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Ostseeblut - Almstädt, E: Ostseeblut

Ostseeblut - Almstädt, E: Ostseeblut

Titel: Ostseeblut - Almstädt, E: Ostseeblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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gerade gestorben, er saß quasi auf der Straße. Wilbur hat eine Weile in einem Raum auf meinem Betriebsgelände gewohnt. Wenn er frei hatte, ist er mit seinem Fahrrad durchs Dorf gefahren und hat versucht, Anschluss zu finden. Er galt als harmlos, aber auch so einer hat Hormone, hat Bedürfnisse, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Pia nickte, etwas genervt von seiner umständlichen Ausdrucksweise.
    »Es stellte sich heraus, dass er sich viel auf dem Heimgelände herumdrückte und die Mädchen beobachtete. Mit Vorliebe dort, wo sie nicht ganz korrekt bekleidet waren. Beim Sport, im Sommer auf der Wiese, in ihren Schlafräumen.«
    »Ein Spanner?«, fragte Maiwald. »Hat er sich den Mädchen genähert, versucht, Kontakt zu Ihnen aufzunehmen?«
    »Es gab ein paar Beschwerden, aber ich war überzeugt davon, dass der arme Bursche vollkommen harmlos war. Letzten Endes musste ich ihn irgendwann trotzdem entlassen. Die Technik schritt immer weiter voran, alles wurde komplizierter. Mir ist schlicht die Arbeit für ihn ausgegangen.«
    »Was ist aus ihm geworden?«, wollte Pia wissen.
    Gregorian zuckte die Schultern. »Manchmal sehe ich ihn. Er lebt noch in der Gegend hier …«
    »Wilbur soll in einem alten Bauwagen wohnen«, ergänzte der Wirt. »Es hält ihn nie lange an einem Ort. Fragen Sie nach ›Streng-Geheim‹, unter dem Namen ist er bekannt.«
    »Streng-Geheim?«
    »Er wollte andauernd irgendwelche Geschäfte anleiern, vermutlich krumme Touren. Und er hat den verdutzten Leuten immer wieder versichert, alles sei ›streng geheim‹«, erklärte Gregorian mit nachsichtigem Lächeln.
    »Könnte er etwas mit der Heimschülerin zu tun gehabt haben, die sich damals im Schwimmbad umgebracht hat?«
    »Wer weiß? Beschäftigen Sie sich immer noch mit dem Tod dieser Kalinoff?«
    »Wir ermitteln wegen des Priwall-Mordes. Der Tod der Heimschülerin ist nur eine der Spuren, die wir dabei verfolgen«, sagte Maiwald.
    Endlich kam auch Pias Essen aus der Küche. Sie biss gierig in ihr Käsebrötchen. Dieser blöde Hunger …
    »Haben Sie schon neue Erkenntnisse, den Priwall-Mord betreffend?«, wollte Gregorian wissen. Er sah von Maiwald zu Pia. »Oder dürfen Sie nicht darüber reden?«
    »So ist es«, sagte Pia, nachdem sie geschluckt hatte.

22. Kapitel
    W ilbur Asmussen?« Katja Simons Stimme am Telefon klang misstrauisch. »Ich erinnere mich nicht. Sie sagen, er hätte in Kargau gewohnt und sich oft in der Nähe des Heims herumgetrieben?«
    »Er war damals bei einer Installationsfirma angestellt und hat einfache Handlangerarbeiten ausgeführt. Angeblich ist er ein Spanner gewesen. Kann es sein, dass er sich besonders für Tamara Kalinoff interessiert hat? Hat Ihre Freundin mal etwas in der Richtung erwähnt?«
    »Nein, ich kann mich nicht daran erinnern, Frau Korittki. Aber alle haben für Tamara geschwärmt. Sie war kurz vor ihrem Tod mit Sven Waskamp befreundet, das weiß ich noch, aber ansonsten …«
    Die Erwähnung des Namens ließ Pia aufmerken. »Wie gut kennen Sie Sven Waskamp, Frau Simon?«
    »Äh … na ja. Er ist mir neulich wieder über den Weg gelaufen. Als ehemalige Kargauer kennt man sich natürlich.«
    »Tatsächlich?«
    »Er kandidiert für den Bundestag, und er hat gute Chancen … Er liegt zwar politisch nicht ganz auf meiner Wellenlänge, doch es sieht so aus, als hätte er Potenzial. Wir hatten damals nach einer Veranstaltung eine kleine, kontroverse Diskussion über das Gesundheitswesen.«
    »Also gut: Sven Waskamp kennen Sie, aber an Wilbur Asmussen erinnern sie sich nicht. Oder kannten Sie ihn vielleicht unter seinem Spitznamen ›Streng Geheim‹?«
    Katja lachte auf. »An ›Streng Geheim‹ erinnere ich mich natürlich! Ich fürchte, wir waren damals nicht sehr nett zu ihm. Mädchen in einem gewissen Alter können solche Zicken sein! Was ist aus ihm geworden?«
    »Wir wissen es nicht. Deshalb suchen wir ihn.«
    »Lassen Sie den armen Kerl doch einfach in Ruhe. Wenn die Polizei bei ihm aufkreuzt, wird ihn das schrecklich aufregen. Das ist nicht sehr nett.«
    »Warum sagen Sie das?«
    »Nichts gegen Sie persönlich. Aber so ein Typ, der hat doch keine Chance, wenn Sie ihn in die Zange nehmen. Und Sie glauben doch nicht, dass er etwas mit Tamaras Tod zu tun hat oder gar mit dem meines Mannes!«
    »Was macht Sie da so sicher?«
    »Er ist nicht schlau genug. Mädchen nachzuspionieren und sie heimlich zu beobachten ist eine Sache. Vielleicht war er sogar verknallt in Tamara. Aber ich kann mir nicht

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