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Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Titel: Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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sprudelte er hervor: »Ist er nicht fabelhaft?«
    Cassie sagte nichts. Joe blickte sich um und sah, wie der Juwelier sich redlich mühte, seine Bestürzung zu verbergen.
    »Soviel ich weiß, hatte Mr. Nasenko ihn als Überraschung gedacht. Ich kann mir vorstellen, dass Sie ein wenig … überwältigt sind.«
    Cassie nickte und nahm ihm den Ring schließlich ab.
    »Was hat er gekostet?«
    »Ich, äh … ich glaube nicht, dass es passend wäre, den Preis …« Er wechselte einen alarmierten Blick mit Joe. »Wir wurden angewiesen …«
    »Ich weiß. Sie können es mir nicht sagen.« Sie klang so niedergeschlagen, als hätte sie gerade einen geliebten Menschen verloren – und nicht etwa ein Geschenk bekommen, das nach Joes laienhafter Einschätzung um die zehntausend Pfund gekostet haben musste.
    Inzwischen schien Merrion junior den Tränen nahe. »Möchten sie ihn anstecken?«, fragte er.
    Cassie schüttelte den Kopf. »Nein. Lassen Sie ihn in der Schatulle, bitte.«

    Als sie draußen waren, bemerkte Cassie Joes besorgten Blick.
    »Ich bin eine verwöhnte kleine Schlampe, stimmt‘s?«
    »Finde ich nicht«, erwiderte er. »Aber Merrion junior denkt bestimmt so.«
    Es war einen Moment still, dann lachten sie beide.
    »Glauben Sie, dass er den ganzen Abend dort auf uns gewartet hätte?«, fragte Cassie.
    »Möglicherweise. Valentin ist ein wichtiger Kunde.«
    »Muss wohl so sein, so, wie die ihm hinten reinkriechen. « Sie wurde nachdenklich. »Ich frage mich, was er in letzter Zeit sonst noch so gekauft hat.«
    »Er kann es sich leisten, oder nicht?«
    »Das ist es nicht, was mir Sorgen macht. Diesmal nicht.« Sie gab ihm zu verstehen, dass Jaden nicht mithören sollte, also nahm Joe die Hand des Jungen, als sie durch die Lanes spazierten, während Cassie Sofias Buggy schob. Jeder, der sie sah, hätte sie für die perfekte Kleinfamilie halten müssen, dachte Joe.
    »Man sollte meinen, dass es ein wunderbares Geschenk ist, aber das ist es nicht«, fuhr Cassie fort. »Erstens einmal ist ein Geschenk etwas, was man jemandem gibt. Und zwar persönlich. Man schickt den Beschenkten nicht einfach los, damit er es selbst abholt.«
    »Stimmt. Valentin ist wohl nicht so der romantische Typ.«
    »Und überlegen Sie doch mal: ein ›Ewigkeitsring‹. Was bedeutet denn ›Ewigkeit‹?« Sie sah Joes fragenden Blick und fügte hinzu: »Schon gut, so blöd bin ich nicht. Es bedeutet für immer . Das ist es, was Valentin mir sagen will. Ich werde für immer sein Eigentum sein.«
    Sie ging schneller und ließ ihn ein paar Schritte hinter sich. Joe hätte sie einholen können, hätte sie fragen können,
warum Valentin es nötig hatte, ihr eine solche Botschaft zu übermitteln, aber die Antwort lag bereits offen da; er musste nur hinschauen.
    Als er den Job bei den Nasenkos angenommen hatte, konnte er nicht ahnen, in welchem Ausmaß er in ihre persönlichen Probleme hineingezogen werden würde. Inzwischen sorgte er sogar schon bewusst dafür, dass er nicht mehr erfuhr, als er unbedingt wissen musste. Es war gegen seine Natur, hatte er doch Jahre in einer Welt verbracht, in der es sich als tödlich erweisen konnte, auch nur das kleinste Detail zu übersehen. Er hatte schon in Privatangelegenheiten herumgewühlt, die weit chaotischer und schmerzlicher waren als diese, ohne irgendwelche emotionalen Schäden davonzutragen.
    Vielleicht war das ja das Problem, dachte Joe. Das hier war so viel schwerer, weil er Cassie und ihre Kinder wirklich mochte.
    Sie waren auf dem Weg zurück zum Parkhaus, als Joe eine Telefonzelle sah und sich an den Anruf erinnerte, den er sich vorgenommen hatte. Er hatte sein Handy dabei, entschied aber, dass ein Münztelefon besser wäre. So würde er es sich ersparen, das Handy hinterher wegwerfen zu müssen.
    »Ich muss jemanden anrufen. Ist es okay, wenn Sie einen Moment hier warten?«
    Cassie sah ihn an, als machte er Witze. »Nehmen Sie doch mein Handy.«
    »Nein, ist schon okay.« Joe ließ die verdutzte Cassie einfach stehen und betrat die Telefonzelle. Er wählte die Nummer aus dem Gedächtnis, dann lauschte er auf das Tuten im Hörer und das Pochen seines eigenen Herzens.

    Eine vertraute Stimme meldete sich mit einem misstrauischen: »Hallo?«
    »Hi, Maz. Kannst du reden?«
    »Klar. Wie geht‘s dir, Joe?«
    »Ich schlag mich durch. Und du?«
    »Wie immer. Hat wohl keinen Sinn, zu fragen, wo du bist?«
    »Nein, tut mir leid. Ist besser für dich.«
    »Also, was verschafft mir die Ehre? Hast du vor, in die

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