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Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach

Titel: Overkill - Bale, T: Overkill - Terror's Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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geht‘s denn jetzt hin – nach Narnia, oder wie?«
    Oliver schob die Mäntel beiseite und drückte einen verborgenen Schalter an der Wand. Die Rückwand glitt auf Rollen zur Seite und gab den Blick auf eine massive Stahltür in einem ebenfalls stählernen Rahmen frei. Sie sah noch schwerer und abschreckender aus als die des Safes.
    Liam schob sich an Oliver vorbei, um besser sehen zu können. Statt der Wählscheibe eines Kombinationsschlosses gab es hier nur einen kleinen schwarzen Bildschirm und ein Tastenfeld. Liam pfiff leise und sagte: »Na los, mach schon.«
    Oliver sah ihn mit angstgeweiteten Augen an. »Ich kann sie nicht öffnen.«
    »Quatsch«, knurrte Turner.
    »Du hast doch gerade erst den Safe aufgemacht. Jetzt mach schon die Tür auf und erspar dir eine Menge Qualen.«
    »Hören Sie, Sie können mir so viel drohen, wie Sie wollen. Ich kann sie nicht öffnen. Ich würde es tun, wenn ich könnte.« Er appellierte an Priya. »Ihr müsst mir glauben.«
    »Du meinst, du weißt die Kombination nicht?«, fragte sie.
    »Selbst wenn ich sie wüsste, es würde uns nicht helfen«, erwiderte Oliver. »Es ist ein Zweistufenschloss.«
    »Und?«, fragte Turner.
    Liam starrte den kleinen schwarzen Bildschirm an der Tür an, und er begriff, was Oliver meinte.
    »Es ist biometrisch.«
    »Richtig«, sagte Oliver. »Ohne den korrekten Fingerabdruck lässt sich das Tastenfeld gar nicht bedienen.«
    Liam wechselte einen Blick mit Turner, der wohl wie er selbst an Valentins Anweisung dachte. Schnappt euch den Jungen und quetscht es aus ihm raus. Schneidet ihn in Stücke, wenn es sein muss .
    »Aber das ist ein Panikraum«, sagte Priya. »Du musst doch Zugang dazu haben.«
    »Hatten wir auch«, antwortete Oliver. Er schluckte krampfhaft. »Rachel und ich. Damals hatte er noch die gleiche Tür wie der Safe, und wir wussten beide, wie man hineinkommt. Aber vor ein paar Monaten hat Dad verschiedene Arbeiten im Haus ausführen lassen. Als alles fertig war, kam ich eines Tages hier rein und stellte fest, dass er eine neue Tür hatte einbauen lassen.«
    »Und er hat alles aus dem Safe hier hineingeschafft?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Verdammt, du wohnst schließlich hier, oder nicht?«, schrie Liam. »Ein perverses Schwein, das den ganzen Tag Leute ausspioniert. Wie kann es sein, dass du das nicht weißt?«
    Oliver wich vor ihm zurück, doch er konnte nirgendwohin. Er stieß sich den Kopf an der Schranktür und verzog vor Schmerz das Gesicht.
    »Dad sagte, die Arbeiten würden viel Dreck und Lärm
machen. Er meinte, ich sollte die Woche lieber in Schottland verbringen. Wir haben ein Haus am Loch Lomond.«
    »Dieses Zimmer könnte also leer sein?«, fragte Turner.
    »Vielleicht. Dad erwähnte, dass er die Tür auf uns programmieren lassen würde, aber er ist nie dazu gekommen. « Oliver schniefte. »Unsere Sicherheit war nie seine Hauptsorge.«
    »Ja, ja, heb dir das für die Talkshows auf.«Liam wandte sich ab und trat frustriert gegen eine der Schranktüren. Zu seiner Genugtuung splitterte ein ordentliches Stück Holz ab, doch es reichte bei weitem nicht, um seinen Zorn zu besänftigen.
    Die anderen drei sahen ihm zu, als ob ein solches Verhalten vollkommen normal wäre. Es blieb Turner überlassen, ihre Lage in einem Satz zusammenzufassen.
    »Wir stecken bis zum Hals in der Scheiße, stimmt‘s?«

36
    Cassie hielt bis zehn Uhr durch. Dann war sie mit ihrer Disziplin am Ende. Das hier war um einiges schwerer als Diät halten.
    Sie konnte nicht begreifen, warum Joe sich nicht gemeldet hatte. Hatte Valentin es ihm aus irgendeinem Grund verboten? Aus ihrer Angst und Sorge wurde allmählich ungehaltene Wut. Hier stand schließlich die Zukunft ihrer Kinder auf dem Spiel. Wie konnten sie es wagen, ohne sie darüber zu diskutieren?
    Cassie stellte fest, dass es ihr jetzt, da sie mehr von Wut als von Angst getrieben war, wesentlich leichter fiel, aktiv zu werden. Sie schnappte sich das Handy, schaltete es ein und scrollte sich durch das Adressbuch. Wieder erinnerte
sie sich an Joes Rat. Keine Telefonate, schon gar nicht mit dem Handy.
    Sie schwankte eine Weile und legte das Handy wieder hin. Auf dem Nachttisch stand ein Festnetz-Telefon. Sie hob den Hörer ab und tippte rasch Joes Nummer ein. Ihr Herz pochte dabei so laut, dass ihr ganz schwindlig wurde.
    Aber der Anruf ging sofort auf die Mailbox. Er musste sein Handy ausgeschaltet haben.
    Warum?
    Allmählich gewann die Verzweiflung die Oberhand über ihre Wut, und sie hinterließ

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