieden, auf, so wie sie das in Filmen immer tun, wenn beide Teilnehmer offensichtlich wissen, dass das Gespräch beendet ist.
    Ich wende mich zu Adam. »Ich muss jemanden anrufen.«
    »Du hast gerade jemanden angerufen.«
    »Nein. Ich wurde angerufen. Jetzt muss ich jemanden anrufen.«
    Er lächelt mich an. Es ist kein warmherziges Lächeln. »Es ist mir scheißegal, was du musst, Joe.«
    »Bitte. Es ist wichtig.«
    »Jetzt mal im Ernst, Joe, welchen Teil von dem, was ich gerade gesagt habe, hast du nicht verstanden? Schau mich an. Sehe ich so aus, als würde es mich interessieren, was du tun musst?«
    Ich schaue ihn an. Eigentlich sieht er aus wie ein Mann, den es durchaus interessiert, was ich tun muss, und der dafür sorgen will, dass ich genau das nicht kriege. Wenn ich kräftig

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