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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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hoben die Hände. »Nichts, kein Schlüssel, gar nichts. Die haben weder …«
    »… Münzen dabei noch beschriebene Pergamente noch sonst irgendwas.«
    »Noch nicht mal was zu saufen«, knurrte Ordruk. »Es ist traurig. Sollen wir ihnen was zustecken?«
    Ragroth zog die Brauen zusammen. »Seid ihr sicher, dass ihr alle Wühler durchsucht habt?«
    Die drei Aerc sahen sich an und nickten.
    »Kann man wohl nichts machen.« Ragroth seufzte. »Modrath, wie kommst du mit dem Wagen voran?«
    Der Oger setzte den Hammer ab und musterte die Tür. Zahlreiche Schläge hatten das dunkle Blech verbogen. Nieten waren abgeplatzt, und einige der Holzbohlen wiesen Risse auf, doch noch schien sich der Kasten erfolgreich zu widersetzen. »Wird nich’ mehr lange dauern, Broca«, rumpelte er. »Aber eins sag ich dir – so wie das Ding dröhnt, kann da nicht viel drin sein.«
    Ragroth nickte düster. »Das fürchtete ich schon, seit ich den ersten Wagen gesehen habe«, brummte er mehr zu sich selbst. »Ich versteh’s nur nicht.«
    »Warum sie leere Wagen mit Gepanzerten schützen sollten?«, fragte Krendar. »Das habe ich mich auch schon gefragt.«
    Der Broca sah Krendar wachsam an. »Hast du? Eine gute Frage, Junge. Aber interessanter ist die Frage: Warum steht die Barrikade hier?« Er nickte die Straße hinab, die nach Süden im Nebel verschwand. »Der Fluss und die Brücken liegen in dieser Richtung.« Dann zeigte er nach Norden. »Unsere Krieger kommen von dort. Ich hätte den Widerstand dort erwartet, wenn sie ihren Leuten Zeit verschaffen wollten. Warum also hier?« Sein Daumen deutete über die Schulter in die schmale Straße, die den Hügel hinauf nach Westen führte. »Was liegt in dieser Richtung, das wichtiger wäre als ihre Brücken?«
    Hinter ihnen drosch der Hammer des Ogers erneut auf den eisernen Wagen ein. Donnernd hallte es zwischen den Häusern wider.
    »Das Stadtzentrum?«, wagte Krendar eine Vermutung.
    Ragroth sah ihn von der Seite an. »Sicher. Aber das ist verloren. Das wissen die kleinen Ärsche so gut wie ich. Also warum?«
    »Ich …« Krendar verstummte. Unter dem lauernden Blick des Broca kehrte das Gefühl zurück. Das Gefühl, das er in der Gasse gehabt hatte, bevor die Ayubo ihren Sturmangriff gestartet hatten und alles irgendwie chaotisch geworden war. Dieses Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. Er musterte die Straße, die ohne Hindernisse von Norden nach Süden führte, und dann die Reste der Barrikade. Irgendwie kam ihm der Anblick vertraut vor. »Viehtrieb«, sagte er langsam.
    Ragroth sah ihn ausdruckslos an.
    »Das sind Schluchten.« Krendar deutete auf die abweisenden Wände der Wühlerbauten. »Wenn wir Herden durch die Schluchten getrieben haben, haben wir die Seitenpfade abgesperrt. Wenn die Herde einmal in Schwung ist, laufen Rinder immer den offensichtlichen, freien Weg entlang und beachten keine Abzweigung.« Im narbigen Gesicht des Broca rührte sich noch immer kein Muskel, und Krendar fügte lahm hinzu: »Daran erinnert mich das jedenfalls.«
    »Du denkst nicht wie ein Krieger«, stellte Ragroth fest.
    Ist das so offensichtlich? Krendar seufzte. »Na ja, ich …«
    Ein Grinsen kroch auf Ragroths Visage. »Gefällt mir, Junge. Ich frage mich: Wenn ihr von Norden gekommen wärt und keine Wühler zu sehen gewesen wären – was wäre passiert?«
    Krendar musterte den alten Krieger. »Wir hätten die Gasse hier ignoriert?«, vermutete er vorsichtig.
    Ragroth nickte. »Denk ich auch.« Nachdenklich starrte er in den Nebel Richtung Süden. »Sie wollen, dass wir die Rindviecher sind. Dass wir dorthin gehen. Zur Brücke. Zum offensichtlichen, leichten Ziel. Das heißt …«
    Hinter ihnen krachte es erneut, diesmal jedoch begleitet von einem deutlichen Splittern. Krendar und der Broca sahen sich um.
    Modrath zog seinen Hammer aus dem Loch in der Tür des Wagens und sah vorsichtig in die dunkle Öffnung. Er schnaufte schwer. »Mist.« Enttäuscht leckte er sich über den abgebrochenen Zahn. »Du hattest recht, Broca. Der hier is’ auch leer.«
    Die Korrach hielten inne und starrten ihn an. »Leer?«, fragten sie im Chor.
    »Völlig.«
    »Tja. Man kann’s nicht oft genug sagen. Diese Wühler sind völlig durchgeknallte Drecksäcke, was?« Dudaki grinste breit.

Zwanzig
    H eetmann Talus?« »Hm?« Talus öffnete die Augen. Er hatte es sich im Inneren eines verlassenen Lagerhauses bequem gemacht, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und auf einen Hafersack gebettet. Irgendjemand hatte ihm

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