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Orphan 2 Juwel meines Herzens

Titel: Orphan 2 Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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kannten daher kein schlechtes Gewissen. Nur weshalb schlüpften Sie jetzt wieder in die Rolle des Schattens? Ich habe Erkundigungen eingezogen über Ihr Vermögen. Falls sich nicht die gesamte Londoner Geschäftswelt im Irrtum befindet, sind Sie ein ausgesprochen reicher Mann. Warum also sollten Sie mitten in der Nacht irgendwelche Juwelen stehlen, die sie sich genauso gut kaufen könnten, wenn Ihnen so viel daran liegt? “
    Scheinbar unbeteiligt studierte Harrison das helle Rechteck auf dem Boden der Zelle, das der Sonnenschein dorthin warf. Er saß in der Zwickmühle. Falls er jetzt seine Diebstähle zugab, die inzwischen volle sechzehn Jahre zurücklagen, brachte er sich selbst zwingend in Verbindung mit den neuen Taten des Schattens - die beiden Morde eingeschlossen. Das konnte ihn an den Galgen bringen, Titel hin oder her. Turner würde ihm wohl kaum glauben, das er zwar damals der berühmte Schatten und tatsächlich auch bei einigen der vor kurzem geschehenen Diebstähle  anwesend gewesen war - allerdings nur, um den Kerl zu schnappen, der jetzt in der gleichen Verkleidung auftrat. Himmel, ihm selbst kam die ganze Geschichte ja fast unglaubwürdig vor. Es blieb also nur, alles zu bestreiten, was angesichts seiner gestrigen Verhaftung am Tatort einfach lächerlich schien.
    Wie er sich auch entschied, das Ergebnis blieb dasselbe.
    „Würden Sie mir eine Frage beantworten, Inspector? “ Harrison hielt den Kopf noch immer gesenkt. „Gibt es gewisse Anhaltspunkte bei Ihren Untersuchungen, die einfach nicht zusammenpassen wollen? Fakten, die sich zu widersprechen scheinen? “
    Turner bemühte sich, keine Miene zu verziehen. Tatsächlich ergab so einiges keinen Sinn, was er herausgefunden hatte. Wenn er zum Beispiel an Lady Pembrokes Schlafzimmer dachte: die umgestürzten Möbel, die zurückgelassene Maske und Mütze, das sauber gemachte Bett. All diese Dinge waren ihm schon damals unerklärlich erschienen. Und obwohl der Fall nun gelöst war, machte ihn das alles immer noch stutzig.
    „Die meisten Ermittlungen fördern Einzelheiten zu Tage, die zunächst widersprüchlich wirken“, erwiderte er endlich. „Es ist die Aufgabe eines Inspectors, sie so zueinander in Bezug zu setzen, dass daraus ein klares Bild entsteht. “
    »Und was meinen Sie, Sir? Ist Ihnen das gelungen? “ fragte Harrison.
    »Nicht vollständig“, gab Turner zu. „Einige Ungereimtheiten bleiben. “
    »Das muss Sie doch zumindest ein wenig beunruhigen“, entgegnete Harrison. „Schließlich wissen Sie ja dank Ihren Nachforschungen, dass ich mir die besten Verteidiger Londons leisten kann. Und falls in Ihrer Beweiskette auch nur die geringste Lücke zu finden sein sollte, werden sie darum großen Wirbel veranstalten. Könnte für die Polizei sehr peinlich werden. “
    "Man hat Sie gestern Nacht überrascht, als Sie gerade Kopf bis Fuß in Schwarz und maskiert aus Lord Whitakers Fenster fliehen wollten“, stellte Turner kühl  fest. „Und das ist eine unumstößliche Tatsache. “
    „Die ich auch in keiner Weise bestreite. “
    „Ferner sind Sie mit Ihrer gesamten Ausrüstung in Lord Whitakers Arbeitszimmer eingebrochen und haben dann seinen Safe aufgebrochen, um den Stern von Persien in Ihren Besitz zu bringen - was sich mühelos beweisen lässt. “
     „Das hingegen streite ich ab. “
    „Für den Fall haben Sie den Diebstahl bühnenreif vorgegaukelt und sich dabei sogar die beträchtliche Mühe gemacht, ein Loch in den Safe zu bohren. Ja, die Tür zum Safe war auch schon von Ihnen geöffnet worden. Schließlich schlugen Sie mich nieder und schossen auf mich. “ „Haben Sie mit eigenen Augen gesehen, wie ich auf Sie anlegte? “
    „Selbstverständlich nicht! Sie hatten mich ja bewusstlos geschlagen. “
    „Verzeihen Sie die Frage, Inspector, aber wenn ich Sie bereits ins Land der Träume geschickt hatte, weshalb sollte ich Sie dann noch ermorden? “
    „Ich weiß es nicht“, gestand Turner aufgebracht. Die Schmerzen im Bein waren kaum noch zu ertragen, und der Inspector hatte in den letzten Nächten fast überhaupt nicht geschlafen. Ihm stand der Sinn heute wahrlich nicht nach Brydens sonderbaren Spielchen. „Wahrscheinlich weil Sie befürchteten, ich könnte Sie später wiedererkennen. “
    „Wären Sie dazu denn wirklich in der Lage gewesen? “ Turner wollte dies gerade vollmundig bejahen, musste sich dann aber eingestehen, dass ihm dies nicht möglich gewesen wäre. Also schüttelte er den Kopf.
    „Wieso? “
    „Das

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