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Osterfeuer (German Edition)

Osterfeuer (German Edition)

Titel: Osterfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Danz
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Dinner!«
    »Du sagst es! So lange es mir verwehrt
ist, His Royal Highness persönlich kennen zu lernen, immerhin ein kleiner Trost!«
    Steffen hatte ein Faible für den
englischen Prinzen und geriet allein in Verzückung, wenn er dessen näselnde, vorbildhafte
Aussprache zu hören bekam und es gelang Georg Angermüller nicht, ihn damit aufzuziehen,
denn Steffen stand zu seiner Marotte.
    »Aber zurück zum Thema, Herr Doktor,
hast du noch interessante Erkenntnisse für mich?«
    Steffen drehte sich auf seinem Stuhl
und langte nach einer Klarsichthülle mit verschiedenen Papieren auf dem Tisch hinter
sich.
    »Ob es für dich interessant ist,
musst du dann entscheiden. Soll ich dir meine Ergebnisse am Objekt erläutern? Wollen
wir in den Sektionsraum wechseln?«
    »Ich denke, das wird nicht nötig
sein. Ich vertraue voll und ganz deinen Erklärungen.«
    »Nun denn. Dann bleiben wir heute
hier.«
    Steffen wusste genau, dass sein
Freund nur wenn es absolut unvermeidbar war, seinen eigentlichen Arbeitsplatz betrat,
doch schien es ihm Freude zu bereiten, ihn jedes Mal wieder zu einer Ausrede zu
zwingen. Er rückte seine elegante Brille zurecht.
    »Also, als Todesursache haben wir
die Strangulation ermittelt, das Opfer ist erstickt. Ich schildere dir kurz, wie
ich mir die Abfolge vorstelle: Die Frau versuchte, über den Weidezaun zu klettern
und ist dabei gestürzt und gefallen – und zwar auf den Hinterkopf, wie man an einer
dort vorhandenen Platzwunde feststellen kann. Ob sie dabei bewusstlos wurde, kann
ich leider nicht mehr feststellen. Von dem Zaun hing ein loses Stück Draht herunter,
lang genug, um es mehrmals um einen menschlichen Hals zu schlingen und das hat dann
auch jemand getan und kräftig daran gezogen, während die Frau auf dem Boden lag.
Aber sie hat sich wahrscheinlich heftig zur Wehr gesetzt: In ihrer linken Hand fanden
wir Stofffasern …«
    »Welche Farbe?«
    »Schwarz. Wahrscheinlich Leinen
oder grob gewebte Baumwolle, das werden wir noch genau eruieren. Und wir hatten
das Glück, dass ihre rechte Hand nicht die ganze Zeit unter Wasser lag, sondern
zufällig auf einem großen Stein, denn …«
    Steffen zog das nächste Blatt Papier
aus seiner Mappe und führte weiter aus:
    »Unter vier ihrer Nägel, nicht unter
dem Daumen, haben wir blutige Hautpartikel gefunden. Danach zu urteilen, muss jemand
vier kräftige Schrammen haben – im Gesicht, am Hals, am Arm? Das können wir leider
nicht lokalisieren. Ihr müsst herausfinden, wessen Haut es ist und ob sie dem Täter
gehört. Und ihr solltet euch sputen, bevor die Kratzer verheilt sind.«
    Georg musste gähnen und sah auf
die Uhr.
    »Nach elf schon! Entschuldige, nicht
dass du denkst, ich langweile mich! Ich bin ziemlich fertig. War ein langer Tag
heute!«
    »Dabei hat er doch mit deiner reizenden
Schwiegermutter so überaus angenehm angefangen!«, zog Steffen seinen Freund auf.
    »Das hatte ich schon völlig verdrängt!
Aber mach weiter. Das ist hochinteressant!«
    »Also, der Fundort ist nicht der
Tatort. Die Tote wurde erst anschließend an den Armen, auf dem Bauch liegend in
den Weiher geschleift …«
    »Das heißt …«, sinnierte Georg Angermüller,
»der oder diejenige, der das gemacht hat, hat höchstwahrscheinlich nasse Füße bekommen.«
    »Es sei denn, er hatte Gummistiefel
an, wie auf dem Lande in Schleswig-Holstein üblich«, gab Steffen zu bedenken.
    »Und der Todeszeitpunkt, Steffen:
Du sagtest zwischen drei und sieben. Geht’s nicht ein bisschen präziser?«
    »Du weißt, dass ich mich da nicht
genau festlegen will. Höchstens würde ich noch sagen, eher später als früher in
dieser Spanne … Wenn du eine private Einschätzung hören willst: um fünf Uhr herum.«
    »Na gut. Zusammen mit dem, was mir
unsere Jungs von der Spurensicherung morgen hoffentlich noch erzählen werden, ist
das doch eine gute Grundlage für unsere weitere Arbeit!«
    »Sind eigentlich die Kondome, die
in der Scheune gefunden wurden, noch von Bedeutung für euch?«, wollte Steffen von
Schmidt-Elm wissen. Angermüller wiegte unentschlossen seinen Kopf hin und her.
    »Wir wissen ja inzwischen, dass
die beiden Jungens sie benutzt haben. Einerseits. Eine offene Frage ist aber nach
wie vor die fehlende Unterhose des Opfers. Ich bin ziemlich sicher, dass keiner
von den beiden jungen Männern sie als Souvenir eingesteckt hat und das kann zum
Beispiel heißen, dass noch jemand letzte Nacht der Margot Sandner ziemlich nahe
kam. Also könnten die Kondome beziehungsweise ihr

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