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Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Titel: Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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fangt bei den Weavers an, okay?«
    Eldon nickte. Liam warf einen finsteren Blick in Richtung von Manderson und Pendry. Sie merkten, dass er sie anstarrte, rauchten und schwatzten aber ungerührt weiter. Als Liam sich abwandte, suchte er Blickkontakt mit Valentin. Der Ukrainer nickte fast unmerklich.
    Viel Glück.
    Beim Hinausgehen machte Liam einen Abstecher über das Büro. Allotti fläzte breitbeinig auf einem Stuhl und lachte in sich hinein, während er sich durch das Menü
eines der erbeuteten Handys klickte. Als er Liam erblickte, setzte er sich hastig auf.
    »Was hast du da?«
    »Das Handy von McWhirter. Nacktfotos von irgend ’ner Nutte. Viel zu jung für ihn.«
    Liam brummte verächtlich. »Hast du den Störsender schon abgeschaltet?«
    »Nein. Kann ich aber machen, wenn du willst.«
    Der Plan war gewesen, das Mobilfunknetz wiederherzustellen, sobald die Insel gesichert war, sodass eingehende Anrufe nicht blockiert wurden, sondern abgefangen werden konnten. Allottis Job war es, SMS und telefonische Nachrichten zu überwachen und sie entweder selbst zu beantworten oder die Gefangenen dazu zu bringen, es zu tun, um so den Anschein von Normalität zu wahren.
    »Wir riskieren es, ihn noch ein bisschen länger eingeschaltet zu lassen«, sagte Liam. »Aber du kannst trotzdem alles abhören, was übers Festnetz kommt, oder?«
    »Aber klar doch.« Allotti wies mit leuchtenden Augen auf einen kleinen Empfänger und ein Telefon auf dem Schreibtisch. »Wir setzen uns auf den Verteilerkasten drauf und übertragen alles drahtlos hierher. Ich benutze eine ähnliche Frequenz wie die von unseren Funkgeräten, sodass der Störsender die Übertragung nicht beeinflusst. Ganz schön clever eingerichtet. Ich muss noch nicht mal von meinem Stuhl aufstehen«, erklärte er zufrieden.
    Liam nickte. Allotti war ein schlauer Bursche, aber auch stinkfaul.
    Dann summte sein Funkgerät, und er vergaß sofort Allotti und die Telefone.
    Es war Priya. Ihre Stimme klang fremd und gepresst, fast vibrierend vor Anspannung.
    »Es gibt ein Problem.«

    Das Rätsel um McWhirters Verbleib war bald gelöst. Joe fand die Leiche des Südafrikaners in Valentins Arbeitszimmer. Er tastete nach einem Puls, obwohl er wusste, dass es sinnlos war. McWhirters Augen waren offen und starrten gläsern ins Leere. Dem Mann war nicht mehr zu helfen.
    Als Joe sich im Zimmer umsah, fiel ihm auf, dass Valentins Flachmann neben seinem Laptop auf dem Schreibtisch stand. Ein paar Tropfen Whisky waren an der Seite heruntergelaufen und bildeten eine kleine Pfütze auf der glänzenden Walnuss-Schreibtischplatte. Der Anblick beunruhigte ihn irgendwie, obwohl er nicht sagen konnte, warum.
    Und es blieb auch keine Zeit, darüber nachzudenken. Er verließ das Büro und überprüfte eilig den Rest des Hauses – teils, um sich zu vergewissern, dass er allein war, aber auch, um nach einer Waffe zu suchen. Dabei sah er sich besonders gründlich in dem Gästeschlafzimmer um, das Juri für sich beschlagnahmt hatte, in der Hoffnung, dass der Leibwächter irgendwo eine Pistole versteckt hätte. Doch er fand nichts.
    In Cassies Schlafzimmer machte er eine unangenehme Entdeckung. Eine Cartier-Armbanduhr und ein Paar Diamantohrringe lagen offen auf ihrem Schminktisch herum. Es war unvorstellbar, dass solche Stücke bei einem Raubzug übersehen wurden, und das bedeutete, dass die Bande jeden Moment zurückkommen könnte.
    In der Küche trank Joe einen Schluck Wasser, dann öffnete er die Besteckschublade und wählte ein fünfzehn Zentimeter langes Ausbeinmesser aus. Gegen eine Pistole ließ sich damit nicht viel ausrichten, aber im Nahkampf war es durchaus nützlich.
    Zuletzt nahm er sich das Untergeschoss vor. Als er den
gemeinsamen Wohnbereich betrat, sah er, dass die Tür des Tresorraums offen stand. Er warf einen Blick hinein und runzelte die Stirn. Zuletzt war er vor vierzehn Tagen hier drin gewesen, zusammen mit dem Schätzer von Valentins Versicherung, der eine aktualisierte Bestandsliste anfertigte. Damals war der Raum randvoll mit Schätzen gewesen.
    Rund die Hälfte davon war noch an Ort und Stelle, doch die andere Hälfte fehlte. Hatten die Räuber die Sachen bereits eingesackt?
    Joe grübelte eine Weile darüber nach, doch das einzige Ergebnis, zu dem er gelangte, war ein vages Gefühl, dass es sich hier um etwas Komplizierteres als einen schlichten Raubzug handeln musste. Komplizierter – und daher gefährlicher.
    Draußen schwand das Tageslicht zusehends. Hier, wo die

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