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Opferzeit: Thriller (German Edition)

Opferzeit: Thriller (German Edition)

Titel: Opferzeit: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Cleave
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von dir, der uns zu einer Leiche auf der obersten Ebene eines Parkhauses geführt hat.«
    »Wir? Sind Sie jetzt doch wieder bei den Cops?«
    »Wir haben überall deine DNA, Joe. Wir haben so viel gegen dich in der Hand, dass …«
    »Sie sagen immer noch wir «, gebe ich zu bedenken.
    »… dass du dich selbst lächerlich machst, wenn du auf Unzurechnungsfähigkeit plädierst«, fährt er fort. »Man kann nicht so viele Leute töten und damit so lange durchkommen wie du, wenn man sich nicht vollkommen unter Kontrolle hat.«
    »Oder die Polizei nicht aus Trotteln und Schwachköpfen besteht«, sage ich. »Ist unsere Unterredung beendet, Carl, oder erzählen Sie mir jetzt, was Sie wollen und worum es bei den zwanzigtausend Dollar geht?«
    »Wie du weißt, arbeite ich nicht mehr bei der Polizei«, erklärt er mir. »In keinerlei Funktion.«
    »Ach was. Es überrascht mich, dass Sie überhaupt arbeiten. Ich habe die Aufnahmen gesehen, die zeigen, wie Sie besoffen am Tatort aufkreuzen. Das war ein unterhaltsamer Fernsehabend. Sie haben es verdient, dass man Sie gefeuert hat.«
    »Ich arbeite inzwischen fürs Fernsehen.«
    »Wie bitte?«
    »Für eine Sendung über Hellseher.«
    Ich schüttle langsam den Kopf in der Hoffnung, es würde sich in meinem Innern etwas lockern, damit ich schlau aus der ganzen Sache werde, aber dafür fehlen mir die nötigen Informationen. Hellseher? Geld? Was zum Henker? »Wovon, zum Henker, reden Sie da, Carl?«
    »Es ist eine Sendung über Hellseher, die helfen, ungelöste Fälle aufzuklären.«
    »Was hat das mit mir zu tun?«
    »Sie wollen etwas über deinen Fall machen.«
    »Meinen Fall? Es gibt zu mir keinen Fall, Carl. Ich habe niemandem etwas getan.«
    Schroder nickt. Sicher, mit dieser Antwort hat er gerechnet. »Okay, nur mal rein hypothetisch«, sagt er. »Nehmen wir an, du wüsstest, wo Detective Calhoun begraben liegt.«
    »Weiß ich aber nicht. Ich weiß nur, dass er tot ist.«
    »Ich meine ja nur rein hypothetisch.«
    »Ich habe keine Ahnung, was das heißt«, erkläre ich ihm. »Hyper was? Hyper pathetisch? Ich kenne diese ganzen hochgestochenen Wörter nicht.«
    Schroder schließt die Augen und zwickt sich erneut in den Nasenrücken. »Pass auf, Joe, die Macher dieser Sendung«, sagt er und spricht in seine Hand, »sind bereit, dir zwanzigtausend Dollar zu zahlen, wenn du weißt, wo sich die Leiche befindet.« Er lässt seine Nase los und verschränkt die Finger. »Wenn du uns sagst, wo sie ist, heißt das nicht, dass du schuldig bist. Ja, du und die Verantwortlichen für die Sendung würden eine Erklärung unterschrei ben, in der ihr Stillschweigen darüber vereinbart, dass diese Informationen von dir stammen. Sollten wir also, rein hypothetisch, die Leiche finden, meinst du, die Polizei würde dort auf irgendetwas stoßen, was zu Melissas Ergreifung führen könnte?«
    Ich denke darüber nach. Ich habe Detective Calhouns Leiche verbrannt und sie vergraben. Die Cops werden dort nichts finden außer Asche, Knochen und Erde und vielleicht ein paar Fetzen Stoff.
    »Pass auf, Joe, wir wissen, dass Melissa ihn getötet hat. Wir wissen, dass du die Leiche beseitigt hast. Du hast also nichts zu verlieren, wenn du uns erzählst, wo sie sich befindet, sondern nur jede Menge zu gewinnen.«
    »Wofür brauchen die Leute von der Sendung die Leiche?«, frage ich, aber kaum habe ich es ausgesprochen, da weiß ich schon die Antwort. Sie wollen sie suchen. Sie wollen mit den Toten eine Show abziehen, wahrscheinlich mit dem verstorbenen Detective Calhoun, wahrscheinlich mit einem Hellseher, der sich umgeben von Kerzen in eine beschissene Trance begibt. Und dann wird er sie zu Calhouns sterblichen Überresten führen. Die Fernsehzuschauer werden es lieben. Die Sendung wird Quote machen, für Aufsehen sorgen, der Hellseher wird eine Fangemeinde um sich scharen und weitere Sendungen machen, vielleicht sogar ein Buch schreiben. »Moment mal«, sage ich. »Jetzt weiß ich’s. Der Hellseher will ihn verspeisen.«
    »Ja, Joe, ganz genau.«
    »Was zum Henker soll ich mit den zwanzigtausend Dollar anfangen?«, frage ich.
    »Du kannst dir damit das Leben etwas angenehmer machen«, sagt er. »Geld ist hier drinnen genauso viel wert wie anderswo. Mann, vielleicht kannst du dir davon einen besseren Anwalt leisten.«
    »Erstens, Carl, ist Geld draußen viel mehr wert als hier drinnen. Und zweitens habe ich keine Ahnung, wo dieser tote Typ liegt«, sage ich, und bevor Schroder etwas erwidern kann, hebe ich die

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