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Optimum 1

Optimum 1

Titel: Optimum 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Bicker
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können.
    Rica blieb stehen. Sie hörte Eliza hinter sich stolpern und ganz leise fluchen.
    »Was ist los?« Selbst ihr Flüstern schien zu laut zu sein.
    »Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist«, murmelte Rica. Es fiel ihr schwer, es zuzugeben, aber alles war momentan besser, als weiterzugehen. »Vielleicht ist es wirklich zu gefährlich.« Ihr Herz begann zu rasen, sobald sie nur das Gebäude ansah. Am liebsten hätte sie sofort umgedreht und wäre geflohen.
    »Komm schon, wenn wir das jetzt nicht machen, dann wirst du nie erfahren, was Frau Jansen weiß«, flüsterte Eliza hinter ihr. Ihre Stimme klang seltsam fröhlich und abenteuerlustig. Sehr ungewöhnlich für Eliza, und Rica fragte sich, ob sie mehr sich selbst überzeugen wollte als Rica. Doch dann merkte sie auch, wie ihre eigene Angst auf einmal von ihr wich. Sie sah wieder zur Schule hinüber und erblickte – einfach ein Schulhaus. Nicht unheimlicher als sonst. Was hatte sie da eben nur geritten, dass sie die Aktion hatte abblasen wollen?
    »Du hast ja so recht«, sagte sie zu Eliza. »Ich weiß auch nicht, was da eben über mich gekommen ist. Los, lass uns sehen, dass wir weiterkommen.«
    Noch einmal wurde sie von einer kleinen Welle der Angst durchspült, aber dieses Mal gelang es ihr rasch, sie abzuschütteln. Seltsam, dachte sie, es ist fast, als wären das nicht meine eigenen Gefühle, sondern jemand würde sie mir aufzwingen.
    Sie erreichten die Stufen vor dem Eingang. Rica sprang sie leichtfüßig hinauf, ohne das kleine rote Blinklicht über der Tür, das die aktive Alarmanlage anzeigte, auch nur eines Blickes zu würdigen. Vor der Tür kramte sie in ihren Taschen herum, bis sie den Schlüsselbund zwischen den Fingern hielt.
    »Das war ein Kinderspiel«, meinte sie zu Eliza. »Ma passt nicht wirklich darauf auf. Ich meine – wer sollte das Ding schon klauen außer mir. Und von mir glaubt sie bestimmt nicht, dass ich freiwillig in die Schule einbreche.« Sie grinste demonstrativ, um auch den letzten Rest der Angst zu vertreiben.
    »Die Anlage …«, begann Eliza, aber Rica winkte ab.
    »Ist mit dem Schloss verbunden. Sie schaltet sich ab, wenn jemand mit einem regulären Schlüssel aufschließt. Wir müssen nur daran denken, sie nachher wieder zu aktivieren, bevor wir verschwinden.« Sie drehte den Schlüssel im Schloss und das Blinklicht erlosch. »Siehst du?« Rica zog die Tür auf und trat beiseite, um Eliza den Vortritt zu lassen. Nacheinander schlüpften sie in die leere Halle.
    Schattenhaft waren die großen Metallwände zu erkennen, an denen die Werke der Schüler ausgestellt wurden. Normalerweise standen sie weit auf einer Seite, doch heute Nacht schienen sie ein Labyrinth zu bilden, eigens dazu gedacht, sie zu verwirren. Aber Rica hielt sich nicht lange mit Orientieren auf. Nach nur einem knappen Blick in die Runde steuerte sie direkt auf die große Treppe zu, die zu den Stockwerken mit den Lehrerbüros führte. Gleichzeitig kramte sie aus der Seitentasche ihres Rucksacks eine kleine Taschenlampe.
    »Vielleicht sollten wir …« Bevor sie ihren Satz beenden oder gar die Taschenlampe anknipsen konnte, hielt Eliza ihren Arm fest. Rasch packte sie die Taschenlampe und entwand sie Rica. »Was soll das denn jetzt?«
    Eliza schüttelte nur den Kopf und brachte die Taschenlampe außer Reichweite. »Keine Taschenlampe«, murmelte sie. »Es gibt nichts, was in einem dunklen Gebäude mehr auffällt als eine Taschenlampe, weißt du das nicht? Da wären wir ja sicherer, wenn wir überall das Licht anschalten. Dann würde jeder Beobachter annehmen, dass hier noch jemand arbeitet. Wenn wir mit dem Ding hier rumfunzeln, können wir auch gleich ein Schild an die Tür hängen, dass hier gerade eingebrochen wird.«
    Verdammt! Daran hätte sie selbst denken müssen. Sie nickte Eliza anerkennend zu. »Gut, ich denke, hoch finden wir auch ohne Licht. Und im Büro müssen wir eben sehen, wie wir es machen.«
    Sie stiegen die Treppe hinauf. Der Fahrstuhl wäre wohl auch zu auffällig gewesen.
    Als sie im fünften Stock ankamen, keuchte Eliza neben ihr deutlich. Rica lief voraus zu Frau Jansens Büro und steckte den Hauptschlüssel ins Schloss. Besser gesagt: Sie versuchte es. Denn der Schlüssel passte nicht.
    »So ein Mist«, murmelte Rica und probierte die anderen Schlüssel am Bund aus. Natürlich passte keiner von ihnen.
    In diesem Moment tauchte Eliza neben ihr auf. Rica wandte sich ihr zu. »Schon mal ein Schloss aufgebrochen?«, wollte sie

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