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Otherland 1: Stadt der goldenen Schatten

Titel: Otherland 1: Stadt der goldenen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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Nicht nur sein Sim war verwirrend, auch an seinem virtuellen Sessel war irgend etwas seltsam.
    »Wer will das wissen?« Er hatte einen unverkennbaren südafrikanischen Akzent. In Renie regte sich leise Hoffnung.
    »Wir sind Freunde von Susan Van Bleeck. Wir haben Grund zu der Annahme, daß sie vor kurzem noch mit dir gesprochen hat.«
    Der Turbankopf reckte sich vor. Der alte Häcker sah aus wie ein in seinem Nest aufgestörter Geier. »Freunde von Susan? Warum zum Teufel sollte ich das glauben? Wie habt ihr mich gefunden?«
    »Du hast von uns nichts zu befürchten«, sagte Martine.
    Renie ergriff wieder das Wort. »Wir brauchen deine Hilfe. Hat Susan dich wegen einer goldenen Stadt kontaktiert, einem Bild, das sie nicht identifizieren konnte…?«
    »Pscht! Herrgott!« Jäh aus seiner Muffigkeit herausgerissen, gebot ihr der alte Mann mit heftigem Fuchteln zu schweigen. »Macht hier nicht so einen Wirbel, verdammt nochmal. Keine Namen, keine Massenaufläufe. Und kein Gerede hier drin. Wir gehen zu mir.«
    Er bewegte seine Finger, und sein Stuhl erhob sich in die Luft. »Folgt mir. Nein, lieber nicht, ich sage euch, wie ihr hinkommt, und dann treffen wir uns da. Verdammt.« Er sagte das mit einigem Nachdruck. »Ich wünschte, ihr und Susan wärt eher zu mir gekommen.«
    »Warum?« fragte Renie. »Was meinst du damit?«
    »Weil dann vielleicht noch Zeit gewesen wäre, was zu unternehmen. Aber jetzt ist es zu spät.«
    Er verschwand.

Kapitel
Gear
    NETFEED/INTERAKTIV:
    GCN, Hr. 5.5 (Eu, NAm) – »How to Kill Your Teacher« (»Wir bringen unsern Lehrer um«)
    (Bild: Looshus und Kantee in einem Tunnel)
    Off-Stimme: Looshus (Ufour Halloran) und Kantee (Brandywine Garcia) sind auf der Flucht, verfolgt von Jang (Avram Reiner), dem Mörder von der Lehrergewerkschaft. 10 Nebenrollen offen, Probe für die langfristige Besetzung von Frau Torquemada. Flak an: GCN.HOWI2KL.CAST
     
     
    > Er dachte angestrengt nach, aber er kam auf nichts. »Beezle«, flüsterte er, »such mir diesen komischen kleinen Schrieb über ›Banditenknoten‹. Schau mal, ob du die Adresse des Autors auftreiben kannst.«
    Seine Mutter blickte in den Rückspiegel. »Was hast du gesagt?«
    »Nichts.« Er ließ sich tiefer in den Sitz sinken und sah zu, wie die Absperrzäune an den Sicherheitsfenstern vorbeizogen. Er faßte sich an den Nacken und betastete liebevoll den neuen drahtlosen Anschluß, ein Geschenk, das er sich zum Geburtstag hatte schicken lassen. Die Telematikbuchse war leicht und fast nicht zu bemerken – man sah davon nicht mehr als einen runden weißen Plastikknopf über dem Ausgang seiner Neurokanüle. Sie schien so gut zu funktionieren, wie die Kritiken gemeint hatten, und es war ein unglaubliches Vergnügen, online gehen zu können, ohne an ein Kabel gefesselt zu sein.
    »Ich hab die Adresse«, schnarrte Beezle. »Willst du gleich anrufen?«
    »Nein. Ich kümmer mich später drum.«
    »Orlando, was machst du denn? Mit wem redest du da hinten?«
    Er verbarg die T-Buchse mit der Hand. »Mit niemand, Vivien. Ich … sing nur so vor mich hin.«
    Die stumpfschwarze Röhre des Wachhäuschens tauchte vor der Windschutzscheibe auf und lenkte sie ab. Sie hielt am inneren Kontrollpunkt, um den Sicherheitscode einzubeamen, und fuhr dann, als die Sperre abgelassen wurde, an das Wachhäuschen selbst vor.
    Orlando holte seine neuen drahtlosen Squeezer aus der Tasche.
    Beezle – gibt’s Post? tippte er.
    »Nur eine.« Beezle war unmittelbar neben seinem Ohr – oder wenigstens hörte es sich so an. Tatsächlich speiste Beezle Daten direkt in seine Gehörnerven ein. »Von Elaine Strassman von Indigo Gear. Sie bittet um einen Termin.«
    »Wer?« fragte Orlando laut und sah dann schuldbewußt hoch. Seine Mutter unterhielt sich angeregt mit dem Wachposten, einer stämmigen Erscheinung, deren schwarzer Fibrox-Schutzanzug zu den Kacheln des Wachhäuschens paßte. Was ist Indigo? gab er ein.
    »Kleines, brandneues Technologieunternehmen. Hat im letzten Halbjahr eine Vorführung im SchulNetz gegeben.«
    Jetzt klingelte etwas, aber nur leise. Er hatte wegen TreeHouse eine Menge Fühler ausgestreckt, aber konnte sich nicht erinnern, daß irgendwelche zu Indigo gegangen waren, einer entsetzlich auf schick und modern machenden Firma in Südkalifornien, wenn er ihre Vorführung noch richtig im Gedächtnis hatte.
    Mach einen Termin aus. Heute abend, wenn ich wieder zuhause bin, oder morgen früh, wenn Vivien zum Unterricht geht.
    »Alles klar, Boß.«
    »Wir

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