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Otherland 4: Meer des silbernen Lichts

Otherland 4: Meer des silbernen Lichts

Titel: Otherland 4: Meer des silbernen Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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von einem grauen Nichts umgeben – wie ein Nebel, doch es gab weder Oben noch Unten. Seitdem bin ich auf der Suche, und auch als ich endlich so etwas wie eine Welt fand, war kein Mensch dort. Azador war allein, abgesehen von diesen unheimlichen Jägern. Bis ich das Licht eures Feuers sah.«
    »Unheimliche Jäger?« !Xabbu stocherte das Feuer auf. »Was meinst du damit?«
    »Habt ihr sie nicht gesehen? Da habt ihr Glück gehabt.« Azador klopfte sich auf die Brust. »Gestalten, bei denen einem das Blut gefriert. Ungeheuer, Gespenster – wer weiß? Aber sie machen Jagd auf Menschen. Sie haben Jagd auf mich gemacht. Nur auf dem Fluß war ich sicher, darum habe ich mir ein Floß gebaut.«
    Zufrieden mit seiner dramatischen Schilderung setzte sich der Mann zurück und blickte mit ernster Miene in die tanzenden Flammen.
    »Gut, du durftest dich an unserm Feuer aufwärmen«, sagte Sam. »Was willst du sonst noch?«
    »Mit euch ziehen«, antwortete er prompt. »Je mehr Leute, um so mehr Sicherheit. Und Azador als Gefährten zu haben, kann euch viel nützen. Ich kann Fallen stellen und Tiere fangen, ich kann fischen …«
    »Wir essen nicht«, wandte Sam ein.
    »… und ich kann mit den bloßen Händen ein Floß bauen.«
    »Das leider immer untergeht, wie du selbst gesagt hast.« Halb belustigt, halb genervt sah sie !Xabbu an. War es bloß Zufall, daß sie ständig irgendwelche widerwärtigen Weggenossen aufgebürdet bekamen?
    »Es gibt hier keinen Ionas«, erklärte !Xabbu . »Ich kann wahrhaftig sagen, daß mir in dieser Welt noch nie ein Mensch mit diesem Namen begegnet ist.«
    »Sicher, selbst mit euern veränderten Gesichtern war mir klar, daß er nicht bei euch ist«, erwiderte Azador unverdrossen. »Ionas war auf seine Art recht tapfer – für einen Engländer, heißt das. Er hätte nicht geschwiegen und sich vor seinem Freund Azador als jemand anders ausgegeben. Aber wenn er irgendwo in dieser Welt verirrt ist, werde ich ihn finden.«
    Sam blickte !Xabbu an, der seinerseits Jongleur beobachtete, doch das Gesicht des alten Mannes war eine undurchdringliche Maske. Als !Xabbu sich ihr wieder zuwandte, merkte sie, daß der einzige Mensch hier, dem sie traute, hinter seiner gesammelten Miene genauso besorgt und ratlos war wie sie. Sie hätte beinahe seinen Namen gesagt, konnte sich aber noch bremsen. »Also, was machen wir?«
    !Xabbu sah den zuversichtlich lächelnden Azador an. »Ich weiß es nicht.« Er stützte den Kopf in die Hand. »Ich denke, wir lassen dich mit uns gehen, Azador. Wenigstens eine Weile.«
    Der Fremde grinste breit und strich mit dem Finger über seinen Schnurrbart. »Ihr werdet es nicht bereuen. Das schwöre ich.«

Kapitel
Thompsons Schießeisen
    NETFEED/NACHRICHTEN:
    Experte warnt vor Spiel mit der Apokalypse
    (Bild: Szene aus »Wir bringen unsern Lehrer um«)
    Off-Stimme: Nach Ansicht Sian Kellys von der Ethischen Netzkontrolle gehen die Kinderprogramme heute viel zu weit – bis zum Ende der Welt sozusagen.
    Kelly: »Es ist ein Trend, und absolut kein positiver. So viele interaktive Kindersendungen – Teen Mob, Tyrannic Park, Dolchstoß, dieses Ding mit dem Lehrerumbringen – sind randvoll mit apokalyptischer Stimmungsmache. Kinder sind sehr leicht zu beeinflussen, und dieses Suhlen in Selbstmordkulten und dem Ende der Welt ist unverantwortlich und besorgniserregend.«
    Off-Stimme: Die Netzwerke bestreiten einhellig jede Absprache zwischen den Textern und Designern der angeführten Sendungen.
    (Bild: Ruy Contreras-Simons von GCN)
    Contreras-Simons: »Es ist ein Trend, gewiß, aber er wird doch von niemand gesteuert oder so. Ich denke mal, das Thema liegt einfach in der Luft …«
     
     
    > Der Transport in das Erdloch war grauenhaft gewesen. Wie totes Fleisch waren sie weggeschleppt worden, und genau das waren die vier Gefährten in den Augen der mutierten Spinnennetzbauer zweifellos bereits. Paul hatte heftige Gegenwehr geleistet, ohne sich aus dem harten Klammergriff lösen zu können und mit dem einzigen Ergebnis, daß er brutal über scharfkantige Steine geschleift wurde und von einer häßlichen Klaue, die weder Hand noch Huf war, einen schmerzhaften Schlag auf den Kopf bekam.
    Das einzig Gute war, daß man sie nicht gefesselt hatte. Die klebrigen Kabel waren Teil des Netzes geblieben; die Bestien hatten ihre Gefangenen mit einem übelriechenden Schleim vollsabbern müssen, um sie davon loszubekommen.
    Etliche Dutzend der Scheusale befanden sich im selben offenen Teil des Baues, in den

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