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Ostseeblut - Almstädt, E: Ostseeblut

Ostseeblut - Almstädt, E: Ostseeblut

Titel: Ostseeblut - Almstädt, E: Ostseeblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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informiert bin, wohnt sie zurzeit bei ihrer Freundin. Sie hat Eheprobleme.«

27. Kapitel
    D as Telefon lag immer noch auf Höhe ihres Kopfes. Solveigh fühlte sich wie eine Küchenschabe oder ein Wurm, so, wie sie auf dem Boden herumkreuchte. Alles, insbesondere ihre Schulter- und Ellenbogengelenke und ihre Beckenknochen, tat ihr weh. Und es war anstrengend, mit dem Knebel im Mund genügend Luft zu bekommen. Ihre Nase fühlte sich schon ganz ausgetrocknet an, und der seltsame Geruch schien stärker zu werden. Katja – sie war jetzt vollkommen weiß im Gesicht. Die Blutlache neben ihrem Kopf wurde größer. Ohne Hilfe würde sie nicht mehr lange durchhalten.
    Jemand, unerwarteterweise ein Mann, hatte sich gemeldet und etwas gesagt, das sie nicht verstehen konnte. Er hatte barsch geklungen. Und er hatte sie nicht verstanden, denn sie konnte sich mit dem Knebel im Mund ja nicht artikulieren. Dann war die Verbindung unterbrochen gewesen. Vor Wut und Enttäuschung schossen Solveigh Tränen in die Augen. Sie war sich sicher, vorhin die Nummer der Polizistin eingegeben zu haben. Sie versuchte es noch einmal, doch das Telefon rutschte immer wieder unter ihr weg. Dann klingelte es, aber sie konnte nichts tun. Irgendwann ließ sie den Kopf einfach fallen und schlug mit der Stirn auf den Fußboden. Wieder und wieder. Sie fühlte sich allein und entsetzlich hilflos.
    Schließlich hielt sie erschöpft inne. Sie lag nun so, dass sie in Richtung Diele schaute. Zum Ausgang. Sie wollte nicht mehr zu Katja hinübersehen müssen. Sie war ein Feigling. Doch hinter der offen stehenden Kellertür lag Roxy. Regungslos. Und sie wusste immer noch nicht, warum die Tür offen stand? Der Täter war doch durch die Haustür hereingekommen.
    Als sie sich der Autobahnausfahrt Scharbeutz näherten, warf Pia Broders einen kurzen Blick zu. Wenn sie hier abfuhren, waren sie auf dem direkten Weg zu Katja Simons Haus.
    »Ist okay, Pia. Ich diskutiere nicht mit dir. Nicht in deinem Zustand«, sagte Broders, als sie den Blinker setzte.
    »Lass diese dummen Anspielungen.« Sie nahm die Rechtskurve etwas zu schwungvoll, sodass das Heck des Wagens ausbrach. »Trotzdem, ich weiß zu schätzen, dass du mitkommst.« Mit einer gegenläufigen Lenkbewegung brachte sie das Auto unter Kontrolle.
    »Rallye Monte Carlo«, murmelte er. »Macht nix. Ich folge dir bis in den Tod.«
    Pia wusste nicht, ob es ihrer risikofreudigen Fahrweise zu verdanken war – sie kamen jedenfalls nur einen kurzen Moment nach dem Streifenwagen vor Katja Simons Haus an. Zwei Uniformierte waren gerade zur Haustür gegangen und klingelten.
    »Hier scheint niemand zu Hause zu sein. Jedenfalls öffnet keiner«, sagte ein junger Kollege von der Schutzpolizei zu Pia. »Haben Sie uns informiert?«
    »Ja. Mein Name ist Korittki. Sie haben mit meinem Kollegen Broders telefoniert.«
    »Ich heiße Buck«, sagte er. »Warum sind wir hier?«
    »Ich habe eben einen Anruf erhalten, dem ich nachgehen möchte. Wahrscheinlich kam er aus diesem Haus, aber es ist nicht sicher. Ist wirklich keiner da?«
    Pia sah prüfend an Katja Simons Haus hoch. Alle Fenster waren dunkel, lediglich die Leuchte über der Haustür brannte. »Wissen Sie, ob sich Autos auf dem Grundstück befinden?«, fragte Pia. »Zum Beispiel ein Toyota und ein Mini Cooper?« Soweit sie informiert war, fuhren Feldheim und Simon diese Autos.
    »Die Garage ist hinter dem Haus. Ich schau nach«, sagte der Uniformierte. Als er um die Ecke des Hauses verschwunden war, klingelte Pia ebenfalls.
    Nichts. Buck kam kurze Zeit später im Laufschritt zurück. »Ein weißer Mini und ein Toyota Avensis. Sie stehen beide in der Garage. Ich habe sie durch das Fenster gesehen.«
    »Dann müsste auch jemand hier sein«, überlegte Pia laut. »Hier kommt man doch abends ohne Auto gar nicht weg. Und wo sollte man zu Fuß hingehen?«
    »An den Strand – ein Abendspaziergang?«, schlug Buck vor.
    »Der wird wohl nicht so lange dauern«, sagte Pia unruhig. Ihr Blick ging in Richtung Straße, wo man im Licht der Straßenlaternen den Regen wie Gischt hin und her wirbeln sah. Sie bemerkte, wie Buck sie musterte, und wurde sich bewusst, dass sie immer noch so aussah, wie sie unter Asmussens Auto wieder hervorgekrochen gekommen war: ausgesprochen schmutzig.
    »Ich werde mal ums Haus gehen und schauen, ob man von der Gartenseite aus was erkennen kann«, meinte Buck.
    »Gute Idee.« Pia wäre am liebsten selbst losgerannt. Sie sollte sich etwas zurückhalten. Das hätte

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