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Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Titel: Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roy Ebstein
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kaputt. Das ist
doch das aller …“
    „Lassen Sie mal, Keßler! Es gibt Schlimmeres. Ich werde das
jetzt hinter mich bringen. Dann schauen wir weiter.“
    Sie stand auf und verließ den Raum. Keßler stand noch einen
Moment da, schüttelte erneut den Kopf und haute dann mit der Faust auf den
Tisch.
    „Verdammter Mist!“, entfuhr es ihm. „Das hat sie nicht
verdient.“

22
     
    +++ Mittwoch, 19. September - 8.30 Uhr · Polizeipr ä sidium M ü nchen
+++
    Verena wurde von Thomas Bent bereits erwartet. Wie bei ihrem
letzten Besuch, bot er ihr auch dieses Mal keinen Platz an, als sie sein Büro
betrat. Damit konnte er sie nicht mehr überraschen.
    „Frau Sonnenberg, schön dass Sie doch noch Zeit finden,
vorbeizuschauen.“
    Bent grinste sie frech an. Diesmal tappte Verena nicht in die
Falle. Sie machte keinen Versuch zu antworten und ließ auch den vor ihr stehenden
Stuhl unbeachtet.
    „Sie wissen ja, dass ich gerne schnell auf den Punkt komme!“
    Das Grinsen des Polizeirats wirkte jetzt noch ein wenig
frecher und breiter.
    „Sie sind raus!“
    Verena schaute ihn skeptisch und fragend an.
    „Ja, Sie sind raus. Ich ziehe Sie von dem Fall ab!“
    „Darf ich fragen warum?“
    „Sie haben meine Anweisungen missachtet. Und das nicht zum
ersten Mal, Frau Sonnenberg!“
    „Was meinen Sie genau. Ich verstehe nicht, welche Anweisungen
Sie genau meinen?“
    „Hatte ich Ihnen nicht gesagt, dass Sie Ihre Ermittlungen in
Richtung des Klosters Auethal sofort einzustellen haben? Und hatte ich Ihnen
nicht auch gesagt, dass das eine Anweisung von ganz oben kommt?“
    „Ja, aber …“ Verena hatte keine Chance, den Satz zu beenden.
    „Frau Sonnenberg, es liegt eine erneute Beschwerde vor. Zum
einen hat sich Herr Eichholz erneut über Sie beschwert, weil die Dokumente und
Unterlagen, die er Ihnen ausgehändigt hat, noch nicht zurückgegeben wurden. Und
zum anderen ermitteln Sie offensichtlich in Richtung des Klosters weiter.“
    Verenas Puls beschleunigte sich mit jedem Herzschlag. Sie
begann vor Erregung leicht zu zittern, doch noch konnte sie ihren Zorn
verbergen.
    „Es ist richtig. Die Unterlagen konnten wir noch nicht
zurückbringen. Das wird Anfang der nächsten Woche erledigt. Falsch ist, dass
wir erneut im Kloster waren, um dort …“
    „Ich habe ja auch nicht gesagt, dass Sie dort waren. Sie
sollten mir besser zuhören, Frau Sonnenberg! Ich habe gesagt, dass Sie in
Richtung des Klosters ermitteln.“
    „Das verstehe ich nicht.“
    „Schauen Sie, es liegt eine zweite Beschwerde vor. Die stammt
von der … Moment!“
    Bent blätterte in dem vor ihm liegenden Schnellhefter: „ TAURIS PHARMA AG in Ismaning. Dort
haben Sie einen der leitenden Angestellten vernommen und ihn für Mittwoch ins
Präsidium bestellt.“
    „Ja, das ist richtig. Wir haben mit Dr. Nagy
gesprochen. Er gilt nach unserer Einschätzung als dringend tatverdächtig.“
    „Unsinn! Der Mann verfügt über einen
einwandfreien Leumund und ist über jeden Verdacht erhaben!“ Bents Stimme wurde
jetzt wieder deutlich lauter.
    „Sie haben sich den Falschen ausgesucht! Nur,
weil jemand in jungen Jahren im Internat des Klosters gelebt hat, ist er
tatverdächtig? Wollen Sie jetzt alle ehemaligen Schüler der Klosterschule unter
Generalverdacht stellen?“
    „Nein, selbstverständlich nicht! Aber wir
sind dazu verpflichtet, jeder Spur nachzugehen.“
    „Ach, papperlapapp! Das ist doch alles Unfug! Und noch mal:
nehmen Sie zur Kenntnis, dass Sie ab sofort raus sind! Im Moment werde ich von
einer Suspendierung absehen und Sie nur vorübergehend beurlauben. Sie haben ja noch
25 Tage Resturlaub, den werden Sie ab morgen antreten. Die Personalabteilung
ist bereits informiert. Wir haben uns jetzt lange genug unterhalten, Frau
Sonnenberg. Sie können gehen. Guten Tag!“
    Verena stand regungs- und fassungslos da.
Sie hatte das Gefühl, sie würde sich einen schlechten Film anschauen. Es
passierte ihr selten, dass sie nach Worten suchen musste, doch jetzt befand sie
sich in einer solchen Situation.
    „Frau Sonnenberg, haben Sie mich nicht verstanden?“,
wollte Bent von ihr wissen. „Sie können jetzt gehen! - Und schicken Sie bitte Keßler
zu mir. Danke!“
    *
    Zurück im Büro, informierte Verena ihren
Mitarbeiter über das Gespräch mit Bent und die neue Situation, die sich daraus
ergab. Während Sie damit begann, ihren Schreibtisch aufzuräumen und ein paar
persönliche Dinge einzupacken, machte sich Keßler auf den Weg in Bents Büro. Er
konnte

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