Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)

P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)

Titel: P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Hill
Vom Netzwerk:
ersticken.
    Deshalb sollte sie vielleicht nach dem Essen, überlegte sie, einen der anderen Briefe öffnen und vorsichtig hineinschauen, um zu sehen, ob es einen Absender darin gab. Wenn sie dann etwas fand, könnte sie versuchen, Kontakt mit dem Typen aufzunehmen und zu erklären, was passiert war. Okay, es war wahrscheinlich nicht die direkteste Art zu handeln, aber da es so viele Unbekannte gab, hatte sie schließlich keine große Wahl, oder?
    »Meine geliebte Helena,
    es ist einige Zeit seit meinem letzten Brief vergangen, und auch wenn ich glaube, dass ich nicht wirklich eine Antwort erwartet habe, hoffe ich doch, er hat Dir geholfen zu begreifen, warum ich tat, was ich getan habe. Ich bin sicher, Du musst mich deshalb hassen, aber wenn es Dir ein Trost ist, ich hasse mich sogar noch mehr dafür.
    Ich war egoistisch, dumm und hatte Scheuklappen … alles Eigenschaften, deren Du mich angeklagt hast, und auch wenn ich es damals nicht hören wollte, weiß ich nun, dass Du recht hattest. Ist es zu spät zu sagen, dass es mir leidtut?
    Bitte glaube mir, wenn ich Dir sage, dass ich Dich mehr als alles andere auf der Welt liebe. Egal, was geschieht, und trotz allem, was Du von mir halten magst, ich hoffe einfach, dass Dir das bewusst ist.
    Bitte verzeih mir,
    Nathan«
    Leonie legte den Brief neben sich aufs Sofa und blickte ins Leere, während ihre Gedanken sich überschlugen. Nach dem Abendessen hatte sie die Kiste mit ins Wohnzimmer genommen und vorsichtig den ersten Brief auf dem Stapel geöffnet.
    Und sobald sie die ersten Zeilen gelesen hatte, brachte sie es nicht mehr über sich, aufzuhören. Natürlich hätte sie ihn nicht ganz lesen sollen, vor allem, da sie doch eigentlich nur nach einem Absender suchen wollte, doch sie konnte einfach nicht anders.
    Außerdem war es so ein kurzer Brief, dass sie ihn im Handumdrehen gelesen hatte, und es war ja nicht so, als ob er so viel enthüllte.
    Aber all dies schien ziemlich geheimnisvoll zu sein, oder? Wer war dieser Typ? Eindeutig war er Helena Abbotts andere Hälfte – oder war es einst gewesen –, und er versuchte bei ihr wieder gut Wetter zu machen nach etwas, was er getan hatte.
    »Bitte verzeih mir.«
    Leonie war einfach fasziniert. Hatte sich das Paar getrennt, genauso wie sie und Adam? Wenn ja, schien es, als ob Nathan der Schuldige wäre, und ganz gleich, was er getan hatte, es tat ihm offenbar sehr leid. Warum sonst sollte er um Verzeihung bitten? Und ganz klar war er sich nicht bewusst, dass Helena seitdem ausgezogen war, da er immer noch Post an diese Adresse schickte.
    Ganz gleich, was er getan hatte, Helena konnte ihm nicht verziehen haben, überlegte sie. Nicht, wenn sie keinen der Briefe in dieser Kiste gelesen hatte. Und es war möglich, dass es deshalb so viele Briefe waren, die wahrscheinlich darum erst gar nicht geöffnet worden waren. Leonie dachte fieberhaft nach. Helena hatte keinen der Briefe des Mannes geöffnet, weil, was immer er getan hatte, wohl schlimm genug gewesen war, dass sie ihn nicht beachtete und alle zurückließ, als sie auszog.
    Leonies Neugierde wuchs ins Unermessliche, auch und vor allem, weil diese Situation ein paar Parallelen zu ihrer eigenen aufwies. Der Typ war offenbar entschlossen, Helena zurückzugewinnen, hatte aber eindeutig keine Ahnung, dass sie nicht mal seine vorigen Briefe gelesen hatte. Sie nahm den Brief erneut zur Hand und las Nathans Worte wieder.
    »Ich bin sicher, Du musst mich deshalb hassen, aber wenn es Dir ein Trost ist, ich hasse mich sogar noch mehr dafür.«
    Was um alles in der Welt hatte er getan? Nathan schien alles andere als eine treulose Ratte zu sein, sondern klang tatsächlich ganz süß und war offensichtlich immer noch sehr in Helena verliebt. Doch der arme Kerl hatte keine Ahnung, dass seine Briefe weiterhin unbeantwortet bleiben würden und dass er seine Zeit vergeudete.
    Nun, wie faszinierend dieser spezielle Brief auch sein mochte, er war ganz sicher keine Hilfe dabei, seinen Absender oder Empfänger zu finden, da es ja keine Adresse darin gab.
    War es nicht merkwürdig, dass keine dabei war? Obwohl es bei so einem persönlichen Brief auch wieder nicht so verwunderlich war, erkannte sie dann. Schließlich war es ja möglich, dass Helena die Liebe von Nathans Leben war, und dann würde sie ja wissen, wo sie ihn erreichen könnte, oder?
    Ja, das musste es sein, außer … Leonie überlegte, und ihre Gedanken galoppierten erneut, als ihr noch eine Möglichkeit einfiel. Vielleicht hatte

Weitere Kostenlose Bücher