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Orcs ante Portas

Orcs ante Portas

Titel: Orcs ante Portas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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Teppich. Verstehst du, Makri, wir stoßen immer wieder auf dasselbe Problem. Du weißt einfach nicht, wie du dich in einer zivilisierten Gesellschaft benehmen musst.«
    »Du bist von diesem Zivilisiertheitsding geradezu besessen«, protestiert Makri. »Na gut, ich habe dein Büro benutzt, ohne dich zu fragen? Und? In den verdammten Gladiatorensklavengruben gab es keine Terminkalender. Außerdem musste ich mir auch keinen Termin von dir geben lassen, als ich dir in dem Kampf mit Harm, dem Mörderischen, das Leben gerettet habe! Ich brauchte auch keinen Termin, als ich dich …«
    Ich hebe meine Hand. »Das genügt. Was du mir auch in der Vergangenheit für Dienste geleistet haben magst, sie wurden gebührend gewürdigt. Von jetzt an wird die Firma ›Thraxas, magische Ermittlungen‹ sehr gut ohne dich auskommen.«
    Makri stampft wütend mit dem Fuß auf. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie das schon einmal getan hat.
    »Ich werde am Krieg teilnehmen!«, sagt sie. »Ich bin Lisutaris’ Leibwächterin. Ich beschütze sie vor den Orks!«
    »Faszinierend. Zwischen den Angriffswellen bleibt euch sicher genügend Zeit, die Fortschritte der Stellung der Frauen in Turai zu diskutieren. Und jetzt verschwinde.«
    Makri wirkt äußerst frustriert. Sie hat nie gelernt, wie sie mit unterschwelliger Feindseligkeit umgehen soll. Sie weiß sich in diesen Fällen nur zu helfen, indem sie ihrem Widersacher den Kopf abschlägt. Ich bereite mich auf einen Angriff vor, für alle Fälle. Nach ein paar Sekunden wirbelt sie jedoch auf dem Absatz herum, stürmt hinaus und knallt die Tür hinter sich zu. Ich kümmere mich wieder um meine Liste. Es muss doch jemanden geben, mit dem ich noch darüber reden kann.
    Draußen ist es kalt, aber es hat wenigstens aufgehört zu schneien. Später am Tag sind Phalanxübungen angesetzt. Wieder sechs Stunden, in denen ich zusammen mit einem Haufen von Grünschnäbeln durch die Gegend stolpere. Die turanianische Phalanx marschiert mit zehn Meter langen Lanzen, die nach vorn auf den Feind gerichtet sind. Es erfordert viel Disziplin, dabei eine konzentrierte Front aufrechtzuerhalten. Bis jetzt allerdings tut sich die Siebte Phalanx mit einem deutlichen Mangel an eben dieser Disziplin hervor. Schließlich lasse ich Liste Liste sein und gehe nach unten, um mir ein Bier zu genehmigen.
    »Bereitest du dich auf den Drill vor?«, erkundigt sich Ghurd, während er mir einen Krug reicht.
    Ghurd selbst ist ebenfalls für den Phalanxdrill eingeteilt. Und das stimmt ihn nicht sonderlich fröhlich. Als eingebürgerter Fremdling in Turai ist er verpflichtet, in Krisenzeiten in der Armee zu dienen, was er auch nur zu gern tut. Allerdings hat er nicht mit dem Chaos gerechnet, das ihn in seiner Kompanie von Rekruten erwartete. Ghurd ist zwar an den eher lockeren Kampfverbund einer Söldnerkompanie gewöhnt, aber er hat in der Vergangenheit genügend Phalanxübungen abgeleistet und weiß, wie der Hase läuft. Und er ist genau wie ich von dem kläglichen Zustand der Truppen entsetzt, in deren Reihen er sich jetzt wiederfindet.
    »Sie können nicht vorrücken, sie wissen nicht, wie man sich zurückzieht, und sie haben keine Ahnung, wie sie zur Seite ausweichen sollen. Wenn meine Phalanx den Befehl bekommt, sich mehr als drei Meter in irgendeine Richtung zu bewegen, ähnelt sie einem Hühnerhaufen.«
    »Meine auch«, sage ich. »Wenn dieser Grünschnabel hinter mir noch einmal seine Lanze auf meine Schulter fallen lässt, dann schiebe ich sie ihm in seinen Hintern, das schwöre ich dir.«
    »Erinnerst du dich noch an die Phalanx damals am Rand der Simlanwüste?«, fragt Ghurd. »Das nenne ich eine Phalanx. Wir sind über Hügel und durch Täler gestürmt, ohne dass die Formation auch nur einen Hauch gewackelt hätte.«
    Ich nicke. Das stimmt. Man nannte uns die Unzerbrechliche. Wir waren die beste Phalanx in der ganzen Wüste. Einmal haben wir durch unsere überlegenen Manöver sogar eine dreimal so große Truppe wie wir es waren in die Flucht geschlagen.
    »Die Unzerbrechliche könnten wir jetzt gut gebrauchen«, meint Ghurd nachdenklich. »Wie gut organisiert sind deiner Meinung nach die Orks?«
    »Wahrscheinlich nicht so gut. Prinz Amrag ist noch nicht lange ihr Kriegsherr. Er hatte nicht genügend Zeit, um sie in Form zu bringen. Wahrscheinlich ist es eine große Horde undisziplinierter Orks, in der nur ein paar Phalangen ausgebildeter Truppen dienen. So war es bisher jedenfalls immer. «
    »Dann hätten wir einen

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