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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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und rammte einen langen Dolch durch das Maul des Wühlers. Ein Arschloch weniger.
    Ragroth beachtete sie nicht weiter. Ihn interessierte nur ein einziger der Gegner – es hatte keinen Zweck, sich von Unwichtigem ablenken zu lassen. Der gepanzerte Sack stand noch immer auf dem toten Ochsen und hatte sich noch immer nicht gerührt. Jetzt allerdings schien er Ragroths Blick aufzufangen, denn er nickte kaum merklich und hob die Axt von seiner Schulter. Es war eine verflucht hässlich aussehende Waffe, beinahe groß genug, um auch in Modraths Pranken gefährlich zu wirken. Die Leichtigkeit, mit der der Wühler die Axt bewegte, rief so etwas wie Achtung in Ragroth hervor. Und Vorsicht. Entweder war die Waffe leichter, als sie aussah – oder der Bastard war stärker, als es einem Wühler zustand. Ein echter Gegner, so viel war sicher. Ragroth blieb stehen. Kein Grund, dem Kerl mehr Vorteile zu geben als nötig. Er zog sein Messer aus dem Gürtel, dann bleckte er die Zähne, breitete die Arme aus und präsentierte dem Zwerg die Brust für den ersten Schlag.
    Der Wühler schlug zu, ohne im Geringsten zu zögern. Seine Waffe kam so schnell, dass Ragroth nur um Haaresbreite vermeiden konnte, seine Innereien über den toten Ochsen verteilt zu sehen. Fluchend sprang er zurück und entging knapp dem Rückschwung der Klinge, die dicht vor seinem Gesicht vorbeizischte. Noch bevor die Axt ihren Schwung vollendet hatte, sprang Ragroth vor und hieb mit der Keule nach dem Unterleib des Zwergs. Der Treffer rief lediglich ein dumpfes Klonk hervor; der Kopf der Waffe glitt an der schweren Panzerplatte ab, und sein eigener Schwung brachte ihn ins Straucheln. Die Axt kehrte zurück und zwang ihn, wieder Abstand zu gewinnen. Die langstielige Waffe wog den Reichweitenvorteil des Broca mehr als auf, sodass die nächsten Schlagwechsel dem Broca eine flache Schnittwunde am Oberarm einbrachten.
    Ragroth fluchte, und der Wühler antwortete mit einem harschen Rumpeln. Vermutlich verspottete der kleine Drecksack ihn. Ragroth trat einen Schritt zurück. Spott war eine wirkungsvolle Waffe gegen einen Aerc. Die meisten Krieger sprangen schon auf eine eingebildete Beleidigung an. Doch Ragroth gehörte nicht zu den meisten – und er hatte den Trick selbst zu oft angewandt, um darauf hereinzufallen. Er warf einen Blick zurück. Nur drei der restlichen Wühler standen noch, bedrängt von den Korrach, der Ayubo und einem weiteren Aerc. Woher der plötzlich gekommen war, mochten die Ahnen wissen. Etwas weiter entfernt hackten Fograr und Ordruk auf die letzten beiden der Menschen ein. Ragroth sah den Gepanzerten an.
    »Du blödes Arschloch weißt schon, dass du verloren hast? Ich muss dich da gar nicht runterholen.« Er nickte in Richtung Ochsenkarren, der ein ganzes Stück die Straße entlanggerumpelt war, und grinste.
    Das Dumme an Ochsengespannen war, dass sie es nie mit der Geschwindigkeit eines Aerc aufnehmen konnten. Von einem Oger ganz zu schweigen. Modrath hatte das Gefährt beinahe erreicht. »Was meinst du dazu, hm? Ich weiß, ich sollte hier bleiben und dir ’nen ehrenhaften Kampf liefern, wie in den alten Liedern. Aber weißt du was? Von mir aus kannst du auf deinem Scheißochsen bleiben, so lange du willst.«
    Er umrundete den Kadaver und wandte sich ab. Der Wühler brüllte ihm etwas zu. Vermutlich sollte er stehen bleiben und kämpfen wie ein Mann oder so ähnlich. Na sicher doch.
    Aus dem Augenwinkel sah er, wie der Gepanzerte sein Gewicht verlagerte, um von dem toten Koloss zu springen. Genau das, worauf Ragroth gewartet hatte. Er warf sich herum, tauchte unter der zischenden Axt hindurch und rammte seinen Dolch in den fetten Wanst des Ochsen. Blitzschnell rollte er sich beiseite, und die gebogene Klinge schlitzte das Tier der Länge nach auf. Mit einem furzenden Geräusch entwichen Luft und Gas aus der Bauchhöhle des Kadavers, und die grünlich grauen Innereien des Ochsen quollen hervor und ergossen sich klatschend auf das Pflaster der Straße. Die Stiefel des Wühlers sackten in die erschlaffende Haut des Tiers, gerieten in die schleimigen Gedärme, und mit einem Aufbrüllen verlor der Zwerg den Halt, glitt aus und krachte rücklings in den stinkenden Haufen Gekröse.
    Ragroth warf sich herum und trieb den Dorn seiner Kriegskeule mit aller Kraft in die Brustplatte des Zwergs. Der Schrei riss mit einem verblüfften Husten ab. Die Panzerhandschuhe griffen nach Ragroths Hals, erreichten ihn jedoch nicht. Stattdessen öffneten und schlossen

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