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Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Titel: Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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brach aber ab, als er ihre ausdruckslose Miene sah. »Na, komm schon. Willst du mich nicht losbinden?«
    »Warum sollte ich das tun?«

    »Wa…?« Turner starrte sie ungläubig an. »Weil du es allein mit wer weiß wie vielen zu tun hast. Zu zweit haben wir eine reelle Chance.«
    »Also sollen wir Liam im Stich lassen? Und Valentin?«
    »Die sind wahrscheinlich sowieso schon tot.«
    »Aber wenn sie noch leben?«
    Turner zuckte wegwerfend mit den Achseln, als hielte er das für eher unwahrscheinlich. »Warum nicht? Nur du und ich. Wir haben es verdient, nach all der Scheiße, die sie uns zugemutet haben.«
    Priya legte den Kopf schief, als sei sie in Gedanken versunken. Dann sagte sie: »Das sehe ich nicht so.«
    Sie brachte die Maschinenpistole in Anschlag. Turner schielte nach links und nach rechts und sah dann wieder zu Priya auf. Er war den Tränen nahe. Angela spürte, wie Terry sie anstieß – er wollte sie wieder warnen, aber diesmal war es nicht nötig. Sie hatte nicht die Absicht, sich einzumischen.
    Turner änderte seine Taktik und gab sich jetzt genervt. »Denk doch mal nach, hm? Du willst doch hier rauskommen, oder nicht? Dann lass dir eines gesagt sein, Schätzchen: Allein kommst du nicht weit, auch nicht mit dieser fetten Wumme da.«
    »Tatsächlich? Du hast wohl vergessen, was du vor einer Weile zu mir gesagt hast.«
    Im ersten Moment war Turner verwirrt. »Was?« Dann fiel es ihm ein. »He, nun komm schon. So war das doch nicht …«
    Priyas Finger krümmte sich um den Abzug. Sie lächelte.
    »Sie werden mich gar nicht kommen sehen, nicht wahr?«

54
    Joe hörte, wie Valentin seinen Namen rief. Einen Sekundenbruchteil lang glaubte er, er sei auf dem Sofa eingenickt, und Jaden sei auf ihn geklettert. Das sähe dem Jungen ähnlich – auf Joes Brustkorb zu springen und ihn spielerisch zu würgen.
    Aber das Gewicht, das auf ihm lastete, war enorm. Die Hände, die sich um seinen Hals legten, waren dick und fleischig und extrem stark. Das war kein Spiel.
    Es war Juri, und er drückte mit aller Kraft zu, entschlossen, Joe ins Jenseits zu befördern, während Felton und Valentin von der Galerie aus zusahen und eine Show genossen, die ihren Höhepunkt in Joes Tod finden sollte.
    Der Drang zu reagieren, war überwältigend. Es kostete Joe den letzten Rest an Selbstbeherrschung, nicht die Augen aufzuschlagen und sich gegen Juri zur Wehr zu setzen. Aber er musste Disziplin walten lassen. Er konnte es sich nicht leisten, die eine winzige Chance zu vertun, die der Ukrainer ihm gelassen hatte.
    Denn es war das erste Mal, dass er Juri so dicht vor sich hatte, ohne dass dieser auf einen Angriff gefasst war. Juri glaubte, dass der Kampf so gut wie gewonnen sei, dass Joe sterben würde, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben.
    Die Schmerzen in Joes Hals waren so stark, dass er sich fast übergeben hätte. Sein Schädel dröhnte, und seine Lunge brannte vom Sauerstoffmangel. Er wusste, dass er Gefahr lief, wieder das Bewusstsein zu verlieren. Allzu lange durfte er nicht mehr warten …
    Noch eine Sekunde, um alles noch einmal durchzugehen, das Manöver zu visualisieren, um es möglichst
schnell und reibungslos abspulen zu können. Und dann schlug er zu.
    Er glaubte nicht, dass er sich in seinem Leben schon einmal so schnell bewegt hatte. Blitzartig schnellten seine Arme hoch, und seine Hände klatschten auf Juris Kopf. Er hakte seine Finger hinter den Ohren des Ukrainers ein und rammte ihm beide Daumen in die Augen. Joe hörte den leisen Seufzer der Überraschung, der im nächsten Moment von einem viel harscheren Laut abgelöst wurde – einem unkontrollierten Schrei.
    Der Griff um seinen Hals lockerte sich schlagartig, doch Joe wusste, dass dies nicht der Moment für halbe Sachen war. Er konnte es sich nicht leisten, zögerlich oder zimperlich zu sein oder Mitleid zu empfinden. Und so trieb er seine Daumen so tief hinein, wie er nur konnte, bis er spürte, wie das gallertartige Gewebe darunter nachgab.
    Mit einem Urschrei bäumte Juri sich auf und schlug blind nach Joes Armen. Joe ignorierte die Treffer und ließ sich von Juri hochziehen, bis sie beide aufrecht saßen. Dann zog Joe seine rechte Hand zurück. Der Daumen glitt mit einem schmatzenden Geräusch aus Juris Auge heraus, gefolgt von einem Batzen Blut.
    Joe krümmte die Finger und rammte Juri von schräg unten den Handballen in die Nase. Er hörte ein sattes Knirschen und zog die Bewegung durch, zwang Juris Kopf nach hinten, während er sich zugleich zur

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