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Ort des Grauens

Ort des Grauens

Titel: Ort des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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dieses Geräusch. Es war so warm und so einmalig melodisch, als drücke sich die große Lebensfreude, die sie empfand, allein durch ihr Lachen aus.
    »Sie sind schon ein Pärchen, diese Dakotas«, sagte er. »Wenn man sie kennenlernt, erscheinen sie in mancher Beziehung so unterschiedlich, man kann sich gar nicht vorstellen, daß sie gut zusammenarbeiten können. Doch dann, wenn man sie besser kennt, passen sie zusammen wie zwei Teile eines Puzzles, und einem wird bewußt, daß ihre Partnerschaft fast perfekt ist.«
    Feiina legte den Suppenlöffel hin und signalisierte ihm mit den Fingern: Genau wie bei uns.
    »Das stimmt.«
    Wir passen besser zusammen als Puzzle-Teile. Wir passen zusammen wie ein Stecker und eine Steckdose.
    »Das stimmt genau«, sagte er lächelnd. Dann erst wurde ihm die Doppeldeutigkeit dessen bewußt, was sie gesagt hatte, und er lachte: »Du hast eine schmutzige Phantasie, stimmt's?«
    Sie nickte lachend.
    »Stecker und Steckdose, wie?«
    Großer Stecker, enge Steckdose, paßt prima.
    »Ich werde dein Leitungsnetz später überprüfen.«
    Ich brauche ganz dringend einen erstklassigen Elektriker. Aber erzähl mir erst mehr über diesen neuen Klienten.
    Draußen krachte und polterte der Donner, und eine Windbö knallte den Regen jäh gegen die Fensterscheiben. Die Geräusche des Unwetters ließen die warme, gut duftende Küche sogar noch einladender werden. Clint seufzte zufrieden, doch dann wurde er ein wenig traurig, weil ihm klar wurde, daß Feiina dieses zutiefst zufriedenstellende Gefühl des Geborgenseins, wenn draußen der Donner grollte und der Regen gegen die Fenster klatschte, niemals würde mit ihm teilen können.
    Er zog einen der roten Edelsteine aus der Hosentasche, die Frank Pollard mit ins Büro gebracht hatte. »Ich habe mir die sen ausgeborgt, weil ich wollte, daß du ihn dir einmal ansehen kannst. Der Kerl hat ein Einmachglas, das voll davon ist.«
    Sie klemmte den etwa weintraubengroßen Stein zwischen Daumen und Zeigefinger 'und hielt ihn gegen das Licht. Wunderschön, gab sie ihm per Zeichensprache zu verstehen. Dann legte sie den Stein neben den Suppenteller auf den cre meweißen Küchentisch. Ist er sehr wertvoll?
    »Das wissen wir noch nicht«, erwiderte er. »Wir holen das Gutachten des Gemmologen erst morgen ein.«
    Ich glaube, er ist wertvoll. Wenn du ihn morgen ins Büro zurückbringst, solltest du aufpassen, daß du kein Loch in der Tasche hast. Ich habe so eine Ahnung, daß du lange, lange würdest arbeiten müssen, um ihn zu ersetzen, falls du ihn verlierst,
    Der Stein schluckte das Licht der Küchenlampe, leitete es von Prisma zu Prisma und warf es mit einer grellen Farbtönung zurück, es malte dabei leuchtend blutrote Punkte und Flecken auf Feiinas Gesicht. Sie schien geradezu mit Blut be sudelt zu sein.
    Eine eigenartige Vorahnung überfiel Clint. Sie fragte mit ihren Fingern: Warum runzelst du derartig die Stirn?
    Er wußte nicht, was er sagen sollte. Die Tiefe dieses unangenehmen Gefühls stand in keinerlei Verhältnis zu dem, was es ausgelöst hatte. Er spürte, wie es sich seine ganze Wirbelsäule hinaufbewegte, fühlte, wie es ihn eiskalt überlief. Es war, als fiele eine ganze Reihe von Dominosteinen aus Eis. Er griff nach dem Stein, schob ihn ein paar Zentimeter von dem Teller fort, so daß seine blutrote Reflexion nicht mehr Feiinas Gesicht traf, sondern die Wand neben ihr.

36
    Um halb Zwei Uhr morgens war Hal Yamataka ganz versunken in John D. MacDonalds Roman The Last One Left (Der letzte Ausweg). Der einzige Stuhl im Raum war nicht gerade die bequemste Sitzgelegenheit, auf der er seinen Hintern jemals geparkt hatte, und von dem strengen Krankenhausgeruch wurde ihm immer ein wenig merkwürdig im Magen, und die Chili-Rellenos, die er abends gegessen hatte, stießen ihm immer noch auf. Doch das Buch war so fesselnd, daß er schließlich all diese kleinen Störfaktoren vergessen hatte.
    Sogar Frank Pollard hatte er für eine Weile vergessen, bis er ein kurzes Zischen hörte, so als entweiche Luft unter Druck, und einen plötzlichen Luftzug spürte. Er schaute von dem Buch hoch und erwartete zu sehen, wie Pollard sich im Bett aufsetzte oder vielleicht versuchte aufzustehen, doch Pollard war nicht da.
    Bestürzt sprang Hal auf und ließ dabei das Buch fallen.
    Das Bett war leer. Pollard war die ganze Nacht dagewesen, hatte während der letzten Stunde geschlafen, aber jetzt war er weg. Das Zimmer war nicht gerade hell erleuchtet, denn die

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