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Opus Pistorum

Opus Pistorum

Titel: Opus Pistorum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Miller
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dergleichen getan habe ... Ich war nicht lange genug mit ihr zusammen, um über so etwas mit ihr zu sprechen. Verflucht, dann wird er sich eben selbst darum kümmern ... wo kann er sie finden? Ich nenne ihm einige Orte, wo er ihr begegnen könnte, und er hängt ein.
    Er klingt so überrascht wie ich es bin, als er mich ein paar Stunden später erneut anruft. Er hat sie gefunden, sie sind in einer Kneipe in der Rue St. Jacques, und er möchte, daß ich hinkomme.
    "Wozu soll das gut sein? Schau, Ernest, du schaffst das allein ... Ich gehe gleich zum Essen aus ..."
    Aber er schafft es offenbar eben nicht allein. Er muß nach Hause, um die Kamera zu holen, und da kann er sie nicht mitnehmen; allein kann er sie aber auch nicht lassen. Er furchtet, daß sie zu rasch wieder nüchtern wird, wenn niemand bei ihr ist.
    "Hat sie gesagt, daß sie mit der Party einverstanden ist?" frage ich ihn.
    "Na ja ... nein. Alf, das hat sie nicht gerade gesagt, aber es wird schon klappen. Wenn wir sie einmal in ihrer Wohnung haben, kriegen wir das schon hin. Was ist los ... willst du sie nicht ficken?"
    "Doch ... doch ... sicher will ich sie ficken, Ernest, aber was die Fotos angeht, bin ich mir nicht so sicher. Es könnte sein, daß du alles verdirbst, wenn du mit einem Taxi voller Scheinwerfer und Stative auftauchst."
    "Gar nichts wird es verderben ... sie wird's toll finden, wenn wir sie in die richtige Stimmung bekommen. War es nicht ursprünglich ihre Idee?"
    Natürlich gehe ich am Ende doch hin. Hätte ich es nicht gemacht, wäre Ernest sauer. Und außerdem wird schon etwas für mich drin sein ... zumindest ein paar Drinks.
    Es wird dunkel, als ich mich auf den Weg mache, und die Huren kriechen aus ihren Höhlen hervor und gehen an die Arbeit. Wer zum Teufel nimmt sich denn zu dieser Tageszeit eine Hure, frage ich mich. Touristen wahrscheinlich ... jeder andere weiß doch, daß man sie erst futtern muß, wenn man sie jetzt aufliest. Eine geht neben mir und sagt mir ihren kleinen Verkaufsspruch auf.
    "Es ist so nett, Monsieur... und kostet nur so wenig... wüssten Sie nicht gern, wie die in Havanna es machen? Ja, Monsieur, ich war in Havanna ... das ist nicht meine wirkliche Branche, ganz und gar nicht! Aber in solchen Zeiten .,. Vielleicht spendieren Sie mir einen kleinen Pernod..."
    Ich schüttle sie ab und gehe ein paar Straßen weit hinter einer blonden Möse her. Ein Bild unter dem Arm ... muß wohl eine Kunststudentin sein, aber sie geht wie eine kleine Tänzerin. Nach zwanzig Metern habe ich von diesem hin und her schwingenden Arsch einen Steifen und pfeife ein paar Mal, um zu sehen, ob sie sich umdreht. Sie macht es nicht.
    Wie oft, frage ich mich, habe ich das getan ... bin einer Möse durch die Straßen gefolgt wie ein Rüde, der einer läufigen Hündin nachschnuppert ... ohne die geringste Chance, daß sie mich dran lässt. Dieser Arsch bewegt sich wie ein Pendel, tickt mir mein Leben in Stücke. Da laufe ich einem Weib nach, das ich nie bekommen werde ... Millionen anderer Idioten machen wahrscheinlich in dieser Minute das gleiche ... während das Pendel weiterschlägt, Ich bin froh, daß ich ein Ziel habe — sonst würde ich umkehren und die Hure suchen gehen ... so schlecht war sie nicht.
    Das Mädchen geht in ein Geschäft, und ich habe ihr Gesicht immer noch nicht gesehen ... aber die Erektion, die sie mir beschert hat, die habe ich noch. So einen Steifen zu bekommen und mit sich herumzutragen, das
    ist, wie Geld auf der Straße zu finden. Der Unterschied besteht darin, daß niemand etwas verloren hat. Ich weiß nur, daß ich zu dieser Möse, falls ich ihr noch einmal begegne, hingehen und mich bedanken muß; versuchen muß, ihr zu erklären, wie schön es ist, für nichts etwas zu bekommen, ohne daß jemand etwas dabei verliert. Aber ich werde sie nie wiedersehen ... ich sehe all diese wunderbaren Weiber nie wieder, die mich durch die Straßen führen.
    Ich hege und pflege diese Erektion, bis ich bei Ernest und Ann bin. Ich folge einer Frau nach der andern und träume von ihnen. Scheiße, ich muß von Mösen besessen sein ... Jetzt spreche ich wieder mit mir selbst... etwas, das ich seit meiner ersten Zeit hier nicht mehr getan habe, als ich oft so verflucht hungrig war, daß ich ständig ein bisschen deliriert habe ...
    Einen Fick ... zum Teufel. Sobald ich einen großen, saftigen Arsch sah, wollte ich das verdammte Ding essen. Aber eines habe ich gelernt... man kann noch so hungrig sein, der alte Johnny da unten

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