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Optimum 1

Optimum 1

Titel: Optimum 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Bicker
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war alles?«
    Doktor Langfeld lächelte immer noch. Es wirkte wie eingefroren. »Ja, geh, und mach dir einen schönen Tag!«
    Toller Tag. Ein Toter, ein Verschwundener und ich auf bestem Weg in die Irrenanstalt. Es konnte nur noch besser werden.
    Draußen vor der Tür gab Rica den Zettel Frau Jansen, die dort auf sie gewartet hatte. Diese machte sich nicht einmal die Mühe, ihn anzusehen, sie faltete ihn nur noch mal und steckte ihn in die Tasche ihres Kostüms.
    »Es hat sich etwas ergeben, das ich leider nicht aufschieben kann«, sagte sie. »Wir müssen unseren Termin auf morgen verschieben, ich hoffe, das ist dir recht.«
    Rica zuckte mit den Schultern. Momentan war ihr alles recht. Sie hatte wirklich wenig Lust darauf, noch eine Stunde oder mehr in Gesellschaft eines Erwachsenen zu verbringen, der sie ausfragen wollte. Sie steckte die Hände in die Taschen und wandte sich ab. Zeit, Eliza zu finden und sich endlich anzuhören, was sie auf Torbens Computer entdeckt hatte.
    Als sie allerdings zu den Schülerunterkünften hinüberging, bemerkte sie ein Auto, das vor dem Gebäude geparkt war. Dieses Mal keine Limousine mit verdunkelten Fenstern, und Rica konnte auch keine schwarz gekleideten Männer sehen. Vielmehr handelte es sich um einen Kleintransporter, wie ihn Umzugsunternehmen verwenden. Zwei Männer im Blaumann waren dabei, Kisten und Kartons im Laderaum zu verstauen, dazu einige Koffer und Taschen und – zwei Computer. Rica blinzelte, hielt einen Moment inne und ging dann langsam näher heran. Die Männer ließen sich durch sie nicht stören und fuhren seelenruhig mit ihrer Arbeit fort. Die Kartons waren an den Seiten mit großen Buchstaben in Edding beschriftet worden. JM und JG.
    Josefine Meegen, dachte Rica, und vermutlich Jonas. Sie wusste nicht, wie Jonas mit Nachnamen hieß. Sie blieb stehen und sah den Männern beim Einräumen zu. Irgendwas daran kam ihr komisch vor. Natürlich mussten die persönlichen Gegenstände von zwei toten Schülern abgeholt, die Zimmer geräumt und Platz gemacht werden für neue Schüler. Aber warum beide auf einmal, und das auch noch mit der gleichen Umzugsfirma? Es war doch eher unwahrscheinlich, dass Jos und Jonas Eltern sich zusammengetan hatten und gemeinsam die Zimmer entrümpeln ließen.
    Rica überlegte, ob sie die Männer ansprechen sollte, sie fragen, was sie da taten. Doch in diesem Moment erschien ein dritter Mann – dieser in einem halbwegs gut sitzenden Anzug – an der Tür, in der Hand eine Laptoptasche. Er blieb stehen und sah sich um, dann entdeckte er Rica und steuerte direkt auf sie zu.
    »Ich soll das hier Frau Jansen geben«, sagte er und hielt die Laptoptasche hoch, damit sie sie sehen konnte. Als ob sie blind wäre und gleichzeitig ein bisschen schwer von Begriff. »Weißt du, wo sie sich aufhält?«
    »Ich glaube, sie müsste in ihrem Büro sein«, erwiderte Rica, dann hatte sie einen Einfall. »Ich kann ihr den Laptop bringen, ich muss sowieso zu ihr. Ich habe einen Termin.« Sie versuchte, es so beiläufig und uninteressiert wie möglich klingen zu lassen, schielte jedoch gleichzeitig neugierig auf die Laptoptasche. Eine einfache schwarze Tasche, nichts Auffälliges daran, außer …
    »Tut mir leid, ich muss sie ihr persönlich geben«, erwiderte der Mann. »Ich kann sie nicht einfach irgendeiner Schülerin anvertrauen. Aber ihr Büro finde ich sicher, vielen Dank.« Damit wandte er sich ab und machte sich mit sicherem Schritt auf den Weg zum Haupthaus. Rica drehte sich um, um ihm nachzusehen. In dem Augenblick, in dem er an ihr vorbeigegangen war, hatte sie das Namensschildchen gesehen, das vom Griff der Tasche herabhing und im Takt der Schritte des Mannes schwang. Und der Name darauf war nicht Josefine oder Jonas . Es war Torben .
    Kein Wunder, dass sie etwas Besseres zu tun hat, als mit mir zu sprechen, dachte Rica. Jetzt haben sie die Dateien gefunden. Wenn mich nicht alles täuscht, gibt es heute Abend keine einzige mehr davon. Außer denen, die Eliza auf den Stick gezogen hat.
    Ihr Gesicht verzog sich zu einem Grinsen, als sie sich auf den Weg zu Elizas Zimmer machte. Wir haben immer noch einen Trumpf im Ärmel.
    Doch noch bevor sie den Fuß auf die erste Treppenstufe gesetzt hatte, hielt sie inne. Robin kam die Stufen herunter, offensichtlich völlig in Gedanken versunken. Als er Rica sah, hellte sich sein Gesicht allerdings auf, und er beschleunigte seine Schritte.
    »Hallo, Rica. Wegen gestern, ich –« Er hielt inne, weil Rica

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