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Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Titel: Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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Sämtliche Bilder an den Wänden waren Portraits der beiden.
    Liam fand das Tastenfeld für die Bedienung des Haupttors und verließ das Haus durch die Vordertür. Draußen riss er sich die Maske herunter und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. Er war froh, dass diese Phase bald abgeschlossen war und er das verdammte Ding nicht länger würde tragen müssen.
    Eldon wartete hinter dem Ford Explorer auf ihn. Er klang total überdreht, als er schilderte, wie mühelos Priya Oliver Felton ausgeschaltet hatte.
    »Es war, als hätte er sie erwartet«, sagte er. »Keine Ahnung, für wen er sie gehalten hat. Ich schwör dir, der Typ hatte ’nen Ständer.«
    Liam nickte abwesend, als ob ihn das nicht sonderlich interessierte. Dann kam Manderson angestapft, und Liam musste nur die grimmige Befriedigung in seiner Miene sehen, um zu ahnen, was passiert war. Die Weavers sind tot.
    »Wir mussten einen von denen kaltmachen«, sagte Manderson.

    »Wen? Warum?«
    »Den alten Knacker. Der Spinner ist total ausgerastet. Hat sich auf Turner gestürzt. Er musste ihn abknallen.« Manderson formte mit zwei behandschuhten Fingern eine Pistole und machte ein Explosionsgeräusch, als ob die Worte allein die Botschaft nicht vermitteln könnten.
    Liam seufzte. »Das nächste Objekt ist wesentlich wichtiger. Keine Toten, wenn es nicht absolut unvermeidlich ist. Ist das klar?«
    Beide Männer nickten, wenngleich Mandersons Raubtiergrinsen nicht sehr vertrauenerweckend wirkte. Eine der vielen Anekdoten, die über Manderson kursierten, besagte, dass er einmal einen Mann mit einer Axt enthauptet hatte. Wenn er ihn jetzt so anschaute, glaubte Liam es sofort.
    Wieder streiften sie ihre Masken über, zogen ihre Waffen und gingen zu Fuß los. Gleich hinter der Straßenbiegung kam Nasenkos Haus zum Vorschein.
    Sie waren keine zehn Schritte vom Grundstück entfernt, als ein Mann in einem schlichten grauen Anzug zum Tor hinausschlenderte und die hohle Hand vor seine Zigarette hielt, um sie anzuzünden. Er blickte in ihre Richtung, sah drei maskierte Männer mit Pistolen und reagierte schneller als sie alle.
    Er erstarrte nicht zur Salzsäule, er sah nicht zweimal hin, und er rannte auch nicht zum Haus zurück. Nein, er floh die Straße hinunter in Richtung Brücke. Vielleicht dachte er, dass er im Freien bessere Chancen hätte. Er hatte wahrscheinlich vergessen, wie isoliert die Insel war.
    Manderson ging in die Knie, um auf ihn anzulegen, doch Liam packte seinen Arm. Er wollte keine Schießerei auf offener Straße, nicht, solange sie Nasenko noch nicht hatten.

    »Lauf ihm nach«, forderte er Manderson auf. Gleichzeitig nahm er sein Funkgerät vom Gürtel und rief Pendry an.
    »Der Fahrer des Amerikaners kommt zu Fuß auf euch zu, Manderson ist hinter ihm her. Sorgt dafür, dass er nicht davonkommt.«
    Joe brauchte einige Minuten, um am Strand entlang im Bogen zur Nordostküste der Insel zu gelangen. Von hier aus hatte er einen ungehinderten Blick aufs Festland. Er konnte den Punkt auf der gegenüberliegenden Anhöhe erkennen, wo er den Plan gefasst hatte hinüberzuschwimmen. Im weichen Abendlicht sah der schmale Streifen Wasser dazwischen täuschend harmlos aus.
    Das Laubwerk oberhalb des Strands war dicht genug, um ihm Deckung zu gewähren, doch nach weiteren hundert Metern wurde die Vegetation spärlicher. Schließlich langte er am Ende des Gebüschs an und machte die unerfreuliche Entdeckung, dass er die Insel doch nicht so gut kannte, wie er geglaubt hatte.
    Er saß in der Falle. Gefangen in einem Korridor zwischen dem Meer zu seiner Rechten und dem Militärgelände zur Linken. Die nordwestliche Ecke des Übungsplatzes reichte bis auf ein paar Meter an die Straße heran. Der einzige Weg, der Joe offen stand, lag direkt vor ihm und führte über eine freie Fläche hinweg. Jenseits davon, in ungefähr fünfzehn Metern Entfernung, war schon die Brücke. Dort lehnte der Angler, den er am Mittag gesehen hatte, lässig an dem Citroën-Transporter. Der andere Posten patrouillierte auf der Zufahrtsstraße auf und ab.
    Joe überlegte, welche Möglichkeiten ihm blieben. Das Tageslicht begann schon zu schwinden, doch es war noch nicht dunkel genug, um sich unbemerkt vorbeischleichen zu können. Ohnehin war der Boden hier eine Mischung
aus Erde, Sand und Kies; wenn er versuchte, schnell zu laufen, würden sie ihn hören. Und wenn er sich langsam bewegte, würden sie ihn sehen.
    Blieben zwei Möglichkeiten. Die eine war, den Zaun zu durchbrechen und quer

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