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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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euch rechtzeitig zu warnen. Es tut mir leid. Es war mein Fehler.«
    »Wir haben alle Fehler gemacht«, sagte Axt. »Wir haben viel zu viel Zeit mit Diskussionen verschwendet, und wir hätten das Tor nicht aufmachen dürfen, bevor du zurück warst. Das hat sich bitter gerächt. Beryll ist tot und Esse auch. Eine Menge anderer tapferer Männer sind ebenfalls gestorben.«
    »Esse?« Stein schüttelte bedauernd den Kopf. »Ich habe ihn gemocht. Er war ein weiser Mann. Ich hoffe, ich kann dazu beitragen, seinen Tod zu sühnen.«
    »Das kannst du sicher.« Axt warf einen Seitenblick auf Kearn. »Ich denke, wir sollten das alle versuchen.«
    Am südlichen Ende der Schustergasse stolperten sie über einen Ork, aus dessen Rücken ein Armbrustbolzen ragte. Er schien noch nicht lange tot zu sein. Sie folgten seiner Blutspur die Straße hinunter und bogen um eine Hausecke. Etwa fünfzig Schritte weiter bot sich ihnen ein grauenvoller Anblick. Auf dem Tuchplatz stapelten sich zu Hunderten die verstümmelten Leiber von Orks und Dalkar. Die Dalkar lagen zusammengedrängt im Zentrum des Platzes, und die meisten waren von gewaltigen Steinbrocken regelrecht zerschmettert worden.
    »Die Orks sind von allen Seiten gleichzeitig gekommen«, sagte Stein. »Sie haben sie eingekreist und dann mit Steinen beworfen, die die Oger aus dem Straßenpflaster gebrochen haben. Bei den Dalkar handelt es sich um Königliche. Sie haben sich tapfer gewehrt, aber sie konnten nirgendwohin ausweichen. Die Orks haben ihnen jeden Fluchtweg versperrt, indem sie die Gassen mit der puren Masse ihrer Körper verstopften.« Er deutete nach Süden. »Gleich danach sind sie weitergezogen. Alles, was noch laufen konnte, ist die Straße hinuntermarschiert. Sie haben sich nicht einmal die Mühe gemacht, ihre Verwundeten zu versorgen.«
    »Direkt auf die Ewige Brücke zu.« Axt wischte sich nachdenklich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Sie wissen, wie wichtig die Brücke ist.«
    Stein nickte. »Sie ist nun auch unser einziger Weg über den Fluss geworden.«
    »Das wird ein heißes Gemetzel«, brummte Kearn und knackte mit den Knöcheln.
    »Wir werden uns wohl kaum durch die Reihen der Orks kämpfen können«, sagte Axt.
    »Und wie sollen wir dann auf die andere Seite kommen? Sollen wir es gleich noch einmal mit Verhandeln versuchen?« Der Einäugige warf Glond einen Seitenblick zu. »Vielleicht lassen sie uns ja ziehen, wenn wir ihnen auch noch das Altargeschirr hinterherwerfen.«
    »Wir könnten nachschauen, ob noch irgendwo ein Boot im Hafen liegt«, schlug der Wolfmann vor. Als er die Blicke der Dalkar bemerkte, hob er die Hände. »Oder auch nicht. War ja nur so eine Idee.«
    Kearn schüttelte entnervt den Kopf. »Boote sind für Menschen gemacht und nicht für Dalkar. Niemand würde freiwillig in eines einsteigen, dessen Kiel nicht mindestens so dick ist wie die Wand eines Hauses. Doch von denen liegt schon seit Tagen keines mehr im Hafen.« Er deutete auf die Haufen der getöteten Orks. »Boote wären eine genauso dumme Idee, als würden wir uns wie Orks verkleiden und uns zwischen ihren Reihen hindurchschleichen.«
    »Hm«, sagte Dion und strich sich über den Bart. »Der Herr ist zu früheren Zeiten oft unerkannt durch die Straßen der Sterblichen gewandelt.«
    »Er ist aber auch ein wenig mächtiger als wir. Glaubt ihr denn, die Orks würden nicht erkennen, wenn in ihren Rüstungen Dalkar stecken? Sie sind zwar dumm, aber sicherlich nicht blind.«
    »Das ist wahr. Doch der Herr liebt verrückte Ideen. Und diese klingt so verrückt, dass er uns sicherlich einen Teil seiner Macht leihen wird, um sie umzusetzen.«
    »Ihr wollt Magie wirken?«, fragte der Wolfmann erstaunt. »Ich wusste nicht, dass ihr Zwerge so etwas beherrscht.«
    »Die Macht des Herrn hat mit menschlichem Hokuspokus nichts zu tun. Ich bitte lediglich um seinen Beistand, und er wird ihn mir gewähren. Sofern er geneigt ist.«
    »Der Beistand des Herrn lässt in letzter Zeit arg zu wünschen übrig«, grummelte Kearn. »Findet ihr nicht auch?«
    Dion warf ihm einen strafenden Blick zu. »Er wird sich schon etwas dabei gedacht haben, dass er so lange wartet. Möglicherweise mangelte es seinen Kindern ja bislang am nötigen Respekt.«
    Glond rollte mit den Augen. Da war sie wieder, die berühmte dalkarische Art, alles ausdiskutieren zu wollen. Kein Wunder, dass viele der Sache aus dem Weg gingen, indem sie sich das Denken gleich ganz sparten und lieber mit dem Kopf durch die Wand liefen. Mit

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