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Osiris Ritual

Osiris Ritual

Titel: Osiris Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Mann
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    Â 
    Kurz, aber treffend. Newbury seufzte. Noch ein Umweg, aber
offenbar einer, dem er sich nicht entziehen konnte. Wenn Renwick wirklich etwas
über das Geheimnis der kreischenden Mumie herausgefunden hatte, dann konnte es
ihm helfen, die Begleitumstände von Winthrops Tod zu klären. Nicht nur das,
vielleicht fand sich hier sogar ein Motiv dafür, dass Ashford sich zu einer
derart grässlichen Hinrichtung entschlossen hatte.
    Newbury blickte auf, als Mrs. Bradshaw mit einer frischen Teetasse
samt Untertasse zurückkehrte. »Ah, Mrs. Bradshaw, Sie kommen wie gerufen.« Er legte den Brief neben dem Teller auf den Tisch. »Ich
trinke den Tee, während ich mich ankleide.«
    Â»Jawohl, Sir.« Die Haushälterin stellte das
Porzellan auf den Tisch und schenkte ihm abermals eine Tasse ein.
    Newbury stand auf und tupfte sich den Mund mit der Serviette ab. »Danke,
Mrs. Bradshaw. Das war mal wieder ein ganz ausgezeichnetes Frühstück.« Lächelnd nahm er die Tasse und die Untertasse und ging
zur Tür. Dann fiel ihm etwas ein, und er hielt noch einmal inne. »Oh,
Mrs. Bradshaw? Es wäre nett, wenn Sie mir unterdessen schon eine Droschke rufen
könnten.«
    Die Schottin nickte, seufzte ergeben und sammelte mit vernehmlichem
Geklirr die Schalen und Teller ein.
    Mit einem Lachen nippte Newbury den Earl Grey und ging in sein
Zimmer, um sich für den Tag zu rüsten.
    Â»Miss Hobbes, ich muss zugeben, dass ich Sie gestern sehr
enttäuscht habe, und wie ich fürchte, muss ich Ihnen das Gleiche noch einmal
zumuten.« Newbury stand in der Tür des kleinen Büros,
in dem ihre Schreibtische standen. Den Hut und den Mantel hatte er gar nicht
erst abgelegt. Es war noch früh, und er war direkt ins Museum gefahren, nachdem
er sich gewaschen und den gewohnten schwarzen Anzug angezogen hatte. Er sah seine
Assistentin ernst an und wartete auf ihre Antwort.
    Â»Entschuldigungen sind nicht nötig, Sir Maurice. Ich habe die
Morgenausgabe der Times gelesen. Wahrscheinlich haben
Sie es jetzt unter anderem auch noch mit einem alten Fluch zu tun.« Sie schenkte Newbury ein ironisches Lächeln. Heute trug
sie ein elegantes graues Kleid mit passender Jacke und hatte sich die Haare
straff zurückgebunden, um das hübsche Gesicht frei zu lassen.
    Newbury lachte. »So sieht es aus. Sie wissen ja, wie es läuft: ein
Mord in der Nacht, ein alter Fluch vor dem Frühstück. Also ein ganz normaler
Arbeitstag.« Veronica grinste. »Im Ernst, ich muss zugeben, dass mich diese
Sache mit Winthrop sehr in Atem hält. Meiner Ansicht nach hängt der Mord irgendwie
mit dem vermissten Agenten zusammen, den ich neulich vom Bahnhof abholen sollte.«
    Â»Dann ist es also doch kein Fluch?« Sie
nahm ihn eindeutig auf den Arm.
    Â»Nicht im Sinne eines übernatürlichen Einflusses, nein. Aber es fühlt
sich ein wenig wie ein Fluch an, das kann ich Ihnen versichern.« Reumütig nestelte er an seinem Hemdkragen herum. »Ich
muss zugeben, dass es mir schwerfällt, mich auf irgendetwas anderes zu
konzentrieren. Heute Morgen habe ich in der Nähe der Tottenham Court Road etwas
zu erledigen. Wenn Sie mich begleiten wollen, können wir anschließend nach Soho
fahren, um uns die Gemächer des geheimnisvollen Alfonso näher anzusehen.«
    Veronica schüttelte den Kopf, jetzt war sie völlig ernst. »Ich
fürchte, nach unserem letzten Gespräch hat sich eine neue Entwicklung ergeben.
Eine weitere Frau wird vermisst, und dieses Mal besteht eine eindeutige
Verbindung zwischen ihrem Verschwinden und dem Theater. Die Frau wurde zuletzt
während der Vorstellung gesehen. Sie hat sich als Freiwillige gemeldet, um sich
wegzaubern zu lassen, und ist seither nicht mehr aufgetaucht. Sie ist an diesem
Abend nicht nach Hause gekommen. Vernünftige Zweifel hieran gibt es nicht.«
    Newbury machte eine nachdenkliche Miene. »Ich kann Ihr Dilemma
nachvollziehen. Aber ich muss darauf bestehen, dass Sie diesen Mann auf keinen
Fall allein zur Rede stellen, Miss Hobbes.«
    Veronica runzelte die Stirn. »Sir Maurice, ich bin durchaus fähig …«
    Â»Ja, ja, schon gut. Es geht nicht um Ihre Fähigkeiten, Miss Hobbes,
sondern um die Sicherheit. Sie arbeiten für mich, und ich bin für Sie
verantwortlich. Mir ist durchaus klar, wie frustrierend es ist, nur hier
herumzusitzen und darauf zu warten, dass ich endlich

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