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Ostfriesenmoor: Der siebte Fall für Ann Kathrin Klaasen (German Edition)

Ostfriesenmoor: Der siebte Fall für Ann Kathrin Klaasen (German Edition)

Titel: Ostfriesenmoor: Der siebte Fall für Ann Kathrin Klaasen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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seine Frage hinein betrat Rieke Gersema das Büro. Weil das Quietschen der Tür Ruperts Worte übertönt hatte, wiederholte er: »Das höchst entwickelte intelligente Lebewesen? Sechs Buchstaben, der zweite ist ein ›e‹.«
    Rieke kam Schrader mit der Antwort zuvor: »Delfin.«
    Dann schob sie Ruperts Kreuzworträtsel zur Seite und legte ihm einen Zettel auf den Tisch.
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und wartete gespannt darauf, wie Rupert reagieren würde.
    Rupert hatte gerade seinen Becher mit dem bitteren Kaffee leergetrunken. Er griff sich den Zettel und las. Zunächst sah er irritiert zu dem Kaffee, als müsse er überprüfen, ob ihm einer seiner Kollegen eine bewusstseinsverändernde Droge beigemischt hatte. Stand da wirklich Gunnar Peschke?
    »D… Das ist doch dieser Fernsehredakteur«, stammelte Rupert. Er hatte Mühe, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Schrader saß Rupert gegenüber und bekam seinen Kaffee beim besten Willen nicht runter. Schrader nickte. »Ja, genau der.«
    »Der hat doch damals die Leiche im Lütetsburger Park gefunden.«
    Schrader gab Rupert recht. »Genau. Der war lange unser Hauptverdächtiger.«
    »Und jetzt ruft der an und hat schon wieder eine Leiche gefunden? Ich lass mich von dem doch nicht für blöd verkaufen!«
    »Ich fürchte, das ist kein Witz, Rupert. Die Kollegen haben den Toten schon nach Oldenburg in die Gerichtsmedizin gebracht.«
    »Wo ist dieser Peschke jetzt?«
    »Er sitzt nebenan«, sagte Rieke. »Aber er will nicht mit dir reden, sondern nur mit Ann Kathrin.«
    Rupert blies Luft aus. »Ja! Aber diese Polizeiinspektion ist kein Streichelzoo, und das wird hier heute nicht Peschkes persönliches Wunschkonzert. Was glaubt der, wer er ist, dass er dauernd nach Ostfriesland kommen kann, sich hier ein buntes Wochenende macht und dabei zufällig über irgendwelche Leichen stolpert?«
    »Er ist nicht gestolpert, sondern Rad gefahren.«
    »Ach, ist doch völlig egal«, schimpfte Rupert und drückte sich an Rieke Gersema vorbei zur Tür. »Diese Typen sind doch alle gleich«, schimpfte er. »Fernsehredakteure, Journalisten – die Peschkes und Bloems dieser Welt, die kann man alle in einen Sack packen und dann draufhauen, da trifft man immer den Richtigen!«
    »Du bist ja heute wieder gut drauf«, spottete Rieke. Sie versuchte, Rupert aufzuhalten. »Wenn du so wütend bist, solltest du vielleicht besser nicht mit ihm reden …«
    Rupert wehrte ihre Hand ab. »Du hast mich noch nie wütend gesehen, Rieke. Du weißt gar nicht, wie das ist, wenn ich zornig werde.«
    Sie stellte sich so vor die Tür, dass es ihm unmöglich war, den Raum zu verlassen. »Du kannst nicht einen Zeugen zusammenscheißen, weil er eine Leiche gefunden hat! Dieser Peschke hat sich absolut korrekt verhalten, uns sofort informiert und …«
    Rupert versuchte, Rieke zur Seite zu schieben. Er staunte, wie muskulös sie unter der Kleidung war. Er hatte es keineswegs einfach mit einer zierlichen jungen Frau zu tun, sondern mit einer durchtrainierten Kampfsportlerin.
    Er zeigte sich verständnisvoll: »Ich weiß, Rieke, du tust nur deinen Job. Schließlich musst du dich gut mit ihm stellen.«
    »Häh? Was? Wieso muss ich mich gut mit ihm stellen?«
    »Na, du bist unsere Pressesprecherin, und er ist ein Fernsehtyp. Wie willst du ihn um den Finger wickeln? Gibst du ihm eine Tasse von diesem schrecklichen Kaffee und leistest dann Erste Hilfe, wenn er Magenkrämpfe kriegt?«
    »Gute Pressearbeit funktioniert ganz anders, als du dir das vorstellst, Kollege«, konterte sie.
    In dem Moment öffnete Gunnar Peschke hinter ihr die Tür zum Büro. Er war größer, breiter und wirkte noch kräftiger, als Rupert es in Erinnerung hatte.
    Rupert mochte es nicht, wenn er zu einem Mann aufsehen musste. Seine Abneigung gegen Gunnar Peschke wuchs noch. In seiner Gegenwart bekam Rupert das Gefühl, schütteres Haar zu haben.
    »Also«, sagte Herr Peschke ohne Umschweife, »Sie werden sicherlich Verständnis dafür haben, dass ich hier nicht länger warten möchte. Ich habe noch ein paar Gespräche in Ostfriesland zu führen. Kennen Sie bestimmt auch: Bettina Göschl. Die Kinderliedermacherin wohnt ja hier in Norden. Wir bereiten eine Sendung mit ihr vor. In Singas Musik Box ist sie Studiogast, und wir bringen zwei ihrer Lieder.«
    Betont zynisch zischte Rupert: »Kinderliedermacherin … Na toll! Wo kommt das denn? Das muss ich mir unbedingt angucken!«
    »In Ihrem Lieblingssender«, grinste Peschke, »dem KiKa.

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