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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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seufzte. »Aber ihr seid nicht gekommen, um das Gejammer eines alten Mannes zu ertragen. Ihr seid wegen etwas anderem hier. Hier entlang bitte.«
    Am Ende des Kellers gelangten sie zu einer Tür, die von fünf grimmigen Dalkar in altertümlichen Rüstungen bewacht wurde. Sie schienen beinahe ebenso alt zu sein wie der Tempeldiener, hatten aber Arme wie Eichenstämme, und ihre Waffen waren gut gepflegt. Zwei von ihnen trugen Hellebarden, zwei andere schwere Kriegshämmer und Schilde.
    Der vorderste der Wächter war ein hässliches Monstrum, das nur aus Stahl und Waffen zu bestehen schien. Sein mächtiger Bart umrahmte ein narbendurchfurchtes Gesicht. Die Scharniere an seiner Rüstung quietschten leise, als er einen Schritt nach vorn trat und die Hand hob. »Keinen Schritt weiter!« Sein Bass dröhnte durch den Raum und ließ die Fackel flackern. »Ihr kommt hier nicht vorbei.«
    »Keine Aufregung«, rief der Tempeldiener. »Ich bin es nur.«
    »Dion?« Der Wächter kniff die Augen zusammen. »Bist du das? Sag, warum stehst du im Dunkeln?«
    Dion drehte sich um und deutete vielsagend auf seine Augen. »Das ist Syik Graustein, der Heetmann der Tempelwacht. Er sieht nicht mehr allzu gut.« Er verneigte sich vor dem Wächter. »Ich bringe die Boten des Rats, ehrwürdiger Wächter. Sie sollen das Allerheiligste in Sicherheit schaffen. Lass uns vorbei, ich bitte dich.«
    Der Wächter rührte sich nicht. Er verschränkte die Arme vor der Brust und musterte die Dalkar mit zusammengekniffenen Augen. »Sind die das? Ich kann nicht behaupten, dass es mir leichtfällt, ihnen zu trauen. Sie sehen ziemlich jung aus.«
    »Vertrauen, mein lieber Syik, ist das Einzige, was uns in diesen schweren Zeiten noch bleibt.«
    »Ich vertraue dem Herrn, meiner Axt und dem Bier, das ich selbst gebraut habe. Alles andere wäre leichtsinnig.«
    »Und Leichtsinn ist eine Todsünde. Lob dem Herrn.«
    Syik verzog keine Miene. »So wie Müßiggang, Feigheit und ein Übermaß an Jugend.«
    Der Tempeldiener rollte mit den Augen. »Ihr müsst ihn entschuldigen«, murmelte er hinter vorgehaltener Hand. »Die Tempelwächter kommen nicht viel raus. In seinem Fall, soweit ich weiß, überhaupt nicht.« Er wandte sich wieder an den Wächter. »Gut gesprochen. Doch keiner der hier Anwesenden sieht mir aus, als wäre er leichtsinnig, ein Müßiggänger oder gar Feigling. Deine Erfahrung und dein Adlerblick sollten dir das sagen.«
    »Allerdings. Sonst hätte ich euch alle schon zum Grubenteufel gejagt. Feiglinge, junge Dalkar und Frauen erkenne ich nämlich sofort. Ich traue keinem von denen über den Weg.«
    »Frauen?« Dion warf Axt einen entschuldigenden Blick zu. »Müßiggänger meintest du wohl.«
    »Die auch. Und Wasser.« Syik zog einen schweren Schlüssel unter seinem Brustpanzer hervor. »Das kann ebenfalls sehr tückisch sein. Es zerstört die natürliche Schutzschicht des Körpers und macht anfällig für alle Arten von Krankheiten.« Er scheuchte die vier anderen Wächter zur Seite und steckte den Schlüssel in das Türschloss. Dann spuckte er kräftig in die Hände und stemmte sich mit solcher Kraft gegen den Schlüssel, dass die Adern an Hals und Armen hervortraten. Mit einem Krachen drehte sich der Schlüssel im Schloss.
    Der Raum war nicht größer als die Zelle, in der Glond noch am Morgen eingesperrt gewesen war. In seiner Mitte stand eine einzelne Truhe auf einem steinernen Sockel. Sie war von einer Machart, die Glond noch nie zuvor gesehen hatte. Unzählige Runenmuster durchzogen das alte Holz. Die Zeichen aller Clans und Städte waren darunter, aber auch viele unbekannte Symbole, die zu untergegangenen Familien gehören mochten, vielleicht aber auch eine völlig andere Bedeutung hatten. Acht Schlösser waren an ihrer Seite angebracht.
    »Eines für jeden der alten Clans.« Syik Graustein war der Erste, der sich in den Raum hineinbewegte. Ehrfürchtig wischte er mit der Hand über den staubigen Deckel der Truhe. »Das Wichtigste ist, dass sie in Sicherheit gebracht wird. Alles andere ist zweitrangig.« Er drehte sich um. Eine Träne lief über seine Wange. »Versteht ihr das? Wenn sie den Großkönig nicht erreicht, ist alles verloren.«
    R agroth biss die Zähne zusammen. Er sah auf den großen Aerc zu seinen Füßen. Der Ayubo atmete flach und stoßweise, und ein dünner Blutfaden rann aus seinem Mundwinkel über die Wange, um sich auf der Straße mit noch mehr Blut zu vermischen. Viel mehr Blut. Der junge Krieger lag in einer ganzen

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