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Ostern im Möwenweg

Ostern im Möwenweg

Titel: Ostern im Möwenweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Boie
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aber doch!«, hat er dann gesagt. »Dass du das weißt!«
    Ich hab es ein bisschen ungerecht gefunden, dass Maus so viel Spaß hatte und dann auch noch Geld dafür gekriegt hat. Aber wir anderen hatten ja auch Spaß gehabt. Und Mama hat gesagt, in der Waschmaschine wird meine gelbe Jacke bestimmt wieder so gut wie neu.
    Im Auto auf der Rückfahrt war es schön warm. »Ich will auch Wurstmann werden!«, hat Maus gemurmelt und in der Jackentasche mit den Münzen geklimpert. »Da kriegt man Geld.« Dann sind ihm die Augen zugefallen. Aber Tieneke und ich sind bis zu Hause wach geblieben.
    Ich fand, dass es ein schönes Osterfeuer war. Das war aber ja auch kein Wunder. Bei uns ist immer alles schön. (Meistens.)

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Wir suchen Ostereier und die Erwachsenen können es nicht so gut
    Am Ostersonntag bin ich morgens vielleicht nicht ganz so früh aufgewacht wie am Geburtstag (weil Ostern ja nicht ganz so wichtig ist), aber ziemlich früh trotzdem.
    Als Erstes habe ich aus dem Fenster geguckt. Am Abend vorher hatte es doch so ganz schlimm geregnet und bei schlechtem Wetter suchen wir die Eier bei uns in der Familie immer drinnen. Auch ein Hase mag sich bei Regen nicht so gerne im Garten herumtreiben, hat Mama gesagt, und das kann ich gut verstehen. Aber wenn man einen Garten hat, hofft man ja, dass der Regen in der Nacht vielleicht aufgehört hat und man zum Ostereiersuchen nach draußen gehen kann.
    Als ich den Vorhang zur Seite geschoben habe, hab ich sofort gewusst, dass es gut aussah. Weil nämlich sogar die Sonne geschienen hat! Und der Himmel war so blau, dass man fast glauben konnte, es wäre T-Shirt-Wetter.
    Das war es aber natürlich nicht, es war ja erst Anfang April. Das haben Petja und Maus und ich auch gleich gemerkt, als wir im Schlafanzug in unseren Garten laufen wollten, um nach den Ostereiern zu suchen.
    »Halt, halt, halt!«, hat Papa gerufen. »Das ist doch viel zu kalt! Und wenn euch jemand sieht?«
    Das war mir aber ganz egal. Schlafanzug ist ja schließlich nicht wie nackt sein, da kann niemand was Peinliches sehen und man hat sogar viel mehr an als im Badeanzug. Darum kann man an einem besonderen Tag wie Ostern schon mal im Schlafanzug in den Garten gehen, finde ich. Wenn man sich erst noch anziehen muss, dauert das ja viel zu lange.
    Einen Bademantel mussten wir uns aber trotzdem überziehen. Und Zähne putzen auch noch. Aber dann durften wir loslegen.
    Unser Garten ist ja noch ziemlich neu, darum sind die Pflanzen auch noch nicht so groß und beim Ostereiersuchen ist das eigentlich praktisch. Da findet man die Sachen viel schneller.
    Der Osterhase hat den Garten in drei Bereiche aufgeteilt, hat Papa gesagt: einen für Petja, einen für Maus und einen für Tara. Und alles, was im eigenen Bereich liegt, gehört einem dann, auch wenn ein anderer es findet. Alles in Petjas Bereich gehört z. B. Petja, auch wenn Maus es vielleicht schneller findet.
    »Das glaubst du doch selbst nicht, dass der schneller ist als ich!«, hat Petja gesagt. Es war aber ja nur ein Beispiel.
    Das mit den Bereichen hab ich gut gefunden. Sonst hätte Petja bestimmt fast alle Ostereier gekriegt und Maus und ich fast nichts. Weil Petja schneller ist und einen auch manchmal zur Seite boxt. Das wäre ja nicht gerecht gewesen.
    Mein Bereich war ganz hinten am Zaun. Ich habe sieben kleine Schokoladenostereier gefunden (einzeln) und eine leere Q-tips-Dose, da waren Gummihasen drin, und einen ganz süßen Schokoladenhasen in Glanzpapier. Leider war es keine weiße Schokolade, die mag ich am liebsten, aber eine ganze Menge Süßkram war es ja trotzdem.
    »Ich hab einen Playmo-Kran!«, hat Maus plötzlich geschrien. Sein Bereich war gleich vorne bei der Terrasse, da hatte ich schon gesehen, dass Sachen unter den Gartenmöbeln versteckt waren. Über die Gartenmöbel hängen Mama und Papa im Winter immer so Überzüge drüber und darunter war es ja ein ziemlich gutes Versteck. »Wie hat der denn den Kran dahin gekriegt? Der Hase? Da ist der doch viel zu klein zum Schleppen!«
    »Das war ein großer Hase!«, hat Mama gesagt.
    Und gerade als ich denken wollte, dass es doch gemein ist, dass Maus echte Spielsachen kriegt und ich nur Schokoladensachen (und Gummisachen), hab ich unter dem Kirschlorbeerstrauch etwas blitzen sehen. Wir haben den Kirschlorbeer gepflanzt, weil Michael gesagt hat, der wächst so schnell, dass man ihm dabei zugucken kann. Und als ich hingeflitzt bin, lag darunter eine Plastiktüte, die war ein bisschen

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