Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
Vom Netzwerk:
Rumpeln und Kreischen auch dann unverständlich geblieben wäre, wenn er diese Sprache beherrscht hätte. Der Sinn kam allerdings an. Vermutlich sollte er sie an ihren mickrigen, haarigen Ärschen lecken oder etwas in der Art.
    Für einen Moment wurde die Gasse breiter, und links tat sich eine Öffnung auf. Der Oger grunzte und verdoppelte seine Anstrengung. Mit drei gewaltigen Sätzen war er neben dem Wagen. Doch bevor er das Gefährt überholen konnte, schwankte es auf seine Seite und drohte, ihn an der Hauswand zu zermalmen. Modrath war groß, doch selbst er hatte dem eisernen Karren nicht viel entgegenzusetzen. Neuerlich fluchend ließ er sich zurückfallen.
    Plötzlich war Ragroth neben ihm. »Ich hab dir doch gesagt, du sollst das Scheißding aufhalten! Ist das zu viel verlangt?«
    Er bleckte den gewaltigen Hauer. »Leck mich, Broca«, keuchte er. »Kannst du mir auch verraten, wie?«
    Ragroth lachte auf. »Japp. Wirf mich.«
    »Was? Du bist kein Zwerg!«
    »Scheiß drauf. Dann lauf dicht ran.« Der Broca beschleunigte.
    Modrath schloss keuchend auf. »Was hast du vor?«
    »Was wohl. Ich will da rauf. Beweg deinen Arsch!«
    Der Oger grunzte und warf sich gegen das Heck des Wagens.
    Gleich darauf kratzten die Stiefel des Broca über seinen Rücken.
    Ragroth stieß sich von den Schultern des Ogers ab und schwang sich auf das blecherne Dach. Direkt vor ihm kniete ein Zwerg und war fieberhaft damit beschäftigt, seinen Pfeilwerfer zu spannen. Er hob im selben Augenblick den Kopf, in dem das Gesicht des Aerc vor ihm auftauchte. Ragroth schlug zu. Der Wühler brachte seine Waffe gerade noch rechtzeitig hoch, um die Kriegskeule des Broca abzuwehren – was ihm nicht viel nützte, denn die Wucht der Kriegskeule warf ihn aus dem Gleichgewicht. Mit einem Aufschrei kippte er zur Seite und rutschte vom Dach. Er prallte gegen die nahe Hauswand und verschwand mit hässlichem Knirschen im Spalt zwischen Mauer und Wagen. Das Gefährt schwankte und rumpelte einen Augenblick, dann richtete es sich knarrend wieder aus.
    Ragroth atmete tief durch. Er fasste seine Keule fester und stand auf.
    Von hier oben konnte er die schmale Straße sehen – vor allem aber die vier panisch brüllenden Zugtiere. Ochsen im vollen Lauf zu stoppen war gar nicht so einfach, das wusste Ragroth aus Erfahrung. Aber es war möglich. Wenn man völlig bescheuert ist.
    Er atmete nochmals tief durch. Mit gefletschten Zähnen lief er los und sprang vom vorderen Rand des Dachs direkt zwischen die Zugtiere. Sofort wurden Schreie hinter ihm laut. Kein Grund zur Aufregung. Ich bleib nicht lange.
    Er bekam die Geschirre der hinteren beiden Ochsen zu fassen und kämpfte einen Moment damit, die Füße auf die Deichsel zu bekommen. Eine Peitsche knallte neben seinem Kopf, und heißer Schmerz verriet ihm, dass er gerade ein Stück seines linken Ohrs eingebüßt hatte. Drauf geschissen.
    Endlich fanden seine Füße Halt, und er warf sich nach vorn. Der nächste Peitschenhieb traf den Rücken seines ledernen Panzers wie ein Tritt und stieß ihn beinahe unter die Hufe der Ochsen. Knurrend richtete sich Ragroth auf. Direkt neben ihm liefen die beiden vorderen Zugtiere. Ragroth grinste und holte mit seiner Kriegskeule aus. Mit einem gewaltigen Hieb trieb er den handlangen Dorn der Waffe direkt in die Stirn des linken Leittiers und ließ los. Ohne auch nur einen Augenblick zu verlieren, stieß er sich von der Deichsel ab und sprang nach vorn, so weit er konnte. Neben ihm brach der Ochse zusammen, als hätte ihn der Blitz getroffen. Die vier Beine des Tiers versagten beinahe zeitgleich ihren Dienst. Die Deichsel schwang herum, schlug gegen die Hauswand zu ihrer Linken, und während der Ochse hinter dem Gefällten brüllend in das fleischige Hindernis rannte, trieben die restlichen beiden Zugtiere und das bloße Gewicht des Wagens das Gefährt vorwärts in eine unmöglich enge Kurve. Die Deichsel barst knallend, und Ochsen und Wagen überschlugen sich in einer kreischenden, brüllenden, berstenden, alles zermalmenden Lawine aus Fleisch, Holz, Knochen und Metall.
    Ragroth kam hart auf, stolperte vorwärts, stürzte und rollte das Kopfsteinpflaster entlang. Schließlich blieb er mit rasselndem Atem liegen.
    Einige schwere Atemzüge lang lag er einfach nur auf dem Rücken und rang nach Luft. Verfluchter Scheiß. Ich werde langsam zu alt für so was.
    Erst als die Welt aufhörte, sich um ihn zu drehen, richtete er sich vorsichtig auf. Etwas Weißliches steckte in seinem rechten

Weitere Kostenlose Bücher