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Otherland 4: Meer des silbernen Lichts

Otherland 4: Meer des silbernen Lichts

Titel: Otherland 4: Meer des silbernen Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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Feuerzeug an den Mund. »Renie«, sagte sie, »kannst du mich hören? Ich bin’s, Martine. Renie, bist du da?«
    Keine Antwort.
    »Kannst du mich hören, Renie?«
    Plötzlich ertönte die bekannte Stimme in ihrer Mitte, so nahe und deutlich, als ob sie sich zu ihnen ans Lagerfeuer gesetzt hätte. »Martine? Martine, bist du das?«
    Martine jauchzte vor Freude. »Renie! O wie schön, dich zu hören! Wo bist du?«
    »Ich … ich weiß nicht so recht. Im Innern des Betriebssystems, nehme ich an. Aber das ist bei weitem noch nicht das Verrückteste. !Xabbu ist bei mir…«
    » !Xabbu !« Sam brach einmal mehr in Tränen aus. »Er lebt!«
    »Kannst du Sam Fredericks hören?« rief Martine lachend. »Sie …«
    Da wurde Martine plötzlich zu Boden gestoßen. Mit einem Schrei sprang Sam auf. Orlando, der von dem Kampf noch leicht benommen war, brauchte volle zwei Sekunden, um sich neben ihr aufzurappeln.
    Azador stand vor Martine, das Feuerzeug in der Hand und ein breites, triumphierendes Grinsen im Gesicht.
    »Ich habe es wieder!« schrie er. »Ich habe es wieder!«
     
     
    > Die Stimme schien aus dem Nichts zu kommen.
    »Renie«, sagte sie, »kannst du mich hören? Ich bin’s, Martine. Renie, bist du da?«
    Sie war in einen flachen Halbschlaf gesunken, nachdem die Erschöpfung zuletzt stärker als alles andere gewesen war, und wußte im ersten Moment nicht einmal mehr, wo sie war.
    » !Xabbu , was ist das?« Sie starrte auf die trockene Wüstenmulde, die Dornensträucher und den klaren Sternenhimmel und überlegte krampfhaft, wo Martine sein konnte. Konnte man in einem Traum träumen?
    »Kannst du mich hören, Renie?« meldete Martine sich abermals.
    »Es ist in deinem Karoß.« !Xabbu deutete auf den Umhang aus Antilopenhaut, den sie trug. Renie nestelte das Gerät heraus. Es war immer noch ein Feuerzeug, genau wie eh und je, obwohl es ihr jetzt wie der unwahrscheinlichste Gegenstand in einer ganz und gar unwahrscheinlichen Welt vorkam. Sie drückte hintereinander einige Punkte und betete inbrünstig, daß sie sich die richtige Reihenfolge gemerkt hatte. »Martine? Martine, bist du das?«
    »Renie! O wie schön, dich zu hören! Wo bist du?«
    Sie warf einen Blick auf !Xabbu , dann auf die kleine Gestalt von Großvater Mantis weiter unten auf dem Grund des Bachbetts neben dem dünnen Rinnsal. Er lag jetzt auf der Seite, die Beine angezogen. Er muß noch atmen, dachte sie flüchtig, oder das alles hier wäre verschwunden.
    Aber atmen Götter? schoß es ihr gleich darauf durch den Kopf.
    »Ich … ich weiß nicht so recht. Im Innern des Betriebssystems, nehme ich an. Aber das ist bei weitem noch nicht das Verrückteste. !Xabbu ist bei mir …«
    »Kannst du Sam Fredericks hören?« Martine klang überglücklich. Renie fühlte, wie ihr Tränen in die Augen traten. »Sie…«
    Urplötzlich brach die Verbindung ab.
    »Martine?« rief Renie nach kurzem Warten. »Martine, bist du noch da?« Sie wandte sich !Xabbu zu. »Es hat einfach … aufgehört.«
    Der Mantis regte sich. Sie hörte seine Worte in ihrem Kopf, aber sie waren erschreckend leise. »Du hättest nicht … nicht sprechen sollen. Der Allverschlinger wird jetzt deinen Worten folgen. Er wird geradewegs hierherkommen.«
    »Hast du uns getrennt?« Renie stemmte sich in die Höhe auch wenn es natürlich absurd war, aufzustehen, um ein sterbendes Insekt anzuschreien. »Das sind unsere Freunde!«
    »Zu spät. Zu spät für sie.« Es war nur mehr ein Hauch, ganz schwach und fern. »Wir hatten nur noch … ein kleines bißchen Zeit. Und die ist jetzt auch weg.«
    »Martine!« schrie Renie in das Feuerzeug. »Martine, melde dich!« Aber als das Gerät schließlich wieder einen Ton von sich gab, war es nicht Martines Stimme, die sie hörte.
     
     
    > Azador wich von der blinden Frau zurück, die bereits wieder auf den Knien war, allem Anschein nach unverletzt. »Meins!« rief er erregt. »Sie dachten, sie könnten es mir wegnehmen – mein Gold! Aber Azador vergißt nicht!«
    Wutschnaubend zückte Orlando sein Schwert, doch bevor er einen Schritt auf den Dieb zu tun konnte, erscholl der Ruf: »Niemand rührt sich von der Stelle!«
    Mit einem Gefühl wie in einem Unterwasseralbtraum drehte Sam sich um und sah, daß Felix Jongleur den kleinen Cho-Cho gepackt hatte, der zappelte und strampelte wie eine verbrühte Katze, bis Jongleur ihm die abgebrochene Klinge von Orlandos altem Schwert an die Kehle hielt.
    »Ich bluffe nicht«, sagte Jongleur. »Wenn ihr nicht wollt daß

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