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Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Titel: Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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Seite wälzte, um unter seinem Gegner herauszukommen.
    Mit einem klebrigen Plopp glitt Joes anderer Daumen heraus. Joe wurde von einem ungelenken Schlag an der Schläfe getroffen, rollte sich weg und sprang rasch auf. Während er rasch überprüfte, was er selbst abbekommen hatte, sah er Juri rückwärtstaumeln. Blut strömte aus den blinden Augen und der Nase des Ukrainers.

    Er muss höllische Schmerzen haben, dachte Joe. Das musste doch sicherlich genügen, um ihn außer Gefecht zu setzen.
    Von Felton kam ein blutdürstiger Anfeuerungsruf. »Los!«, brüllte er, »mach ihn fertig!«
    Joe war sich nicht sicher, ob das ihm oder Juri galt. Angewidert von Feltons Verderbtheit, spuckte er aus und erkannte im gleichen Moment zu seiner Bestürzung, dass Juri keineswegs vorhatte, sich geschlagen zu geben. Natürlich nicht. Eine Kreatur wie Juri würde niemals eine Niederlage eingestehen.
    Felton rief: »Kämpft, ihr faulen Säcke! Kämpft!«
    Juri nickte. Er rieb sich das Blut aus den Augen und blinzelte heftig. Das Gewebe um seine Nase herum schwoll rapide an, doch zumindest auf einem Auge schien er noch etwas sehen zu können. Er wackelte mit den Fingern in Joes Richtung, schien ihn zu verhöhnen. Komm doch und hol mich!
    Und Joe war dumm genug anzubeißen. Er tat ein paar vorsichtige Schritte auf Juri zu, die Hände wie ein Boxer erhoben. Er glaubte, die Sache jetzt mit seinen Fäusten erledigen zu können.
    Juri wischte sich wieder übers Auge, während seine andere Hand kurz hinter seinem Rücken verschwand. Für Juris Verhältnisse war es eine relativ subtile Bewegung, doch Joe roch den Braten. Er trat einen weiteren Schritt vor, lud Juri praktisch dazu ein, mit der Überraschung, die er in petto hatte, herauszurücken, und wich dann blitzschnell zur Seite aus, außerhalb von Juris Reichweite.
    Im gleichen Moment hörte er ein Klicken, Juri schwang die Hand hinter dem Rücken hervor und stieß genau an der Stelle, wo Joe noch eben gestanden hatte, ein Loch in die Luft. Joe hatte allen Grund, dankbar zu sein, dass er
das Manöver noch rechtzeitig vorausgeahnt hatte – denn Juri hielt ein Messer in der Hand.
    Oliver spähte durch die Tür des Fitnessraums und verfolgte den Kampf mit einer Mischung aus Faszination und Ekel. Es hatte etwas Unerhörtes, zuzusehen, wie zwei erwachsene Männer sich gegenseitig zu Brei schlugen. Und es hatte auch etwas Ehrliches, fand er. Etwas Ursprüngliches, irgendwie Nobles, das man heutzutage kaum noch zu sehen bekam.
    Zumindest kam es ihm so vor – bis zu dem Moment, als Juri ein Messer zog. Ein typischer hinterhältiger Trick von der Sorte, die sein Vater zweifellos bewunderte. Robert Felton schien sich in der Rolle eines modernen römischen Kaisers außerordentlich gut zu gefallen. Für Oliver war es die endgültige Bestätigung, dass sein Vater nicht mehr zu retten war.
    Jetzt, da Juri bewaffnet war, vermutete Oliver, dass der Kampf kurz vor seinem angemessen barbarischen Ende stand. Er überlegte noch, ob er bleiben und es sich ansehen sollte, als er hinter sich ein Geräusch hörte.
    Er drehte sich um, doch da war nichts zu sehen. Das Geräusch war von hinter der Ecke gekommen. Es hörte sich an, als ob jemand heimlich die marmorne Eingangshalle durchqueren wollte.
    Einer von Dads Sturmtruppen? Vielleicht, aber die hatten eigentlich keinen Grund zu schleichen. Sie waren schließlich die Herren im Haus.
    Einigermaßen widerstrebend verließ Oliver den Kampfplatz und ging nachsehen.
    Felton lachte, als er das Messer sah, doch Valentin reagierte erbost.

    »Es war keine Rede davon, dass er bewaffnet ist. Das ist nicht fair.«
    »Rein zufällig habe ich nicht gewusst, dass er sie hat. Aber wie dem auch sei – ich bestimme hier, was fair ist und was nicht.« Doch einen Augenblick später gab er dem Bewacher, der vor dem Court postiert war, ein Zeichen. »Gib ihm einen Schläger.«
    Joe runzelte die Stirn. Er versuchte dem Gespräch oben auf der Galerie zu folgen und zugleich Juris unbeholfenen, aber energischen Messerattacken auszuweichen. Der Ukrainer schien Probleme zu haben, mit dem einen halbwegs heilen Auge scharf zu sehen, und Joe vermutete, dass er seinen Gegner doch ziemlich ernsthaft verletzt hatte. Nur dank einer übermenschlichen Willensanstrengung hielt Juri sich noch auf den Beinen, und das erklärte seine verzweifelten Versuche, Joe mit dem Messer den Garaus zu machen.
    Joe bekam mit, dass der Bewacher etwas holte, musste sich aber abwenden, als Juri wieder mit dem

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