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Ostseegrab

Ostseegrab

Titel: Ostseegrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Clausen
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Ich meine es verdammt ernst! Ich weiß jetzt, was nicht stimmt! Bitte! Du musst deine Leute herschicken!«
    Stefan atmete tief durch. »Sorry, Maus, aber ich komm da gerade nicht mit.«
    Tina öffnete leise die Tür zum Gästezimmer, während sie weitersprach. »Ich habe doch Hanjo angerufen, damit er Ben zu Sophie schickt.« Sophies Bett war unbenutzt. »Sophie ist nicht in ihrem Bett! Sie ist sicher bei Ben.«
    »Ja und? Hör mal, ich habe hier jede Menge Arbeit.«
    »Jetzt hörst du mir gefälligst zu! Ben war doch hier und Sophie war sehr froh darüber. Sie hat sich bei mir bedankt und sie hat erwähnt, dass Ben total fertig war wegen Pelle und deshalb so schnell wie möglich zu ihr gekommen ist. Verstehst du nicht?«
    Es dauerte ein paar Sekunden, bevor Stefan antwortete. »Nein, ehrlich gesagt, verstehe ich kein Wort!«
    Tina ließ sich zitternd auf die Küchenfliesen sinken. »Ich habe Hanjo gar nichts von Pelles Tod erzählt! Ben konnte das nur wissen, wenn er selbst ...«
     
    Sophie versuchte aufzustehen. Alles drehte sich und ihr war wieder entsetzlich übel. »Sophie!« Hanjos Stimme kam von weit weg. Sie sah ihn nur verschwommen. Er half ihr, sich aufzusetzen und reichte ihr ein Glas Wasser. Sophie schloss erschöpft die Augen und atmete tief durch. Alles passte! Olli war durchgedreht. Er hatte sich all die Jahre schuldig gefühlt. Schuldig am Tod seiner ersten großen Liebe. Er hatte das Surfbrett, mit dem Fenja für immer verschwunden war, selbst ausgesucht. »Hanjo! Ich glaube, es ist Olli.« Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Sie durfte jetzt nicht ohnmächtig werden. Sophie schluckte und griff nach dem Glas. Das Wasser tat ihr gut.
    »Olli?« Hanjo sah sie verständnislos an. »Was ist mit Olli?«
    Sophie trank noch einen Schluck, doch ihr Mund blieb trocken. Sie konnte nur mit Mühe einigermaßen deutlich sprechen. »Olli hat sie alle umgebracht!«
    Hanjo lächelte sie besorgt an. »Der Junge kann keiner Fliege was zuleide tun.«
    »Aber er hat mir vorhin gedroht und er ...« Sophie verlor den Faden. Die Küche begann sich zu drehen. Sie schüttelte sich, um wieder klar zu werden. Ihre Kopfschmerzen hatten tatsächlich nachgelassen, aber sie war so unkonzentriert. Sie musste sich zusammenreißen. »Hanjo, er liebte auch Sarah. Seine erste Liebe nach Fenja. Das hat er mir eben selbst gesagt. Er, ähm, er ... Nein! Sie! Sie hat ihn betrogen. Er wusste davon!«
    »Sophie, beruhige dich! Du bist ziemlich verwirrt.«
    »Ich muss telefonieren. Wo ist dein Telefon?«
    »Jetzt warte mal! Das ist ein schwerer Vorwurf. Wen willst du denn anrufen? Die Polizei?«
    »Stefan! Ich muss Stefan anrufen. Ich hoffe, er ist noch auf der Insel. Er musste weg. Aber er wollte vorher noch Pelle ...« Sophie schüttelte langsam den Kopf. Pelle? Was war denn jetzt mit Pelle? Irgendetwas stimmte da nicht. Warum hatte Hanjo sie denn vorhin nach Pelle gefragt? Er selbst hatte Ben doch ausgerichtet, dass ihr Hund tot war.
     
    Ben konnte das nicht länger mit ansehen. Die Situation war vollkommen irre. Olli benahm sich wie ein Psychopath.
    »Verdammt, Olli!«, brüllte er. »Hör auf mit den Spielchen!«
    Olli sah ihn wütend an. Ben war fast erleichtert. Ein wütender Olli war ihm viel lieber als dieser weggetretene Wahnsinnige.
    »Spielchen? Ich spiele keine Spielchen. Das ist doch wohl eher dein Metier.«
    »Wovon zum Teufel redest du eigentlich?«
    Olli griff nach der Flasche und trank. »Du bist eine miese Drecksau! Du hast mit Sarah geschlafen! Hältst du mich für einen Idioten?« Olli fing an zu lachen. »Drecksau! Und ich dachte, du seist mein bester Freund! Ich habe eine schlechte Menschenkenntnis, oder? Sarah hat mich auch nur verscheißert. Ich habe sie aber geliebt! Kannst du dir überhaupt vorstellen, wie sich Liebe anfühlt?«
    »Olli, ich ...«
    »Ob du dir das vorstellen kannst, du Wichser!«
    Ben versuchte, ruhig zu bleiben. Es war Ollis gutes Recht, auf ihn sauer zu sein und außerdem war er schrecklich betrunken. »Ja! Ja, ich kann mir das gut vorstellen und das weißt du auch! Du weißt, dass ich Lamai geliebt habe.«
    »Lamai?« Olli lachte dreckig. »Die hast du doch längst vergessen. Du hast sie schon so oft ausgewechselt. War Sarah auch nur dafür da? Hast du sie nur benutzt, um dich abzulenken? Lamai wäre bestimmt stolz auf dich.«
    Ben hatte Mühe, sich zu beherrschen. Am liebsten hätte er Olli einfach eins auf sein böses Maul gegeben. »Das mit Sarah war falsch«, gab er zu. »Ich

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