Ordnungszahl 120
Space-Departements entsprechend antworten.«
Hannibal pfiff vor sich hin und äußerte nach kurzer Überlegung:
»Hmm, nicht übel. Diese Anfragen sind offensichtlich schon erfolgt. Die Antworten waren in unserem Sinn befriedigend. Also hat der Minister geschaltet. Schön, lassen wir das. Ich bin heute erst angekommen. Der militärische Chef der lunaren Atomwerke ist General Talbot. Ihm ist auch der werkseigene Sicherheitsdienst unterstellt. Sein Sitz ist in Werk Huntris, so daß wir ihn immer in der Nähe haben werden. Natürlich ist er über unseren Einsatz nicht informiert. Dementsprechend ist er mit deiner Ernennung zum Chef der dortigen Raumabwehr nicht einverstanden. Du erscheinst ihm weniger unzuverlässig, als oberflächlich. Seiner Meinung nach war die Anklage gegen dich zwar unsinnig, aber er hält dich für einen leichtsinnigen Menschen, der durch Unbesonnenheit mit Leuten in Verbindung gekommen ist, die in den Augen unserer Abwehr wirkliche Staatsfeinde sind. Verstehst du das!«
»Ausgezeichnet, mit dem Mann werden wir klarkommen. Hat er dir den Befehl gegeben, mich abzuholen?«
»Ja, die Sache erschien ihm wichtig genug. Ich bin mit einem Plutonium-Transporter gekommen. An Bord des Schiffes war auch dein Vorgänger, der bedauerlicherweise aus dem Dienst ausscheiden mußte.«
Er sagte diese Worte mit einem eigenartigen Unterton, der mich hellhörig machte. Der Alte hatte mich nicht über jede Einzelheit informiert, so daß ich auf Hannibal angewiesen war.
Er deutete meinen fragenden Blick richtig.
»Der Mann ist leider erkrankt. Gleichgewichtsstörungen, Kreislaufschwäche und so weiter. Die lunaren Mediziner haben ihn sofort auf die Erde zurückgeschickt. Die Medikamente unserer GWA-Chemiker haben gewirkt. Dein Vorgänger wird sich in drei Wochen wieder erholt haben, zumal sein Urlaub ohnehin fällig war. Der Posten als Chef der lunaren Raumüberwachung wartet also auf dich. Ich werde dein Erster Stabsoffizier sein.«
Das hatte mir noch gefehlt!
Vor uns tauchten die ersten Verkehrsampeln auf. Hannibal mußte mit der Fahrt heruntergehen.
»Meine Spezialausrüstung ist angekommen?«
»Vor Tagen schon. Ich habe die Sachen in Sicherheit gebracht. Die Nachrichtenvermittlung ist einwandfrei angelaufen. Agent TS-19 fungiert als Verbindungsmann. Er hat seine Station in der Nähe des Atomwerks aufgeschlagen. Seine Nachrichten wird er mit einem starken Sender an die Relaisstation ›Berta‹ abstrahlen können. Dort sitzen zuverlässige Leute von der Geheimen-Bundeskriminalpolizei. Sie wissen jedoch nicht, von wem die Nachrichten stammen.«
Das waren Informationen, die ich unbedingt wissen mußte. Trotzdem befriedigten sie mich nicht.
»Wie war das mit dem Angriff auf das Werk? Warst du zu dem Zeitpunkt noch oben?«
»Ja! Es geschah kurz vor meinem Start. Einen Mann haben wir gefaßt. Ich habe veranlaßt, daß er gut aufgehoben wird. Er war noch nicht vernehmungsfähig, da er schwere Verbrennungen erlitten hatte. Du wirst mit ihm sprechen müssen, sobald wir ankommen. Es handelt sich um einen Mongolen. Unsere offene Anfrage beim Chef der asiatischen Forschungsstation hat nichts ergeben. Der Chinese hat höflich, aber bestimmt bedauert. Es wird kein Mann vermißt.«
Ich lachte grimmig vor mich hin. Immer das alte Lied. Das war die Melodie des Kalten Krieges, der auch auf dem Mond ausgetragen wurde, auf dem der Großasiatische Staatenbund erst vor fünf Jahren eine kleine Station errichtet hatte. Die Probleme der Raumfahrt waren im Fernen Osten arg vernachlässigt worden, da die Machthaber genug zu tun hatten, erst einmal mit den inneren
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