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OstfriesenKiller

OstfriesenKiller

Titel: OstfriesenKiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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bemerkte Kohlhammer seinen Blick.
    »Elfi, der Kommissar schaut dich so an! Vielleicht möchte er lieber eine zarte Hähnchenbrust, hahaha!«
    Ann Kathrin Klaasen kürzte das Ganze ab. »Danke, wir haben bereits gegessen.«
    Weller schielte nach den Würstchen auf dem Grill. »Ich eigentlich noch nicht …«
    Kohlhammer öffnete den Zugang, der hinter die Theke führte. »Kommen Sie doch mit nach hinten. Da reden wir ungestört.«
     
    So, dachte Ann Kathrin, stattet ein Mann Räume aus, dem jeder Geschmack für schöne Dinge fehlt. Viele Pin-up-Girls an den Wänden, große, plüschige Polstersessel, ein tragbares Musikteil, übergroß.
    Georg Kohlhammer setzte sich breitbeinig auf das Sofa und nahm es fast ganz ein. Er redete großspurig und schien gar nicht zu merken, wie unangenehm die Kommissarin ihn fand.
    Weller saß ihm gegenüber, während Ann Kathrin im Raum umherging und sich umschaute. Notizen auf dem Kalender an der Wand, Postkarten – sie inspizierte alles.
    Weller hatte das Gespräch übernommen. Er brauchte kaum Fragen zu stellen. Kohlhammer sprudelte voller Mitteilungsbedürfnis heraus:
    »Hier hat alles begonnen. Der Laden gehörte meinen Eltern. Als mein Vater gestorben ist, habe ich was draus gemacht. Wir haben jetzt zwölf Filialen, vier Wagen und acht Zelte für Bierfeste.«
    »Und was bitte werfen Sie dem Verein Regenbogen vor?«, fragte Weller.
    Kohlhammer lachte spöttisch. Er hob die Hände zur Decke, als würden die Vorwürfe dort herunterhängen und er müsse sie nur greifen und vorzeigen. Es waren so viele, dass er nicht wusste, wo er anfangen sollte.
    »Also, meine Mutter, ja, die ist plemplem, ist die. Die hat sich von dem Speicher belabern lassen. Der greift hier die Hälfte der Kohle ab, hetzt mir die Buchprüfer auf den Hals und … Letzten Monat durfte ich ihm € 80 000 überweisen.«
    »Dem Verein oder Herrn Speicher persönlich?«
    Kohlhammer brauste auf: »Ach, hören Sie doch auf! Ob Sie mir Geld in die linke Arschtasche stecken oder in die rechte, das ist doch egal.«
    »Und Sie? Sind Sie enterbt worden?«
    »Na, das wäre ja wenigstens was. Dagegen könnte man ja was machen. Aber nein! Das hier soll ein integrativer Betrieb werden!«
    »Ein was?«, fragte Weller nach, der tatsächlich keine Ahnung hatte, wovon Kohlhammer redete.
    »Hier sollen geschützte Arbeitsplätze entstehen für die Leute von Speicher. Können Sie sich vorstellen, dass einer Würstchen bei so einem sabbernden Idioten kauft? Ich nicht!«
    Kohlhammer verschränkte die Arme vor der Brust und saß geradezu beleidigt auf seinem Sofa.
    Weller versuchte, das Ganze zu konkretisieren. »Herr Speicher wollte also, dass Sie Behinderte einstellen?«
    Kohlhammer winkte ab. »Ich kann doch hier gar nichts machen ohne den Speicher. Keinen Kredit aufnehmen, nicht expandieren, nicht investieren. Ich darf nur malochen und dann die Kohle abdrücken.«
    Ann Kathrin Klaasen nahm ein Bild von der Wand, auf dem Kohlhammer zu sehen war, sein Bruder, sein Vater und seine Mutter. Sie zeigte ihm das Foto: »Ist das Ihr Bruder?«
    Kohlhammer nickte.
    »Und für ihn verwaltet Herr Speicher das Vermögen?«, fragte Ann Kathrin Klaasen.
    Kohlhammer schrie sie an: »Vermögen? Das hört sich immer so an, als würde Geld für einen arbeiten. Ich habe aber noch nirgendwo Geld arbeiten sehen. Es sind immer so Typen wie ich, die sich krumm malochen!«
    Ann Kathrin Klaasen zeigte auf mehrere Postkarten, die mit Heftzwecken an die Pinnwand gepiekst waren. »Sie lieben wohl Thailand, was?«
    »Ja. Da mache ich jedes Jahr Urlaub. Pattaya. Das ist ja wohl nicht verboten.«
    Kohlhammer nahm sofort eine Verteidigungshaltung ein. Er kannte Frauen wie Ann Kathrin Klaasen. Sie griffen ihn an, fanden seine Thailandreisen suspekt. Sie führten Worte wie »Bumsbomber« im Mund. Für solche Frauen war ganz Thailand ein einziger Puff.
    »Wo waren Sie gestern zwischen einundzwanzig Uhr und Mitternacht?«
    »Wieso?«
    »Um diese Zeit wurde Ulf Speicher ermordet, und kurze Zeit später Kai Uphoff, sein Zivildienstleistender.«
    Kohlhammer war baff. Er rang nach Luft. Ihm wurde schlagartig klar, dass er unter Verdacht stand. Sonst fiel ihm immer sofort ein flotter Spruch ein. Aber jetzt hatte er für ein paar Sekunden keine Sprechblase zur Verfügung. Er brauchte einen Moment, um sich zu sammeln, dann schimpfte er los: »Der Speicher führt nicht nur mich an der Leine! Die Sylvie Kleine nehmen die auch aus, und die Pfeiffers hat er ruiniert! Drei

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