P S: Verzeih mir!: Roman (German Edition)
Mechanismen des Börsenmarktes oder Silicon Valley zu entwerfen oder was immer auch für skrupelloser Möglichkeiten diese Typen sich bedienten, um Geld zu verdienen.
Alles wurde etwas besser, als das Essen serviert wurde, und Alex entdeckte erfreut, dass sie neben einer warmherzigen älteren Frau aus Berkeley saß, die gestand, dass sie und ihr Mann solche Events normalerweise nicht besuchten, die Karte aber umsonst bekommen hatten.
»Das Memorial war super zu Abe, als er letztes Jahr dort war, deshalb konnte ich sie nicht verfallen lassen«, erzählte sie Alex. »Obwohl ich mir hier ein bisschen fremd vorkomme, muss ich Ihnen gestehen.«
»Genau wie ich«, stimmte sie verschwörerisch zu, und die beiden Frauen verbrachten den größten Teil des Abends mit Plaudern und genossen die Gesellschaft der jeweils anderen, während Alex glücklich war, dass sich Jon mit den einflussreicheren Gästen des Krankenhauses unterhielt.
Irgendwann nach Mitternacht entschuldigten sie sich zu Alex’ Erleichterung und gingen.
»Ich nehme an, ich bin nicht gerade eine Society-Freundin«, entschuldigte sie sich leise, als sie nach Nob Hill fuhren.
Jon runzelte die Stirn. »Wovon redest du? Alle haben dich geliebt.«
»Danke, aber du musst wirklich nichts tun, damit ich mich besser fühle. Ich habe es eine Zeitlang probiert, aber ich hatte das Gefühl, sie wollten viel lieber mit dir reden.«
Er nahm ihre Hand. »Alex, glaubst du, es kümmert mich einen feuchten Kehricht, was diese Leute von uns halten? Heute Abend war Arbeit für mich – und für dich auch nach dem, wie du klingst«, fügte er ironisch hinzu. »Es tut mir leid, dass ich nicht aufmerksamer war.«
»Sei nicht dumm, heute Abend war wichtig, und mir ging es gut.« Mann, er war toll! Wenn sie daran dachte, dass sie praktisch den ganzen Abend in einer Ecke gesessen und mit einem »normalen« Menschen geredet hatte – jemand, der keinen wie auch immer gearteten Einfluss auf die Zukunft des Krankenhauses haben dürfte –, und dann entschuldigte er sich bei ihr! »Ich habe es genossen«, versicherte sie ihm und fühlte sich wie ein Schuft, weil sie sich nicht mehr angestrengt hatte. »Es passiert nicht oft, dass ich so verwöhnt werde.«
Jon schüttelte den Kopf. »Nun ja, es ist nicht gerade alles zum Totlachen. Glaub mir, wenn es nach mir ginge, lägen wir schon seit Stunden gemütlich im Bett. Apropos«, fügte er hinzu und kuschelte sich demonstrativ in ihren Nacken, »ich hoffe, du übernachtest bei mir?«
Alex lächelte. Sie war überzeugt gewesen, dass heute Abend der Abend sein würde, an dem Jon klarwurde, dass sie zwei völlig verschiedene Menschen waren, dass sie nicht zu seinen Freunden passte und ganz und gar nicht die Richtige für ihn sei. Doch er schien völlig cool zu sein, was ihre mangelnde Mühe bei der Wohltätigkeitsveranstaltung anging, und genauso cool in Bezug auf die lauwarme Reaktion seiner Freunde auf sie.
Er war wirklich ein seltenes Exemplar, und je mehr sie von ihm erfuhr, desto überzeugter war sie, dass diese Beziehung tatsächlich irgendwohin zu führen schien. Alex biss sich auf die Lippe.
Umso mehr ein Grund, die Lage ein für alle Mal zu klären.
12. Kapitel
A m nächsten Morgen brachte Leonie endlich den Mut auf, Jones Cantor anzurufen, das Börsenmaklerbüro, in dem Nathan (hoffentlich) arbeitete.
Sie hatte es aufgeschoben, bis sie genau ausgearbeitet hatte, was sie sagen würde und wie sie erklären sollte, wie sie – eine völlig Fremde – es geschafft hatte, sich in seinen ehelichen Problemen zu verstricken.
»Nun, wenn es dein Typ ist, erzähl ihm einfach die Wahrheit.« Marcy zuckte mit den Schultern, als ob alles ganz klar wäre. »Du bist es, die sich die ganze Mühe macht, denk dran.«
»Das stimmt schon. Hast du was dagegen, wenn ich es hier mache?«
»Tu, was du nicht lassen kannst. Geh nach hinten, wenn du magst, und ich halte hier die Stellung.«
»Danke.« Leonie nahm das schnurlose Telefon mit in das kleine Büro hinten im Laden und wählte die Nummer.
»Hallo, könnte ich bitte Nathan Abbott sprechen?«, fragte sie, als jemand abnahm.
Die Dame an der Rezeption war höflich, aber unnachgiebig. »Ma’am, es tut mir leid, aber Mr. Abbott arbeitet nicht mehr hier.«
»Oh«, sagte Leonie mit sinkendem Herzen. »Haben Sie eine Ahnung, wie ich ihn erreichen könnte? Eine Telefonnummer oder so.«
»Leider nicht.«
»Arbeitet er in einer anderen Firma?«
»Tut mir leid, aber ich kann Ihnen da
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