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Oracoli (German Edition)

Oracoli (German Edition)

Titel: Oracoli (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Becks
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Siegfried betrachtete Roland durch die Rauchwolke. »Was springt da für uns raus?«
    Roland sah ihn an und dachte einen Moment nach. »Sie bekommen weder Ihre Zeit, die Sie investieren, noch Ihre Spesen bezahlt …« Max sprang aus seinem Stuhl, steckte seine Fäuste in die Hosentaschen und ging nun durchs Büro, auf und ab. Sein Bruder hingegen, blieb gelassen sitzen und wartete darauf, dass Roland Stark fortfuhr. »… also, Sie bekommen, falls Sie Erfolg haben sollten, eine Prämie ausgezahlt, die nicht zu verachten sein dürfte.« Max hielt inne und blieb am Schreibtisch stehen.

   Cora putzte den Marmoraschenbecher, als sie Roland etwas von einer Prämie sagen hörte. Sie starrte die Gegensprechanlage an und hörte gebannt zu. »Wie viel?«, fragte nun Siegfried. »100.000 Euro, falls mein Bruder einverstanden ist.« Cora pfiff und verdrehte dabei die Augen. Sie lauschte weiter und hörte Ferdinands Stimme sagen: »Natürlich, Roland, wenn Du es für richtig hältst.«
       »Wir sind dabei«, sagte Siegfried. Cora war ganz benommen. ›100.000‹, dachte sie und hörte jetzt Rolands Stimme. »Wie Sie nun vorgehen werden, überlassen wir Ihnen. Wir wollen nur den versiegelten Umschlag wiederhaben.«
       »Und wenn das Siegel verletzt wird?«, fragte Siegfried. »Nun, das wäre nicht so gut«, begann Roland. »Der oder die Täter wüssten zu viel, wir wären ständig erpressbar.« Da meldete sich Max wieder zu Wort: »Jemanden kalt machen kostet 50.000 extra.« Cora ließ den Aschenbecher fallen und hielt sich am umgekippten Schreibtisch fest.
     
       Roland Stark, Ferdinand und Siegfried Gerber saßen am Konferenztisch. Während die Drei Cognac tranken, ging Max immer noch durch das Büro spazieren. Ingeborg Sandweg sammelte das Geschirr ein.
       »Soll ich noch einen Kaffee kochen, Herr Stark?«
       »Ja bitte, Frau Sandweg.« Als sie das Büro verlassen hatte, sagte Roland weiter: »Wir sollten die Sache unbedingt für uns behalten. Wenn herauskommt, dass unser Rezept gestohlen wurde, haben wir in Kürze die ersten Trittbrettfahrer am Hals. Die würden wahrscheinlich versuchen, uns oder anderen die Würzmischung anzubieten.«
       »Und genau das werden der oder die Täter tun«, spekulierte Siegfried. »Richtig, Herr Gerber«, sagte Roland. »Deshalb ist es wichtig, die Geschichte nicht publik zu machen.« Er machte eine Pause und beobachtete Max. Roland hoffte, dass auch er das begriffen hatte. Dann sagte er etwas lauter: »Da wir sonst nie genau wissen, ob wir es mit dem wahren Täter zu tun haben.« Max schaute auf den Schreibtisch und sah, dass die Gegensprechanlage eingeschaltet war. Er schaltete sie aus und wendete sich an Roland: »An Ihrer Anlage war die blaue Taste eingedrückt. Was bedeutet das denn?« Ferdinand und Roland sahen sich entsetzt an.
     
       Die vier Herren gingen stramm den Gang des Flures entlang. Ingeborg Sandweg, mit einem Tablett in den Händen, auf dem eine Kaffeekanne und sauberes Geschirr stand, konnte sich gerade noch in einer Türnische in Sicherheit bringen. Sie blieben vor Ferdinands Bürotür stehen. Dann drückte Roland die Klinke herunter und stieß die Tür auf. Cora hatte den Kopfhörer auf und hämmerte auf die Olympia ein. Sie bemerkte die Herren, nahm den Kopfhörer ab und lächelte sie fragend an. »Alles in Ordnung, bitte tun Sie der Maschine keine Gewalt an«, sagte Ferdinand zu ihr und lächelte zufrieden. Nachdem Ferdinand die Tür von außen geschlossen hatte, sah Roland seinen Bruder erleichtert an. »Muss wohl vergessen haben, das Ding auszustellen.« Dann drehte er sich zu den Detektiven um. »Meine Herren, wir sollten uns jetzt einmal den Tresor ansehen.«
     

Schieber, Schrauber & Co.
       »Scheiße«, fluchte Cora, nachdem sie geblitzt wurde. Sie war so im Gedanken, dass sie den Starenkasten vergaß, den sie schon ewig kannte. 60 Euro, vermutete sie, darauf sollte es jetzt nicht mehr ankommen.     
       Endlich erreichte Cora ihr Haus. Ohne den Wagen abzuschließen, eilte sie hinein, rannte die Treppe hinauf und schlug heftig gegen Ludwigs Tür. Ludwig öffnete die Tür und sah Cora über seine Lesebrille an. »Kind, Sie sind ja völlig aus dem Häuschen! Kommen Sie doch bitte herein.«
     
       Am Steuer eines 600 Mercedes saß Ingolf Kolbe. Der 35jährige war schlank und braun gebrannt, er sah aus wie geschminkt. Herr Kolbe trug einen teuren Anzug und eine Rolex, die beim Lenken hin und her rutschte. Kolbe war selbstständiger

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