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Osterfeuer (German Edition)

Osterfeuer (German Edition)

Titel: Osterfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Danz
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…«
    Ben zögerte plötzlich.
    »Also, wenn ich das jetzt erzähle,
dann kriege ich doch keine Schwierigkeiten. Sie haben ja gesagt, es geht um Mord
und da ist das andere nicht so wichtig, oder?«
    Er schaute immer wieder unauffällig
zur Tür, wahrscheinlich besorgt, dass sein Vater Dinge mit anhörte, die er besser
nicht erfahren sollte.
    »Wir können dir natürlich keine
Versprechen machen. Aber du hast recht, unsere Ermittlung in der Mordsache hat absolute
Priorität«, antwortete Angermüller diplomatisch.
    Tatsächlich konnte Ben die Frage
von Margot Sandner positiv beantworten und sie verließen zusammen das Festzelt und
begaben sich in die alte Scheune, die schon seit der Kinderzeit das geheime Refugium
von Olli, Ben und ihren Freunden war, wo sie sich sicher fühlten vor den neugierigen
Augen der Erwachsenen.
    »Also, wir saßen in der Kutsche,
Margot und ich waren ziemlich gut drauf, sie hatte sowieso schon reichlich Wein
und so getrunken und auch ’ne Pulle in die Scheune mitgenommen. Ich war gerade dabei
uns ’ne Tüte zu bauen, da ist Olli aufgetaucht. Ein Freund hatte ihm seinen neuen
Roller geborgt und Olli hatte Bock ein bisschen damit ’rumzuheizen und kam auf die
Idee mich abzuholen, weil ich gesagt hatte, ich wollte auch noch ins Laguna. Und
dann hat Margot Olli überredet, zu uns in die Kutsche zu kommen und auch mit zu
rauchen. Eigentlich wollte er nicht, doch sie sagte immer wieder, was für ein netter
Kerl er sei und doch der Stiefsohn ihrer lieben Freundin Trude und so – das sagte
sie übrigens immer wieder.«
    »Und Oliver Kampmann hat sich dann
zu euch gesetzt?«, fragte Jansen nach.
    »Ja, und dann haben wir alle drei
geraucht und es war richtig gut …Wir haben rumgealbert und so …«
    Der Erzählfluss des Jungen geriet
ins Stocken.
    »Und, wie ging’s dann weiter?«
    »Olli hatte es eilig, wieder ins
Laguna zu kommen, weil seine Freundin dort auf ihn wartete. Margot wollte unbedingt
mit, was Olli gar nicht gut fand … Ja und da wurde Margot plötzlich tierisch sauer,
fing an, Olli anzupöbeln, er sei ein Spießer, genau wie seine Stiefmutter und seine
Freundin täte ihr leid und er solle bloß abhauen und so.«
    Was Oliver Kampmann dann wohl auch
tat. Ben versuchte Margot, die sehr aufgebracht war, wieder zu beruhigen, doch ihre
Wut kehrte sich gegen ihn, als der andere nicht mehr da war, und sie wollte auch
mit ihm plötzlich nichts mehr zu tun haben.
    »Und dann hat sie mich richtiggehend
rausgeschmissen. Es tat mir irgendwie furchtbar leid, denn ich fand sie wirklich
sehr sympathisch – zu Anfang jedenfalls. Aber sie wollte mich plötzlich loswerden,
schrie, heulte, fluchte, alles durcheinander. Ich hab noch eine Weile versucht,
mit ihr zu reden, weil ich irgendwie völlig geplättet von ihrem Stimmungswandel
war. Es brachte nichts und da bin ich gegangen.«
    »Direkt zum Laguna Beach Club?«,
Jansen wollte es genau wissen.
    »Ich habe den Weg über den Strand
genommen. Ich war’n bisschen abgetörnt, weil Margot sich plötzlich so komisch verhalten
hat und dachte, frische Luft würde mir gut tun … und Sie haben ja gehört: So um
fünf war ich wohl da. Ich hab nicht auf die Uhr geguckt.«
    »Was hat Margot Sandner gemacht,
als du gingst?«
    »Sie ist in der Scheune geblieben,
saß in der Kutsche, rauchte eine Zigarette und trank aus der Weinflasche, die sie
mitgenommen hatte und sie hat mich gar nicht mehr beachtet.«
    Der Junge schien immer noch ehrlich
betroffen über den plötzlichen Fall aus der Hochstimmung in diesen unschönen Abschied.
    »Hast du deinen Freund Oliver noch
mal gesehen?«
    »Ja. Er kam einige Zeit nach mir
ins Laguna.«
    »Wenn er vor dir mit dem Roller
losgefahren ist, hätte er doch schon lange da sein müssen?«
    »Er ist wohl noch so durch die Gegend
gefahren, weiß nicht genau. Wir haben kaum was miteinander geredet. Ich hab ihm
nur versprechen müssen, nix von dem Joint in der Scheune und von Margot zu erzählen
…«
    »Weshalb war ihm das so wichtig?«,
hakte Jansen nach.
    »Na, einmal wegen seiner Eltern,
und wegen Anna, weil die bestimmt ausgerastet wäre.«
    »Wer ist Anna?«
    »Das ist Ollis Freundin und die
ist so was von eifersüchtig, ey!«
    Ben verdrehte in gespieltem Entsetzen
die Augen.
    Er hatte dann in der Disco noch
mal so richtig abgetanzt, wie er das ausdrückte, allein, und später hatten ihn Freunde
in ihrem Auto nach Hause gefahren, wo er kurz nach sieben anlangte und sich gleich
schlafen legte. Irgendwann rief ihn ein

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