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Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Pacific Paradise - Boone Daniels 2

Titel: Pacific Paradise - Boone Daniels 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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Petra.
    »Noch mal …«
    »Tut mir leid, aber wenn einer von beiden, Thompson oder Poptanich, widerruft, dann …«
    Bill beugt sich über den Tisch und starrt Boone an.»Können Sie mir ehrlich erklären, dass Sie hundertprozentig sicher sind, dass mein Sohn diesen Mann nicht getötet hat?«
    »Nein.«
    »Dann ist das doch völlig verrückt«, sagt Bill. »Man hat uns einen guten Deal angeboten, wir sollten zuschlagen. Erst überzeuge ich Corey davon, dann Sie, Alan. Wir wollen nicht vergessen, wer Ihre Rechnungen bezahlt.«
    »Ich weiß, wer meine Rechnungen bezahlt«, sagt Alan, »aber ich werde Corey die Alternativen ganz genau und im Detail erläutern, damit er selbst entscheiden kann. Und wenn das bedeutet, dass Sie meine Rechnungen nicht bezahlen, Bill, dann scheiß drauf, dann verbuche ich es unter kostenlose Beratung.«
    Als Shakespeare schrieb, wir sollten alle Rechtsgelehrten umbringen, dachte Boone, konnte er Alan Burke nicht gekannt haben.

75
    »Boone«, sagt Alan, nachdem Bill türenknallend verschwunden ist. »Du machst mich fertig. In der einen Sekunde willst du den Jungen am liebsten hängen sehen, dann drehst du so lange an der Faktenlage, bis aus fahrlässiger Tötung vorsätzlicher Mord aus niederen Motiven wird, und jetzt behauptest du, er sei unschuldig.«
    »Ich habe nie behauptet, dass er unschuldig ist«, erklärt Boone. »Ich habe gesagt, dass der tödliche Schlag nicht von ihm kam. Wenn er zu der Bande gehört hat, die Kelly überfallen hat, dann sollte er auf jeden Fall sitzen. Nur die Todesstrafe hat er nicht verdient.«
    »Wer hat denn was von Todesstrafe gesagt?«
    »Red Eddie.«
    »Ach.«
    Boone erzählt ihnen von Eddies Drohung gegen Corey.
    Alan hört sich alles an und sagt: »Ich werde den jüngerenMr. Blasingame über die Alternativen aufklären. Wenn er sich entscheidet, es auf einen Prozess ankommen zu lassen, dann helfe Gott euch beiden; aber Sie, Petra, können sowohl ihm wie auch sich selbst helfen, indem Sie uns den besten Experten für kausale Biomechanik besorgen, den es in diesem Universum gibt, und du, Boone, schnüffelst weiter, wie ein Hund auf Speed. Es könnte zum Beispiel gar nichts schaden, wenn du in Mr. Bodins Kleiderschrank ein paar Naziorden und Ku-Klux-Klan-Kutten finden würdest.«
    »Bin so gut wie dabei, Alan.«
    »Alles klar.«
    »Danke«, sagt Alan.
    Er verlässt den Raum.
    »Er schien es eilig zu haben«, sagt Petra.
    »Er ist genervt.«
    »Nicht Alan«, sagt sie. »Blasingame. Anscheinend hatte er es schrecklich eilig, auf einen Deal einzugehen, der seinem Sohn zehn Jahre Zuchthaus einbringt.«
    »Er will’s nicht darauf ankommen lassen, vor einem Geschworenengericht erscheinen zu müssen«, sagt Boone. »Das verstehe ich.«
    Einerseits tut er das wirklich, andererseits nicht. Wenn ich an seiner Stelle wäre, denkt Boone, und mir jemand erklären würde, dass mein Junge möglicherweise gar nicht schuldig ist, dann würde ich sofort nach dem rettenden Strohhalm greifen. Blasingame aber wollte diese Variante unbedingt und so schnell wie möglich vom Tisch fegen.
    Und zum Thema Geständnisse …
    »Hör mal«, sagt Boone, »wegen neulich …«
    »Ich bin zu weit gegangen«, sagt Petra. »Ich bin von einer Vertrautheit zwischen uns ausgegangen, die so gar nicht besteht und …
    »Ich hab mich wie ein unreifer, überempfindlicher Vollidiot benommen.«
    »Ja, stimmt.«
    »Was machst du heute Abend?«, fragt Boone.
    »Heute Abend?«
    »Ja, Abend, das ist dann, wenn die Sonne untergeht«, spezifiziert Boone seine Frage, »wenn der Nachmittag vorbei ist. Was ja jetzt fast schon der Fall ist.«
    »Ich fürchte, ich bin schon mit Freunden verabredet«, sagt Petra. »Wir gehen essen, so eine Art Feinschmecker-Veranstaltung. Ich würde dich ja mitnehmen, aber ich glaube nicht, dass das deine …«
    »Klar, schon okay. Ich …«
    »Aber ab … sagen wir mal … ab zehn Uhr, so um den Dreh, bin ich frei.«
    »Zehn, so um den Dreh?«
    »Ungefähr um zehn.«
    »Nein, ich weiß schon, was du meinst«, sagt Boone. »Ich wollte nur … ja. Zehn, zehn so um den Dreh … soll ich dich anrufen?«
    »Oder komm doch einfach vorbei.«
    »Bei dir?«, fragt Boone.
    »Na ja, ja«, sagt Petra. »Nicht ins Restaurant, meine ich.«
    »Nein.«
    Bei ihr, denkt Boone.
    Um den Deal perfekt zu machen?

76
    »Entweder da läuft ein Deal oder nicht«, motzt Cruz Iglesias. Der Kartellchef hat miese Laune, er ist auf der Flucht vor Ortegas Mordkommandos und der amerikanischen Polizei und

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