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Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Titel: Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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es. Wenn nicht, dann sagen Sie mir, was Sie wollen.«
    Felton hob mahnend den Zeigefinger. » Ich bestimme das Programm, Valentin.«
    »Ich scheiß auf Ihr Programm.«
    Liam forderte ihn auf, sich zu beruhigen. Felton stimmte ein. »Wenn es je einen passenden Moment gab, Ihr berüchtigtes Temperament im Zaum zu halten, dann jetzt.«
    Er zog das Aufzeichnungsgerät aus der Tasche und ging das Menü durch. »Wie wär‘s noch mal mit einer kleinen Erinnerung?«
    Er drückte die Abspieltaste, und sie hörten Travers verächtlich raunen : Bei dem Burschen gibt es keine Grenzen. Keine Verhältnismäßigkeit. Das Konzept an sich ist ihm fremd. Wenn Sie ihm gegenüber loyal sind, und er weiß es, dann gibt es keinen besseren Partner als ihn. Aber wehe, Sie verärgern ihn – dann unterschreiben Sie Ihr eigenes Todesurteil .
Das Lachen, mit dem Valentin reagierte, klang schrill und höhnisch und ein wenig falsch – denn schon zu diesem Zeitpunkt musste auch ihm bewusst gewesen sein, auf welchen Drahtseilakt er sich da einließ.
    Felton schaltete das Gerät ab.
    »Ich bin enttäuscht von Ihnen, Valentin. Sie haben da einen sehr guten Rat in den Wind geschlagen. Ihr bisheriges Verhalten war vor allem arrogant, dumm und egoistisch.« Er deutete auf Joe. »Dieser Mann hat heute Ihrer Familie das Leben gerettet. Haben Sie ihm überhaupt schon dafür gedankt? Nein. Ich wette, Sie waren die ganze Zeit so damit beschäftigt, Ihren eigenen Hals zu retten, dass Sie daran überhaupt nicht gedacht haben.«
    Er grinste, und Joes Magen krampfte sich in Panik zusammen.
    »Und wissen Sie was?«, fügte Felton verschlagen hinzu. »Ich wette, Sie haben nicht den leisesten Schimmer, wo sie gerade sind.«

49
    Olivers Schlafzimmerfenster war groß genug zum Hindurchsteigen, doch es führte nirgendwohin. Dahinter ging es nur sechs Meter senkrecht hinunter auf einen Betonweg. Oliver wusste, dass der Sturz ihn nicht unbedingt umbringen würde, doch es würde ihm vielleicht die Knöchel zerschmettern, und was dann? Die Demütigung wäre komplett, wenn die Schläger seines Vaters ihn blutend und mit kaputten Knochen vom Weg auflesen würden.
    Stattdessen entschied er sich dafür, aus dem kleinen Fenster in seinem Bad zu klettern. Es war verdammt eng, selbst wenn er das Fenster weit aufstieß, und noch schwieriger
wurde es dadurch, dass er mit dem Rücken zur Wand hinausklettern musste, Kopf und Schultern voran.
    Er schaffte es, indem er auf den Toilettensitz stieg, sich dann mit dem Rücken zum Fenster drehte und sich auf den Spülkasten schwang. Anschließend lehnte er sich hinaus und hielt sich am Fensterrahmen fest, den Kopf in die kühle Nachtluft hinausgestreckt.
    Dann hielt er einen Moment inne. Er war sich nicht sicher, ob er das Geschick und auch den Willen besaß fortzufahren. Er war alles andere als ein sportlicher Typ. Seine Arme und Beine waren erbärmlich schwach, und wenn sie ihn jetzt im Stich ließen, wäre dies vielleicht die letzte Aktion seines Lebens. Einen Sturz auf den Kopf würde er nicht überleben.
    Und er litt unter Höhenangst – eine Tatsache, die er bis jetzt geschickt ausgeblendet hatte. Aber nun ließ sie sich nicht länger ignorieren, und wenngleich er es vermied, nach unten zu schauen, konnte er die Leere spüren, die sich zwischen seinem Körper und dem harten Boden ausdehnte.
    Oliver holte tief Luft und schob seine Angst von sich. Er stellte sich vor, dass Priya mit ihm im Bad war. Wenn du das hinbekommst , sagte sie, gebe ich dir alles, was du willst. Alles, was du begehrst …
    Oliver schlängelte sich durch die Öffnung und spürte, wie die Kante des Fensterrahmens sich in seine Oberschenkel grub. Das Fenster war in eine der Gauben eingelassen, die sein Vater in den Plan des Hauses integriert hatte, und das bedeutete, dass es direkt über dem Bad ein kleines rechteckiges Stück horizontale Dachfläche gab. Dank seiner langen Gliedmaßen konnte Oliver sich an der Dachkante festhalten, während er mit den Füßen noch auf dem Spülkasten stand.

    So verharrte er in leicht gekrümmter Haltung, halb im Haus und halb draußen. Jetzt nahm der Abgrund unter ihm mythische Dimensionen an. Oliver wuchtete sich hoch, wobei ihm bewusst war, was für einen komischen und zugleich bedenklichen Anblick er bieten musste, als er sich verzweifelt an der Gaube festklammerte. Und dabei stand ihm das Schlimmste noch bevor.
    Die Gaube war mit einem glatten, dunklen Material verkleidet – vielleicht Blei. Sie war vorne leicht

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