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Organic

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Titel: Organic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Programmdatei geben.“
    Sabrina wollte sich gerade eine Riesengarnele in den Mund stecken, überlegte es sich aber anders. Auch alle anderen unterbrachen ihr Essen. Na gut, vielleicht war dieser Kerl doch nicht nur süß und auf einen Flirt aus.
    „Selbst wenn sie ins Programm gegangen sind und von den Computern oder Festplatten Dateien gelöscht haben“, fuhr Russ fort und wedelte immer noch mit seinem Cocktailstäbchen in der Luft herum, „dann hätten sie damit nicht die Kopie auf dem Server gelöscht.“
    „Moment“, unterbrach Eric. „Soll das heißen, dass es möglicherweise einen Nachweis dafür gibt, dass sie den Müll aus den Katastrophengebieten in Reaktor fünf verarbeitet haben?“
    „Das hängt davon ab, wie detailliert das Computerprogramm ausgeführt ist“, erklärte Russ und sah Sabrina fragend an. „Was siehst du, wenn du das Programm aufrufst, um die Prozessabschnitte zu verfolgen?“
    „Man kann nicht sehen, was genau in den Leitungen steckt. Aber das Programm verfolgt den Fluss, die Temperaturen, die Siedezeiten und welche Ventile geöffnet oder geschlossen sind.“ Sie versuchte sich den Computerbildschirm mit allen Daten ins Gedächtnis zu rufen.
    „Würde es denn unterscheiden zwischen Schlachthofabfällen und Katastrophenmüll?“, fragte Eric hoffnungsvoll.
    „Dann sähe alles anders aus, weil die ganze Prozedur anders verliefe.“
    „Dann haben wir’s doch!“ Eric schlug mit der Handfläche auf die Tischplatte. „Wir haben doch schon die Satellitenfotos von den Lieferungen. Also brauchen wir nur noch eine Kopie der Datei vom Produktionsablauf. Und Russ kann sich da reinhacken und eine kopieren, stimmt’s?“
    Sabrina sah Russ an, bevor er den Blick senkte. Sie wusste schon, dass das nicht ging, als er sagte: „Ich fürchte, das ist nicht so einfach.“
    Sabrina konnte sehen, dass Eric mit dieser Antwort nicht zufrieden war. Sie betrachtete ihn, wie er auf der Kante seines Stuhls saß, und selbst im fahlen Licht erkannte sie, wie sich sein Unterkiefer spannte und seine Augen schmal wurden. Er stand unter Hochspannung, seitdem sie sein großzügiges Angebot einer neuen Identität ausgeschlagen hatte.
    „Das geht nicht, oder weißt du bloß nicht, wie es geht?“, wollte Eric wissen.
    „Nur die Ruhe.“ Howard legte eine Hand auf Erics Schulter.
    „Du weißt, dass ich’s täte, wenn ich’s könnte, Kumpel“, meinte Russ. Für Sabrina klang das weniger verteidigend als verletzt.
    „Aber du weißt nicht, wie. Ich verstehe.“ Den Ton kannte sie von Eric – enttäuschtes Sticheln. Das Talent, Worte als Waffe einzusetzen, hatte er von seiner Mutter geerbt.
    „Er kann es nicht machen“, griff Sabrina ein, „weil er dazu einen Computer bei EcoEnergy benutzen müsste.“
    Sie wartete, bis Eric den Blick von Russ löste und sie ansah. Als er es endlich tat, war die Anspannung etwas geringer geworden.
    „Also müssen wir irgendwie bei EcoEnergy reinkommen“, schlug Max vor, aber Sabrina sah an ihrem Gesicht, dass sie nur ein wenig zur Entspannung beitragen wollte.
    „Keine schlechte Idee“, stimmte der Bürgermeister zu, der es aber im Unterschied zu Max ernst zu meinen schien. Nach ihrer Zählung hatte er bereits fünf Pink Ladys intus.
    „Das Gelände ist ziemlich gut gesichert“, erklärte sie. „Es gibt nur einen Zugang, mit Pförtnerhäuschen und einem Tor. Die verschiedenen Zonen kann man ausschließlich mit der jeweiligen Sicherheitsberechtigung betreten. -Und meine haben sie ganz sicher entwertet oder zumindest an einen Alarm gekoppelt“, fügte sie noch kopfschüttelnd hinzu.
    „Was ist mit dem Gelände?“, wollte Eric wissen. Sabrina sah, dass er wieder Hoffnung schöpfte.
    „An der Vorderseite ist ein Sicherheitszaun“, erklärte sie. „An zwei Seiten grenzt das Gelände an den Wald, die vierte Begrenzung ist der Fluss.“ Ihr gefiel der Verlauf der Unterhaltung nicht.
    „Ist das der Apalachicola River?“, fragte Howard.
    „Ja“, antwortete Sabrina, auch wenn sie spürte, wie sich wieder ein Knoten in ihrer Magengegend bildete. Das gefiel ihr ganz und gar nicht, aber was hätte sie anderes erwarten können, nachdem sie darauf bestanden hatte, dass Sidel irgendwie gestoppt werden müsse?
    „Gibt es irgendeine Art von Sicherungsanlage am Fluss?“, stellte Eric die näckste Frage.
    „Es spielt keine Rolle, ob wir irgendwie aufs Gelände gelangen können“, Sabrina unterdrückte die Angst in ihrer Stimme, „denn für jede einzelne Zone braucht

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