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Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Titel: Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Orgel
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um. Schließlich stieß er ein wütendes Knurren aus und starrte in das dunkle Wasser, das Hund und Aerc zu schaumigen Blasen schlugen, bevor sie unaufhaltsam unter der Oberfläche verschwanden. »Dudaki!«
    Mit gefletschten Zähnen starrte er auf die davontreibenden Blasen, die das einzige Zeichen dafür waren, dass der Fluss gerade eben einen Aerc verschlungen hatte. Aber was konnte er tun? Hinabspringen? Das wäre Wahnsinn. Er konnte nicht schwimmen. Kein Aerc konnte schwimmen!
    Modrath stieß ein frustriertes Brüllen aus, bevor er vorsichtig von der morastigen Uferkante zurücktrat. »Groshakk.« Er schüttelte den massigen Schädel. »Groshakk«, murmelte er nochmals.

SECHS
    Im Sumpf
    W as das für ein Gefühl ist, sich seinen Ängsten gestellt zu haben?« Glond warf dem Wolfmann einen Seitenblick zu. Was das für ein Gefühl ist, ein denkendes Wesen zu töten? Ein beschissenes. Ziemlich sehr beschissen sogar, jedenfalls für mich. Alle anderen haben mit so etwas ja offenbar keinerlei Probleme, ich dagegen werde den Blick aus diesen sterbenden Augen wohl mein Leben lang nicht mehr vergessen. Doch über ein schlechtes Gewissen wollte der Wolfmann wohl nicht reden, als er die Frage gestellt hatte. Was auch immer der Grund war, die Antwort sollte vermutlich aufbauend klin gen, oder jedenfalls so ähnlich. »Vielleicht fühle ich mich etwas freier«, sagte er. Die Lüge kam ihm erstaunlich glatt über die Lippen. »Wer würde das nicht, nachdem er seine Ängste besiegt hat. Nach dem, was ich in letzter Zeit erlebt habe, gibt es nicht mehr viel, was mich noch schrecken könnte, richtig?«
    »Hm«, machte der Wolfmann. Ob er sich mit der Antwort nun zufrieden gab oder nicht, konnte Glond nicht sagen. Jedenfalls beschleunigte er seine Schritte.
    Die Schwaden brachen auf und gaben den Blick auf eine eintönige Landschaft frei, in der hier und da ein einsamer Baum wurzelte. Die Tümpel wurden zahlreicher und weitläufiger und verwandelten sich kaum merklich in eine schmutziggraue Seenlandschaft.
    Gegen Nachmittag sahen sie Rauch über den Bäumen aufsteigen. Aus der schlammigen Spur wurde endlich wieder ein schmaler Pfad, der sich mit der Zeit sogar in eine Art Straße verwandelte. Die Ränder waren von in den Boden getriebenen Pfählen markiert, auf die grinsende Totenschädel aufgespießt waren. Vereinzelte kümmerliche Felder waren zu erkennen, schmale Flecken aufgewühlter Erde, auf denen zerzauste Kohlblätter wuchsen, die dem allgegenwärtigen Fäulnisgestank ihre eigene Note hinzufügten. Drei Tage nachdem sie Derok verlassen hatten, tauchten im Dunst die Umrisse menschlicher Behausungen auf. Winzige Hütten aus Holzgeflecht und Lehm, die Fenster schmal und finster, die eingefallenen Dächer mit Moos überwuchert. Aus den niedrigen Eingängen starrten ihnen zerlumpte Gestalten hinterher, die Gesichter von Hunger gezeichnet und mit Aussatz übersät. Es war ein erbärmlicher Anblick voller Dreck und Verzweiflung, über dem ein übler Geruch aus Öl, Rauch und verdorbenem Fisch lag. Die schlimmsten Viertel der Weststadt hätten kaum übler aussehen können als dieses Sumpfloch.
    Der einzige Unterschied waren die Waffen. Kaum ein Mensch, der nicht mindestens ein Messer im Gürtel trug oder einen Spieß spazieren führte. Überall blitzten Rüstungsteile auf, zusammengestückelt aus rostigem Blech, Leder und was sonst noch Schutz gewähren mochte. Einige trugen sogar Armbrüste und Bögen auf den Schultern. Waffen, deren Besitz den Menschen in Derok strengstens verboten war. Hier schien sich niemand um solche Gesetze zu kümmern, und wahrscheinlich wussten sie noch nicht einmal, was Gesetze waren.
    »Wo sind wir hier?«, fragte Glond, den das unbestimmte Gefühl befiel, dass einige dieser Gestalten ihn mit ihren Blicken zu töten versuchten.
    »Hier bin ich geboren«, sagte der Wolfmann, während er einen großen Bogen um ein bestialisch stinkendes Schlammloch schlug, das sich über die halbe Straße zog.
    »Das erklärt so einiges.« Dvergat rümpfte angewidert die Nase. »Ein wahnsinniger Berserker hätte kein schlimmeres Unheil anrichten können. In der Weststadt hätten wir so ein Viertel kurzerhand abgefackelt, um es neu aufzubauen.«
    »Wenn man hier geboren wurde, fällt einem der Dreck kaum noch auf. Man gewinnt ihn sogar irgendwie lieb.« Der Wolfmann folgte Glonds nervösem Seitenblick und zuckte mit den Schultern. »Es mag vielleicht nicht ganz so gesittet zugehen wie in eurer Stadt, aber dafür sind die

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