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Ophran 3 Die entflohene Braut

Titel: Ophran 3 Die entflohene Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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Esszimmer.
    „Gütiger Himmel, Amelia! Bist du das wirklich? “ Ihr Vater schaute überrascht von seiner Zeitung auf.
    Rosalind Belford saß am Frühstückstisch. Sie trug ein prächtiges Kleid aus korallrotem und goldfarbenem Brokat und mehrere Perlenketten. An ihrer rechten Schulter funkelte eine Diamantbrosche, und ihre Ohren waren mit riesigen Rubinohrringen geschmückt, die viel zu extravagant waren, um tagsüber getragen zu werden. Ihre grau melierten Haare waren elegant frisiert, ihre Lippen sorgfältig geschminkt.
    Sie wirkte wie die Gesundheit in Person.
    „Dem Himmel sei Dank, du bist zurück! “ Erleichterung hellte ihre Miene auf und ließ ihre Züge weicher erscheinen, während sie Amelia anstarrte.
    „Du kannst dir nicht vorstellen, wie besorgt wir um dich waren! Bist du wohlauf? “
    „Ich dachte, du seiest krank. “ Amelia konnte nicht glauben, dass ihre Familie so weit gegangen war, um sie zu täuschen. Ihre Stimme zitterte, als sie fortfuhr: „In der Zeitung stand, du lägest im Sterben, Mutter. “
    Rosalind Belford setzte behutsam ihre Teetasse ab und wich dem anklagenden Blick ihrer Tochter aus. „Es ist uns leider kein anderer Weg eingefallen, um dich zur Heimkehr  zu bewegen, Amelia. “
    „Amy! Du bist zurück! “
    Als Amelia sich umdrehte, sah sie, wie Freddy mit einem Glas Portwein in der Hand auf sie zulief. Sie wandte dem Rest der Familie den Rücken zu und schloss ihren Bruder fest in die Arme.
    „Liebster Freddy“, murmelte sie und kämpfte gegen die Tränen an. „Sag mir, dass du nichts mit dieser gemeinen List zu tun hast! “
    „Du solltest mich besser kennen, Amy“, erwiderte Freddy und hob behutsam ihr Kinn an. „Ich habe sie inständig gebeten, es nicht zu tun, denn ich wusste, dass der Gedanke, Mutter liege im Sterben, dich entsetzlich quälen würde. “
    „Wir wollten es nie so weit kommen lassen, dich mit Hilfe eines Tricks nach Hause locken zu müssen, Amelia“, beteuerte ihr Vater. „Anfangs dachten wir, du würdest rasch wieder zur Besinnung kommen und freiwillig heimkehren. Als jedoch Woche um Woche verging und es immer offenkundiger wurde, dass du es nicht tun würdest, beschlossen deine Mutter und ich schweren Herzens, drastischere Maßnahmen zu ergreifen. Schließlich konnten wir nicht zulassen, dass du dich bis in alle Ewigkeit irgendwo verbirgst! “
    „Wo zum Teufel hast du überhaupt gesteckt? “ William musterte sie neugierig. „Man hat dich angeblich in der ganzen Welt gesehen, und du kannst dir gar nicht vorstellen, was für ein Gesindel sich hier die Klinke in die Hand gegeben hat, um die Belohnung einzukassieren. “
    „Ich habe mehr als ein Dutzend Briefe von Erpressern bekommen, die behaupteten, sie hätten dich entführt“, fügte ihr Vater mit finsterer Miene hinzu. „Hätte Freddy mir nicht versichert, dass du den Ball der Wilkinsons aus freien Stücken mit diesem komischen alten Kauz verlassen hast, hätte ich mittlerweile mein ganzes Vermögen dafür geopfert, dich wiederzubekommen. “ Sein Gesichtsausdruck war grimmig, doch in seiner Stimme schwang unverkennbar Sorge mit, als er mürrisch fragte: „Hast du überhaupt eine Vorstellung davon, welche Ängste wir deinetwegen ausgestanden haben, Amelia? “
    „Es tut mir Leid, dass ich euch das angetan habe, Papa. “
    Aus einem aufrichtigen Gefühl der Schuld heraus beugte Amelia sich zu ihrem Vater hinab und küsste ihn auf die Wange. „Doch wie ihr sehen könnt, geht es mir gut. “ Sie drückte seine Hand.
    „Du schaust aber nicht gut aus. “ Rosalind erhob sich vom Tisch und ging auf ihre Tochter zu, um sie genauer in Augenschein zu nehmen. „Du siehst entsetzlich aus. Blass und erschöpft und... Gütiger Himmel, was hast du nur mit deinen schönen Haaren angestellt? “
    „Das ist nur eine vorläufige Farbe. “ Amelia schob verlegen eine widerspenstige dunkle Strähne unter ihren Hut. „Sie wäscht sich heraus. “
    „Du wirkst älter. “ Ihr Vater zog besorgt die Brauen hoch. „Warst du krank? “
    „Ich trage Schminke, Papa, um älter auszusehen, damit mich niemand erkennt. “
    Amelias Hand noch immer in der seinen haltend, setzte John seine Begutachtung fort. „Es ist mehr als das, Amelia... du kommst mir irgendwie verändert vor. “
    „Ich habe mich verändert, Papa“, erklärte sie ernst. „Ich habe so viel gelernt, während ich fort war... Dinge, von denen ich nie etwas geahnt hatte. Ich habe Kochen gelernt. “ „Hervorragend! “ William ließ sein

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