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Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Titel: Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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um sie zu unterstützen, ihr zu helfen, mit den Jet-Ski-Crews der Jungs mit den großen Namen klarzukommen, die alle versuchen werden, sie abzudrängen.

132
    Die Mädchen sehen aus wie Gespenster.
    Boone entdeckt sie, als sie hinter den Bäumen hervortreten. Der letzte Rest des Morgentaus schmiegt sich an ihre Beine und dämpft ihre Schritte. Sie sprechen nicht miteinander, gehen nicht plappernd und lachend wie Mädchen auf dem Schulweg. Sie gehen im Gänsemarsch, fast schon im Gleichschritt, und sie blicken geradeaus oder zu Boden.
    Sie sehen aus wie Gefangene.
    Das sind sie. Jetzt entdeckt Boone zwei Männer hinter ihnen. Sie haben keine Schusswaffen dabei – jedenfalls sieht Boone keine –, aber die Männer treiben die Mädchen ganz klar voran. Was sie keine große Anstrengung kostet, denn die Mädchen scheinen zu wissen, wo es lang geht. Und die Männer befinden sich hinter den Mädchen, nicht vor ihnen.
    Sie sind eingespielt, eine alltägliche Übung.
    Die Männer auf den Feldern sehen auf, als die Mädchen hinter der Baumreihe auftauchen.
    Einige der Arbeiter halten inne und starren; andere senken rasch die Köpfe und arbeiten weiter, als hätten sie etwas Beschämendes gesehen.
    Dann entdeckt Boone sie.
    Jedenfalls denkt er das. Schwer zu sagen, aber das Mädchen sieht ganz bestimmt aus wie Luce. Sie trägt eine dünne blaue Regenjacke mit einer Kapuze, die sie nicht hochgezogen hat. Ihr langes schwarzes Haar glänzt im Morgendunst. Ihre Jeans sind an beiden Knien gerissen und sie trägt alte Strandsandalen aus Gummi. Sie bewegt sich wie ein Zombie, schlurft voran.
    Dann ändert sie ihren Kurs.
    Alle Mädchen drehen jetzt ab – als stünden sie auf einem Fließband, steuern sie weg von den Erdbeerfeldern auf das Schilf zu.
    Boone steigt aus dem Wagen, hält sich so tief gebückt wie möglich und rennt auf die Bäume zu.
    Ich weiß, ich hab’s versprochen, Tammy, denkt er. Aber es gibt Versprechen, die man nicht halten kann, und Versprechen, die man nicht halten sollte.
    Er beschleunigt seinen Schritt.

133
    Alte Männer schlafen nicht viel.
    Sakagawa ist bereits wach und sitzt jetzt an einem kleinen Holztisch in seiner Küche und wartet ungeduldig auf das erste Licht. Es gibt viel Arbeit zu erledigen und eine endlose Schlacht gegen die Vögel und Insekten zu schlagen. Es ist ein alltäglicher Kampf, aber wenn Sakagawa ehrlich zu sich selbst wäre, würde er zugeben, dass es ihm Spaß macht und auf Trab hält.
    Also sitzt er da, schlürft seinen Tee und beobachtet, wie sich das Licht über die Felder ergießt wie eine langsame Wasserflut. Aus seinem Blickwinkel kann er die Arbeiter gerade so erkennen, die Mexikaner, die – wie die Nikkei vor so vielen Jahren – kamen, um das Land zu bestellen, das der weiße Mann nicht haben wollte, weil es vom salzigen Sprühwasser und vom Wind ausgedörrt und unfruchtbar geworden war. Aber die Nikkei waren Salz und Wind von ihren Heimatinseln gewohnt; sie wussten, wie man »wertloses« Land am Meer bestellt. Und auf den salzigen Böden, erinnert sich der alte Mann jetzt, pflanzten wir Erdbeeren an und zogen Ärzte, Anwälte und Geschäftsleute groß. Und Richter und Polizisten.
    Vielleicht werden diese Arbeiter dasselbe tun.
    Er beugt sich langsam vor, um seine Gummistiefel anzuziehen, die seine alten Füße auf den feuchten Feldern des frühen Morgens trocken halten. Als er sich wieder aufrichtet, steht sein Enkelsohn vor ihm.
    »Großvater, ich bin’s, Johnny. John Kodani.«
    »Natürlich. Ich kenne dich.«
    Johnny verneigt sich tief. Sein Großvater erwidert die Geste mit einer kurzen, steifen Verbeugung, wie er sie seinem neunzigjährigen Körper gerade noch abringen kann. Dann zieht Johnny einen der alten Holzstühle heran, die, solange er denken kann, in dieser Küche gestanden haben, und setzt sich dem alten Mann gegenüber.
    »Möchtest du Tee?«, fragt Sakagawa.
    Johnny möchte keinen, ihn abzulehnen wäre aber brutal unhöflich und wegen dem, was er dem alten Mann zu sagen hat, will er mit größtmöglicher Freundlichkeit vorgehen.
    »Das wäre schön.«
    Der alte Mann nickt. »Ist kalt heute Morgen.«
    »Ist es.«
    Der alte Mann nimmt eine zweite Tasse, schenkt starken grünen Tee ein und schiebt Johnny die Tasse zu. »Du bist Anwalt.«
    »Polizist, Großvater.«
    »Ja, ich erinnere mich.« Vielleicht, denkt er, ist es ja gut, dass die Nikkei heutzutage Polizisten sind.
    »Das ist sehr guter Tee«, sagt Johnny.
    »Das ist Dreck«, sagt der alte Mann, obwohl

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