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Optimum 1

Optimum 1

Titel: Optimum 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Bicker
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schließlich auf. Er ließ den Kopf hängen, seine Arme baumelten schlaff an seiner Seite herunter, und das eben noch so bedrohliche Messer wäre ihm beinah aus den Fingern gerutscht.
    »Es tut mir leid«, murmelte er schließlich, als Andrea ihn weiterhin wütend anstarrte.
    Einen Augenblick lang reagierte sie überhaupt nicht auf seine Entschuldigung, dann nickte sie knapp. »Das sollte es auch«, sagte sie. »Und jetzt lass uns die beiden Mädchen loswerden.«
    Der Blick, den sie Rica zuwarf, machte nur zu deutlich, was sie damit meinte.
    Eliza zuckte zusammen und gab einen leisen Ton von sich, der sich verdächtig wie ein Wimmern anhörte. Gern hätte Rica ihr beruhigend den Arm um die Schultern gelegt, aber sie war immer noch gefesselt, und momentan war ihr auch selbst zu mulmig zumute, um viel Trost spenden zu können.
    Doch auch Lars schien von dem Vorschlag seiner Frau mehr als nur überrascht. Sein Kopf fuhr wieder nach oben, und er starrte sie entgeistert an.
    »Wir können sie doch nicht einfach so umbringen«, entfuhr es ihm. »Lass sie doch laufen, Andrea.« Unter dem finsteren Blick seiner Frau wurde seine Stimme immer leiser, aber dennoch fügte er hinzu: »Glaubst du nicht, dass eine Leiche genug ist?«
    Andreas Blick hätte kochendes Wasser gefrieren lassen. »Du kannst sie nicht laufen lassen«, sagte sie so leise, dass Rica Schwierigkeiten hatte, die Worte zu verstehen. »Sie wissen zu viel, und du weißt, was für uns alles auf dem Spiel steht.« Sie machte eine dramatische Pause, um ihren Worten noch mehr Gewicht zu verleihen. Als sie dann weitersprach, klang ihre Stimme einschmeichelnd, sanft, richtiggehend liebevoll. »Es geht hier doch nicht nur um uns. Wir haben zu viel zu verlieren, wenn wir zulassen, dass sie davonkommen. Und überhaupt«, sie zuckte mit den Schultern, und ihr Tonfall wurde wieder hart, »das alles wäre doch gar nicht erst passiert, wenn du dich nicht ständig mit jungen Mädchen einlassen würdest.«
    Lars presste die Lippen aufeinander und entgegnete nichts. Doch sein Griff um das Messer verstärkte sich so weit, dass seine Knöchel weiß hervortraten.
    »Ich werde das nicht zulassen.« Er sprach nun fester. »Ich hätte es schon bei Jo nicht zulassen sollen, aber jetzt …« Er gestikulierte in Richtung Rica und Eliza. »Sie sind doch noch Kinder, Himmel noch mal.«
    »Wir sollten hier verschwinden.« Rica zuckte zusammen, als sie auf einmal Elizas Stimme an ihrem Ohr vernahm. »Am besten schnell, während sie abgelenkt sind.«
    Rica nickte. So unauffällig es ging, streckte sie Eliza ihre gefesselten Handgelenke hin, doch die schüttelte nur den Kopf. »Die bekomme ich nicht unauffällig auf«, murmelte sie.
    Rica verdrehte die Augen und probierte selbst noch mal, die Schlingen aufzuziehen. Das Seil schnitt in ihre Handgelenke, und sie spürte, wie sie sich die Haut aufschürfte, als sie versuchte, ihre Hand herauszuziehen. Eine warme Flüssigkeit rann auf ihre Handfläche hinab.
    In der Zwischenzeit war Andrea ganz nah an Lars herangetreten. »Du wirst tun, was ich dir sage«, flüsterte sie, gerade noch laut genug, dass Rica sie verstehen konnte. »Die Mädchen müssen verschwinden. Oder willst du, dass alles auffliegt?«
    Rica gab ihrer Hand einen letzten Ruck, etwas kratzte schmerzhaft über ihre Haut, und einen Augenblick lang fühlte es sich so an, als habe sie sich die Hand komplett ausgerenkt, aber dann war sie frei. Sie biss die Zähne aufeinander, um einen Schrei zu unterdrücken, und fingerte mit der freien Hand an den Knoten im Seil herum, um sie endgültig aufzuziehen.
    »Geh mir aus dem Weg!« Andreas Blick war noch immer nur auf das Gesicht ihres Mannes gerichtet, aber lange konnte es nicht mehr dauern, bis sie sich ihnen zuwenden würde. »Wenn du nicht den Mumm dazu hast, fein, dann werde ich die Sache eben erledigen. Ich habe schließlich auch schon das andere Mädchen für dich beseitigt.«
    »Jo …«, flüsterte Lars und straffte sich. Die Hand mit dem Messer hob sich leicht, und die Spitze deutete nun auf Andrea. »Ich lasse es nicht zu, dass noch mehr Unschuldige ums Leben kommen.«
    Rica zog die zweite Hand aus der Schlinge und drehte sich halb zu Eliza um. Die saß immer noch stumm auf dem Sofa, den Blick starr geradeaus gerichtet, einen – hoffentlich gespielten – Ausdruck von Resignation auf dem Gesicht.
    »Lauf, wenn ich loslaufe!«, flüsterte Rica und begleitete die Anweisung mit einem kleinen Stoß in die Seite, um Elizas

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