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Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private

Titel: Pacific Private - Winslow, D: Pacific Private Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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emotionaler Natur.
    »Wenn sie abkacken«, sagte er eines Tages zu Boone, als sie beide zusahen, wie eine seiner Gruppen in der Pause Unterwasser-Sit-ups machte, »dann lieber jetzt und nicht, wenn ein armer ertrinkender Irrer darauf angewiesen ist, dass sie’s hinkriegen.«
    Denn egal, ob zwanzig Leute von der Strömung rausgezogen werden, Blut im Wasser ist und Haie einen umkreisen –ein Rettungsschwimmer hat cool wie ein früher Märzmorgen in diesem Chaos aufzutauchen und abgeklärt zu fragen, ob die Betreffenden bereit sind, jetzt mal allmählich zur Küste zurückzuschwimmen, aber kein Stress, alles easy.
    Das, was den meisten Menschen im Wasser zum Verhängnis wird, ist nämlich die Panik.
    Das Gehirn blockiert, und sie machen blöde Sachen – versuchen, gegen die Flut anzukämpfen, schwimmen genau in die falsche Richtung oder schlagen wild mit den Armen um sich, bis sie völlig erschöpft sind. Würden sie einfach Ruhe bewahren und sich treiben lassen, oder auf der Stelle treten und das Eintreffen der Kavallerie abwarten, wäre in 99 von hundert Fällen alles okay. Stattdessen schieben sie Panik, fangen an zu hyperventilieren, und alles ist aus – es sei denn, ein ruhiger, cooler Rettungsschwimmer ist vor Ort und schleppt sie an Land.
    Deshalb versucht Dave auch immer wieder, Boone anzuheuern. Er weiß, dass BD ein toller Rettungsschwimmer wäre. Boone ist ein geborener Mann des Wassers mit genialem Ozeanwissen, ein unermüdlicher Schwimmer mit einem dank täglicher Surfpraxis muskulösen Körper. Und was Coolness betrifft – Boone ist der leibhaftige Inbegriff von Coolness.
    Boone hat das Panik-Gen übersprungen.
    Und das ist nicht nur eine Spekulation von Dave. Boone war draußen an dem Tag, an dem der Brandungsrückstrom die Leute mitriss. Er war zufällig gerade am Quatschen mit Dave, ist absichtlich in den Rückstrom rausgeschwommen, hat die entsetzten Touristen beruhigt und diejenigen, die am untergehen waren, über Wasser gehalten; er hat gelächelt und gelacht, als befände er sich in einem lauwarmen Planschbecken.
    Und Dave wird niemals vergessen, was Boone angeblich zu den Leuten gesagt hat, während die Rettungsschwimmerund seine Crew verzweifelt versuchten, Leben zu retten: »Hey, keine Sorge! Wir haben hier die besten Leute der Welt, die holen uns wieder rein!«
    »Was verschlägt dich in mein Reich?«, fragt ihn Dave jetzt.
    »Geschäftliches.«
    »Jederzeit, wenn du bereit bist, auf der gestrichelten Linie zu unterschreiben«, sagt Dave. »Ich hab eine Stelle für dich. In weniger als einem Monat könntest du schon eine dieser wahnsinnig coolen, neonorangefarbenen Badehosen tragen.«
    Das ist ein Witz zwischen den beiden – die Badehosen der Rettungsschwimmer, die Schwimmwesten und sogar die Rettungsboote haben nämlich genau die Farbe, die Haie, und das ist wissenschaftlich erwiesen, am meisten reizt. Neonorange ist für einen großen Weißen so was wie Katzenminze.
    »Du verfügst doch über enzyklopädisches Wissen, was die einheimischen Stripperinnen angeht«, sagt Boone.
    »Viele glauben, das sei leicht«, erwidert Dave. »Diesen Leuten ist gar nicht klar, wie viele Stunden und mit wie viel Engagement …«
    »Die Opfer, die du bringen musst.«
    »Die Opfer«, pflichtet ihm Dave bei.
    »Aber ich weiß es.«
    »Und das rechne ich dir hoch an, BD«, sagt Dave. »Wie kann ich dir helfen?«
    Boone ist nicht sicher, ob er das überhaupt kann, aber er hofft es, denn die tote Frau am Pool hatte das typische tottoupierte Haar und den Körper einer Stripperin. Darüber hinaus hat Boone die Erfahrung gemacht, dass Stripperinnen immer mit anderen Stripperinnen befreundet sind. Das liegt an den ungeregelten Arbeitszeiten und daran, dass Frauen, die keine Stripperinnen sind, meistens auch nichtmit welchen befreundet sein wollen, weil sie Schiss haben, dass die Tänzerinnen ihnen die Freunde ausspannen.
    Er setzt also auf die nicht unwahrscheinliche Möglichkeit, dass Jane Doe Stripperin ist.
    »Ich muss eine Stripperin identifizieren«, sagt Boone. »Rothaarig, Titten von der Stange, ein tätowierter Engel am linken Handgelenk.«
    »Volltreffer«, sagt Dave. »Angela Hart.«
    » Angel Heart? «
    »Künstlername«, sagt Dave. »Was ist mit ihr?«
    »War das eine … äh, Freundin von dir?«
    »Ein Gentleman genießt und schweigt, BD«, sagt Dave. »Aber du klingst auf einmal so ernst. Was steckt dahinter?«
    »Sie ist tot.«
    Dave starrt auf den Ozean hinaus. Die Wellen werden größer und

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