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Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Titel: Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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ist?«, zischte sie.
    »Es tut mir furchtbar leid, Mrs. Carter, aber ich habe eine dringende Nachricht für Sie. Ich wollte den Anruf nicht auf Ihr Zimmer durchstellen, weil ich die Kleinen nicht wecken wollte …«
    Joe , dachte sie, während sie mit dem Türschloss hantierte. Es muss Joe sein. Gott sei Dank.
    Cassie drehte den Knauf, und die Tür sprang wie von einer Feder getrieben auf. Cassie warf sich zur Seite, doch die Tür erwischte sie noch leicht am Handgelenk. Dann hörte sie einen dumpfen Schlag, die Wirtin brach zusammen und wurde ins Zimmer geschoben, und hinter ihr
stürmten die beiden Männer herein, die Sofia in Brighton zu entführen versucht hatten.
    »Ihr seid nach nebenan gegangen, aber Feltons Safe war leer«, sagte Joe. »Da war nur diese Box voller Papiere, stimmt‘s?«
    Niemand antwortete; es war auch nicht nötig. Joe sah das ganze Bild in einer Klarheit vor sich, die er seiner langjährigen Erfahrung verdankte. Banküberfälle, Drogendeals und Betrügereien liefen alle nach ihren eigenen, ganz speziellen Mustern ab. Aber bei so einer zusammengewürfelten Truppe von Individuen, deren hervorstechendste Eigenschaften Gier, Aggressivität und Dummheit waren, war schon von vorneherein erschreckend klar, was dabei herauskommen musste.
    »Ihr habt einen Brief in der Box gefunden, von dem ihr offenbar glaubt, er sei für euch.«
    »Er ist an ihn adressiert«, sagte Turner und schaute Valentin an.
    »Also muss Felton von Anfang an von der Sache gewusst haben. Er hat dafür gesorgt, dass das Unternehmen scheitern musste.«
    »Indem er Juri benutzte?«, fragte Turner. Von den dreien schien er am ehesten gewillt, die Wahrheit herauszufinden.
    Jetzt meldete sich die Frau zu Wort, Priya: »Du behauptest, dass Juri die ganze Zeit für Robert Felton gearbeitet hat?«
    »Ja.« Jetzt fiel Joe etwas ein. »Ich wüsste gern, warum Sie ihn freigelassen haben. Als ich ihn das erste Mal sah, wurde er als Gefangener hierhergebracht.«
    Unbehagliches Schweigen, ehe Liam antwortete: »Er hat sich erboten, bei der Suche zu helfen, nachdem jemand
versucht hatte zu telefonieren. Ich nehme an, das warst du?«
    Joe nickte. »Das war ein Fehler von mir. Aber es lieferte Juri die perfekte Gelegenheit. Sobald er frei war, konnte er darangehen, seine Anweisungen in die Tat umzusetzen, die von Robert Felton kamen.«
    »Warum würde Felton so etwas tun?« Wieder kam die Frage von Priya.
    »Weil er mehr will als nur einen Spaß auf eure Kosten. Der Brief dient nur dazu, zu verdeutlichen, wie genial er euch ausgetrickst hat. Er spielt euch einen Streich, aber er demonstriert auch, dass er euren Überfall hätte verhindern können, wenn er es gewollt hätte. Aber er hat es nicht getan. Er hat euch gewähren lassen, und jetzt lässt er Juri auf eure Leute los. Er bringt sie um, einen nach dem anderen. Das bedeutet, dass ein sehr viel ernsteres Motiv dahintersteckt.«
    »Rache«, flüsterte Valentin, und es klang, als ob er mit dem Wort den Rest seines Lebensmuts aushauchte. »Er will Rache.«
    Es war die Wahrheit. Davon war Liam im Innersten überzeugt. Joe versuchte nicht einfach nur, seinen Hals zu retten, indem er ihnen diese Geschichte auftischte. Er hatte für jede Unstimmigkeit eine plausible Erklärung parat gehabt.
    Drückendes Schweigen legte sich auf den Raum. Beide Seiten, die Bande wie auch ihre Gefangenen, schienen noch nicht so recht begriffen zu haben, was das alles bedeutete und wie sie reagieren sollten.
    In Liams Augen blieb ihnen vernünftigerweise nur eine Wahl: verschwinden, so schnell es ging. Die Frage war nur, ob er es fertigbringen würde, nachdem ihm so viel versprochen worden war.

    Valentin bewegte sich als Erster. Er stand mühsam auf und stützte sich dabei schwer auf sein Dienstmädchen. Die Frau starrte ihn böse an und rammte ihm den Ellbogen in die Seite.
    »Was hast du vor?«, fragte Liam.
    »Lass mich gehen.«
    Die anderen Gefangenen begannen zu protestieren und überhäuften den Ukrainer mit Schmähungen. Valentin gab sich große Mühe, sie zu ignorieren. Als er endlich aufrecht stand, streckte er die Hände aus.
    »Befreit mich, und dann verschwindet von hier. Das ist eure einzige Hoffnung.« Er deutete mit einem gnädigen Nicken auf die am Boden sitzenden Gefangenen. »Ich werde sie freilassen und die Polizei rufen.«
    »Du machst wohl Witze, Mann!«, knurrte Turner.
    »Das wird nicht funktionieren«, sagte Joe.
    »Ich bin auch nur ein Opfer.« Valentin wich steifbeinig zurück, aus dem

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